FAQ​

Alle Fragen und Antworten rund um Dokumentationen

US-Betriebsanleitungen

  • Wie ist die Farbgebung des allgemeinen Gefahrenzeichens für US-Anleitungen?
    Verwendet man in seinen US-Betriebsanleitungen farbige Gefahrenzeichen, müssen diese den Vorgaben der ANSI Z535 entsprechen. Diese fordern bei einer farblichen Gestaltung folgende Vorgaben: In Zusammenhang mit dem Signalwort Gefahr: Weißes Dreieck auf rotem Hintergrund mit einem roten Ausrufezeichen
    • Bei Verwendung des Signalwortes Warnung: Schwarzes Dreieck mit einem orangen Ausrufezeichen
    • In Zusammenhang mit dem Signalwort Vorsicht: Schwarzes Dreieck mit einem gelben Ausrufezeichen
    Alternativ kann man für alle Warnstufen (Gefahr, Warnung und Vorsicht) auch ein gelbes Dreieck mit einem schwarzen Rand und einem schwarzen Ausrufezeichen verwenden. Dieses Gefahrenzeichen ist bereits aus dem europäischen Standard ISO 3864-1 bekannt.
  • Warum ist es wichtig, eine UL-Zertifizierung in Amerika für seine elektrischen Geräte anzustreben?
    Rechtlich gesehen hat die UL-Zertifizierung keinen hohen Stellenwert wie vergleichsweise die CE-Kennzeichnung. Die Bedeutung eines UL-Zeichens ist ähnlich anzusiedeln wie jedes andere Gütesiegel, beispielsweise das GS-Siegel in Deutschland. Jedoch ist die UL-Zertifizierung in den USA so etabliert, dass sowohl Groß- als auch Einzelhändler auf eine korrekte UL-Kennzeichnung bestehen. Zudem könnte das Fehlen der Zertifizierung an einem elektrischen Produkt im Schadensfall sogar zu einen Verlust der Versicherungsleistungen führen.
  • Dürfen Piktogramme in der Betriebsanleitung nach dem ISO 7010 Standard gestaltet sein?
    Die Piktogramme in einer US-Betriebsanleitung sind im ANSI Standard Z535.6 beschrieben. In der aktuellen Fassung sind ISO-Piktogramme nach ISO 7010 zwar gestattet, jedoch müssen diese nachweislich für den amerikanischen Markt verständlich sein. Dies nachzuweisen, gestaltet sich eher als schwierig. Ein Großteil der amerikanischen Nutzer versteht die internationalen ISO-Piktogramme nicht. Zudem ist es schon aus haftungsrechtlicher Sicht besser die US-Betriebsanleitung mit den ANSI Z535.6 Piktogrammen zu gestalten. Kommt es zu einem Unfall mit dem Produkt, können die Gerichte die Nicht-Einhaltung des amerikanischen ANSI-Standards als Verstoß ansehen.
  • Warum sollten alle wichtigen Teile des Produktes in einer Abbildung gekennzeichnet sein?
    Es ist ratsam in der US-Betriebsanleitung zu erläutern, was das Produkt tut und welche wichtigen Teile wo vorhanden sind. Ist ein Teil des Produktes, welches im Text vorkommt, nicht in der Anleitung bildlich dargestellt, dann ist diese US-Betriebsanleitung fehlerhaft. Daher sollte man zur Darstellung der Teile eine Explosionsdarstellung, Fotos oder andere Abbildungen verwenden.
  • Warum ist eine ausführliche Normenrecherche bei US-Anleitungen sehr wichtig?
    Für eine US-Betriebsanleitung nimmt die Normenrecherche einen noch wichtigeren Stellenwert ein als im europäischen Raum. Hintergrund ist, dass es in Amerika kein System mit Richtlinien gibt wie in Europa. Statt die Sicherheitsanforderungen an Produkte wie Maschinen unter eine Richtlinie zusammenzufassen, gibt es für einzelnen Produktgattungen mehrere zu beachtende Normen.
  • Darf man ISO-Piktogramme in einer US-Betriebsanleitung verwenden? Die ISO-Piktogramme sind ja international anerkannt
    Die Verwendung von ISO-Piktogramme in einer US-Betriebsanleitung ist mit Vorsicht zu genießen. Theoretisch ist die Verwendung möglich, da die ISO-Piktogramme international anerkannt sind. Jedoch könnten amerikanische Anwälte von der Klägerseite sich darauf berufen, dass die ISO-Piktogramme für US-Bürger zu abstrakt sind und nicht verständlich sind. In Amerika sind klare Symbole mit einer dramatischen Ansicht der möglichen Folgen nach dem ANSI Standard zu verwenden. Aus haftungsrechtlicher Sicht sollten deswegen in einer US-Betriebsanleitung auch immer die ANSI Piktogramme abgebildet sein.
  • Was regelt die amerikanische Behörde FDA im US Maschinenbau?
    Die FDA (Food and Drug Administration) regelt die gesetzlichen Vorschriften für Medizinische Produkte im US Maschinenbau. Diese umfassen die Regelungen von Produkten mit Strahlenschutzanforderungen wie z.B. Röntgengeräte, Ultraschallgeräte oder Laser für die meisten Anwendungsbereiche.
  • Dürfen Maschinen bzw. Anlagen in den USA ohne eine Betriebserlaubnis in Betrieb gehen?
    Erst durch die Ausstellung einer Betriebserlaubnis durch einen zugelassenen Inspektor darf eine Maschine im amerikanischen Markt in Betrieb gehen. Die Prüfung eines ordnungsgemäßen Maschinen- beziehungsweise Anlagenaufbaus übernehmen in den USA unabhängige NRTL (Nationally Recognized Testing Laboratories) Labore.
  • Was behandelt die ANSI Z535.5?
    Die ANSI Z535.5 behandelt Sicherheitsaufsteller und Sicherheitsbänder. Diese kommen hierzu zum Einsatz bis eine erkannte Gefahr beseitigt oder ein gefährlicher Vorgang abgeschlossen ist. Branchen (typischerweise Herstellung und Bau), die ein Gebiet kennzeichnen müssen, das von einer vorübergehenden Gefahr betroffen ist, benutzten diesen Standard.
  • Wieso sollte man nach Möglichkeit auf Querverweise in der US-Betriebsanleitung verzichten?
    Die Verständlichkeit und Klarheit einer Anleitung sollte das oberste Gebot beim Erstellen einer US-Betriebsanleitung sein. Deswegen sollte man nach Möglichkeit auf Querverweise verzichten. Diese können den Leser verwirren und zu Problemen im Betrieb der Maschine führen. Wenn man in der US-Betriebsanleitung nicht komplett auf Querverweise verzichten kann, müssen genaue Informationen enthalten sein, wo man den gesuchten Querverweis finden kann.
  • US-Betriebsanleitung und die richtige Terminologie – Was muss beachtet werden?
    Wie wichtig ist Terminologie in US-Betriebsanleitungen? Die nachfolgenden Begriffe sollen zeigen, wie wichtig die Einhaltung der richtigen Terminologie bei der Erstellung einer US-Betriebsanleitung ist. May – Dieses Wort hat einen möglichen Handlungscharakter. Mit diesem Schlüsselwort ist angedacht, dass man etwas machen kann oder auch nicht. Shall – Dieser Ausdruck hat einen verbindlichen Charakter. Man muss dort das tun was mit diesem Schlüsselwort beschrieben ist. Should – Diesen Begriff sollte man beratend in der US Betriebsanleitung verwenden. Es ist dann zu verwenden, wenn etwas empfohlen ist.
  • Was ist der Unterschied zwischen den US-Standards OSHA und ANSI in Bezug auf die Sicherheit im Maschinenbau für die USA?
    In den USA gibt es mit OSHA und ANSI zwei primäre Arten von Standards für die Anlagen- und Maschinensicherheit. Die allgemein gültigen Grundsätze der OSHA sind dahingegen die Mindeststandards für alle US-Bundesstaaten in Bezug auf die Anlagen- und Maschinensicherheit. Die OSHA-Standards werden von staatlicher Seite herausgegeben, deren Einhaltung verpflichtend vorgeschrieben ist. Der Standard ANSI (American National Standards Institute) ist durch private Organisationen veröffentlicht, deren Anwendung in der Regel nicht zwingend erforderlich ist. ANSI gibt produktübergreifende freiwillige Standards für Anlagen- und Maschinensicherheit heraus. Häufig finden sich zudem ANSI-Normen als Vertragsbestandteil wieder. Darüber hinaus fließen ANSI-Normen in die Standards von OSHA ein und spielen natürlich im Produkthaftungsfall eine wesentliche Rolle.
  • Wofür dienen Section Safety Messages in den Sicherheitshinweisen von US-Betriebsanleitungen?
    Die Section Safety Messages sind in den Warnhinweisen von US-Betriebsanleitungen sogenannten abschnittsbezogene Warnhinweise. Diese legen Sicherheitsinformationen für einen Arbeitsgang oder für ein gewisses Thema in dem folgenden Kapitel oder Abschnitt dar. Damit sollen unnötige Wiederholungen oder die Unterbrechung des Leseflusses vermieden werden. Das Gefahrenzeichen muss bei den Warnhinweisen dabei vorangestellt sein. Bei der Warnstufe GEFAHR muss das Signalwort zudem zwingend mit in der US-Betriebsanleitung angegeben sein, bei den anderen Stufen ist die Angabe des Signalwortes optional.
  • Wofür dienen Grouped Safety Messages in den Sicherheitshinweisen von US-Betriebsanleitungen?
    Die Grouped Safety Messages in US-Betriebsanleitungen dienen zum Zusammenstellen aller oder der wesentlichen Sicherheitshinweise. Mit den zusammengefassten Sicherheitshinweisen ist ein sinnvolles Gruppieren der Sicherheitshinweise in US-Betriebsanleitungen möglich. Die Grouped Safety Messages müssen dahingegen klar von nicht- Warnhinweisen getrennt sein. Der Titel der zusammengefassten Sicherheitshinweise muss einen klaren Sicherheitsaspekt verdeutlichen. Der Titel muss zudem ins Inhaltsverzeichnis der US-Betriebsanleitung aufgenommen werden. Mögliche Beispiele für den Titel dazu sind:
    • Basic Safety Instructions
    • Important Safety Instructions
    • Safety Manual
    • Safety First
  • Warum sollte man in US-Betriebsanleitungen auf Schnittzeichnungen verzichten?
    In US-Betriebsanleitungen sollte man auf Schnittzeichnungen verzichten, da die Maschinenbenutzer nur selten ausgebildete Facharbeiter sind. Diese Abbildungen verstehen unerfahrenen Maschinenbedienern möglicherweise falsch, was zu Unfällen führen könnte.
  • Was ist in einer US-Betriebsanleitung der Unterschied zwischen Section Safety Messages und Grouped Safety Messages?
    Die Grouped Safety Messages (zusammengefassten Sicherheitshinweise) kommen am Anfang von einer US-Betriebsanleitung vor. Dahingegen stehen die Section Safety Messages (abschnittsbezogenen Warnhinweise) nur in einem gewissen Abschnitt oder Kapitel. Grouped Safety Messages bündeln alle Sicherheitsinformationen zentral an einem Punkt in der US Betriebsanleitung. Section Safety Messages finden dann Anwendung, wenn der Anwender Sicherheitsinformationen zu einem Abschnitt oder einem Arbeitsgang in der US-Betriebsanleitung benötigt.
  • Welche Regelungen für Warnschilder an einer Maschine gibt es in Amerika?
    In Amerika sind die Regelungen für Warnschilder an einer Maschine anders geregelt als in Europa. Die ANSI Z535 regelt, welche Angaben ein Warnschild an einer Maschine, welches vor einer Verletzung warnt, enthalten muss. Auf dem Schild müssen dazu neben einem Gefahrenzeichen auch Text im SAFE-Prinzip und die Warnstufe stehen. Wenn das Warnschild nur vor möglichen Sachschaden warnt, muss man das Gefahrenzeichen weglassen. Die Piktogramme, die im ISO Standard eine verpflichtende Angabe sind, sind in der ANSI Z535 optional.
  • Wie ist die ANSI Z535 für US-Betriebsanleitungen aufgebaut?
    Die für US-Betriebsanleitungen bekannte ANSI Z535 Normenreihe ist in mehrere Teile aufgegliedert. Die aktuell 6 Teile umfassende Reihe enthält:
    • ANSI Z535 .1 Safety Colors: Beschreibt die Farben von Sicherheitszeichen.
    • ANSI Z535.2 Environmental and Facility Safety Signs: Definiert Anforderungen an das Format von Sicherheitszeichen in Einrichtungen, Gebäuden und Umwelt.
    • ANSI Z535.3 Criteria for Safety Symbols: Kriterien für die Entwicklung und Verwendung von Sicherheitssymbolen.
    • ANSI Z535.4 Product Safety Signs and Labels: Spezifikationen für Design, Anwendung, Verwendung und Platzierung von Sicherheitsschildern und Etiketten an Produkten.
    • ANSI Z535.5 Safety Tags and Barricade Tapes (for Temporary Hazards): Anforderungen für Sicherheitsbänder und Aufsteller bei kurzzeitigen Gefahren.
    • ANSI Z535.6 Product Safety Information in Product Manuals, Instructions, and Other Collateral Materials: Aktualisierte Anforderungen an Sicherheitsinformationen in US Betriebsanleitungen, US-Montageanweisungen und anderem Sicherheitsmaterial
  • Welche Farbe steht wofür in dem ANSI Z535.1 Standard in US-Betriebsanleitungen?
    Der ANSI Z535.1 Standard beschreibt die technischen Definitionen, Farbstandards und Farbtoleranzen für die einheitliche Sicherheitsfarbe von Sicherheitszeichen in US-Betriebsanleitungen. Die Farben dafür stehen für Unfallverhütungsschilder, -etiketten und –anhänger.
    • Die Farbe Rot steht unter anderem für Brandschutzausrüstung, Gefahrenschilder und Behälter mit brennbaren Flüssigkeiten
    • Orange bezeichnet Zeichen und Ausrüstung, die gefährliche Maschinen oder Geräte bezeichnen
    • Die Farbe Gelb steht für physische Gefahren, einschließlich solcher, die das Fallen und Stolpern betreffen und mit Vorsicht gekennzeichnet sind
    • Grün bezeichnet dafür Sicherheitsinformationen und Erste-Hilfe-Ausrüstung
    • Blau steht für Informationen, die nicht unmittelbar sicherheitsrelevant sind, zum Beispiel Eigentums- oder Sicherheitsrichtlinien
    • Die Anwendungsfälle für die Farben Schwarz, Grau, Lila, Weiß und Kombinationen von Schwarz, Weiß und/oder Gelb kann der Endbenutzer selbst definieren
  • Welche Anforderungen stellt die ANSI Z535.2 in US-Betriebsanleitungen an das Format von Sicherheitszeichen?
    Das Format von Sicherheitszeichen in US-Betriebsanleitungen ist durch den ANSI Z535.2 Standart festgelegt. Zum einen wird in dem Standard festgelegt, wann welches Signalwort zu verwenden ist. Abhängig von der Schwere eines Personenschadens muss man die Signalwörter DANGER (Gefahr), WARNING (Warnung) oder CAUTION (Vorsicht) verwenden. Bei einem möglichen Sachschaden durch Fehlbenutzung muss man in der US-Betriebsanleitung mit dem Signalwort NOTICE (Hinweis) warnen. Für zusätzliche Informationen, welche Sicherheitsbezogen sind, ist noch das Signalwort Safety Instructions vorhanden. Beispielsweise kann man damit einen längeren Anleitungstext, wie das System sicher heruntergefahren werden kann, erläutern. Weiterhin legt die ANSI Z535.2 Norm Anforderungen an die Gestaltung, Anwendung und Verwendung von Sicherheitszeichen in Einrichtungen, Gebäuden und Umwelt fest. Beispielsweise gehören die Kennzeichnung und der Standort von Erste-Hilfe-Ausrüstung, Feuerlöschern und anderer möglicher Sicherheitsausrüstung zu der Norm dazu.
  • Für welche Kriterien steht die ANSI Z535.3 in US-Betriebsanleitungen?
    Die ANSI Z535.3 definiert die allgemeinen Kriterien für die Entwicklung, Bewertung und Verwendung von Sicherheitssymbolen in US-Betriebsanleitungen. Für die Entwicklung von effektiven Symbolen ist Konsistenz im Design eine entscheidende Rolle. Diese Konsistenz soll eine Vertrautheit mit den Bildern schaffen. Das macht es leichter Unterschiede zu erkennen, wie zum Beispiel wann das Hinzufügen eines Schutzhelms oder anderer Merkmale sinnvoll ist, die für die potenziell gefährliche Situation wichtig sind. Die Anhänge der ANSI Z535.3 enthalten zudem Anleitungen zur besseren Auswahl eines Symbols beim Gestalten der Warnhinweise in US-Betriebsanleitungen.
  • Welche Vorgaben macht die ANSI Z535.4 in Hinsicht auf eine US-Betriebsanleitung?
    Spezifikationen für Design, Anwendung, Verwendung und Platzierung von Sicherheitsschildern und Etiketten an Produkten oder in US-Betriebsanleitungen macht die ANSI Z535.4. Es gibt Erläuterungen dazu, wie Signalwörter, Sicherheitsfarben und die Verwendung von Symbolen zu einer einheitlichen Kennzeichnung von Gefahren verschmelzen. Das einheitliche Design trägt dazu bei, Unterschiede in der Sicherheitsidentifikation zu reduzieren, Reaktionszeiten zu reduzieren und das Bewusstsein für Gefahren zu erhöhen. Verfeinert sind die Definitionen für „Unfall“, „Schaden“ und „Vorfall“, um eine Trennung zwischen Körperverletzung und anderen sicherheitsrelevanten Problemen (z. B. Sachschäden) klarer abzugrenzen
  • Welche Anforderungen stellt die ANSI Z535.6 an Sicherheitsinformationen in US-Betriebsanleitungen?
    Die ANSI Z535.6 enthält aktualisierte Anforderungen an Sicherheitsinformationen in US-Betriebsanleitungen, US-Montageanweisungen und anderem dementsprechend relevanten Sicherheitsmaterial. Die Informationen dienen der Förderung zur effizienteren Entwicklung von Sicherheitsmeldungen. Die Normenreihe enthält dahingegen Anforderungen für eine breit ausgelegte Produktpalette. Der ANSI Z535.6 Standard definiert zudem die fünf Arten von Sicherheitshinweisen in US-Betriebsanleitungen:
    1. Section Safety Message (Abschnittsbezogene Warnhinweise)
    2. Grouped Safety Message (Zusammengefasste Sicherheitshinweise)
    3. Embedded Safety Message (Eingebettete Warnhinweise)
    4. Property Damage Message (Warnhinweise auf Sachschäden)
    5. Supplemental Directives (Ergänzende Anweisungen)
  • Sollten die Farben der Signalwörter von Warnhinweisen in einer US-Betriebsanleitung farbig oder schwarz-weiß gehalten sein?
    Die Signalfarben von Signalwörtern in den Warnhinweisen von US-Betriebsanleitungen sollten in Farbe gehalten sein. Die vorgeschriebene Farbgebung ist Rot für Gefahr (Danger), Orange für Warnung (Warning) und Gelb (Caution) für Warnhinweise. Auch bei einem Schwarz-Weiß Druck der US-Betriebsanleitungen sorgen die Farben der Signalwörter trotzdem für eine bessere Differenzierung.
  • Kann man in US-Betriebsanleitungen das metrische System verwenden?
    Nein, das metrische System ist (alleine) in US-Betriebsanleitungen nicht brauchbar. Alle Massen, Gewichte, Drücke etc. müssen in den gängigen Einheiten der USA (SAE) angegeben sein. In Europa wird das internationale Einheitensystem (SI) für physikalische Größen verwendet. SI-Einheiten                                         SAE-Einheiten Meter                                                          Zoll (inch) kg                                                                 Pfund (pound) bar                                                               Pfund pro Quadratzoll (psi) Das metrische System kann zwar mit in der US-Betriebsanleitung dabeistehen, aber das angloamerikanische Maßsystem muss man verwenden.
  • Übersetzung

  • Müssen Datenblätter übersetzt werden?
    Ob eine technische Übersetzung für Datenblätter vorliegen muss, hängt davon ab, ob diese Teil der Externen Dokumentation sind. Da Datenblätter üblicherweise nicht Bestandteil einer Betriebsanleitung sind, besteht auch nicht die Verpflichtung diese zu übersetzten. Die Wahl der Sprache kann man dann selbst entscheiden.
  • Muss ich dem Käufer meiner Maschine die Übersetzung der Betriebsanleitung kostenfrei zur Verfügung stellen?
    Die technische Übersetzung einer umfangreichen Betriebsanleitung kann schon mal recht kostspielig sein. Die Kosten dafür müssen Sie natürlich nicht alleine tragen. Es ist ratsam, die Kosten für die Übersetzung schon in der Kalkulation für den Verkaufswert der Maschine einzurechnen. Eine nachträgliche Berechnung der Übersetzungskosten ist möglicherweise nicht mehr möglich. Durch die EU-Maschinenrichtlinie ist ein Hersteller dazu verpflichtet die Betriebsanleitung in der Amtssprache des Verwenderlandes vorzulegen. Ist nun das Verwendungsland beim Verkauf der Maschine vertraglich bereits festgelegt, kann der Kunde natürlich auf die Lieferung der übersetzten Anleitung beharren, ohne dass er dafür zusätzliche Kosten tragen muss. Die Betriebsanleitung ist laut EU-Recht schließlich ein Teil der Maschine und somit im Kaufpreis der Maschine enthalten.
  • Muss eine Zulieferdokumentation für eine Maschine auch mit übersetzt werden?
    Falls eine Maschine in ein anderes Land geht, ist eine technische Übersetzung für die Betriebsanleitung der Maschine notwendig. In den EU-Staaten muss die technische Dokumentation zur Maschine in der Amtssprache des jeweiligen Landes vorliegen. Für die Zulieferdokumentation von Lieferanten der hergestellten Maschine besteht hingegen keinen Verpflichtung zur Übersetzung. Der Hersteller braucht die Anleitungen von Fremdfirmen nicht der Maschine beilegen. Ausnahme: Wenn in der Anleitung des Herstellers wichtige Informationen fehlen und diese nur in der Dokumentation des Zulieferers vorhanden sind. Dann muss der Hersteller die Dokumentation des Zulieferers ebenfalls seinem Kunden bereitstellen. Diese Dokumentation des Zulieferers ist ebenfalls als ein „Bestandteil“ der Betriebsanleitung anzusehen und ist zu übersetzen. Das könnte bei Wartungsinformationen der Fall sein, die nötig sind, um das Produkt sicher und sachgerecht nutzen zu können.
  • Muss die Oberfläche der Benutzersoftware in die Amtssprache des Verwenderlandes übersetzt werden?
    Es ist ratsam eine technische Übersetzung für die Oberfläche der Benutzersoftware in die Amtssprache des Verwenderlandes zu erstellen. Dies ist sogar eine Forderung aus den Rechtsvorschriften der EU. Beispielsweise fordert die Maschinenrichtlinie, dass Informationen und Warnhinweise an der Maschine in den Amtssprachen der Gemeinschaft abgefasst sind. Zu den Informationen an der Maschine zählt auch die Oberfläche der Benutzersoftware. Auch haben viele Länder in Ihren Produktgesetzen festgeschrieben, dass die Benutzerinformationen in einer für Benutzer verständlichen Sprache übersetzt sein müssen.
  • Kann eine portugiesische Anleitung auch für Brasilien verwendet werden?
    Die gleiche technische Übersetzung für Brasilien zu nehmen wie für Portugal ist mit Vorsicht zu genießen. Zwar ist die Amtssprache in Brasilien zwar Portugiesisch, jedoch unterscheidet sich das brasilianische Portugiesisch vom europäischen Portugiesisch. In puncto Rechtschreibung, Grammatik und Wortschatz sind diese beiden Sprachvarianten doch sehr unterschiedlich. Allein durch die geographische Lage der beiden Länder kann ein Ausdruck in dem einen Land etwas ganz anderes bedeuten wie im anderen. So bedeutet „fazer um saque“ in Brasillien „Geld abheben“. In Portugal sollten Sie diesen Ausdruck aber nicht verwenden, da dort der Ausdruck soviel wie „eine Bank überfallen“ bedeutet. Der richtige Ausdruck in Portugal für „Geld abheben“ ist stattdessen „fazer um levantamento“.
  • Wie genau funktioniert ein “Alignment” in einer technischen Übersetzung?
    Unter einem Alignment in einer technischen Übersetzung versteht man die Wiederverwendung von vorhandenen Übersetzungen. Durch Analyse von vorhandenen Übersetzungen und den Ursprungsdokumenten kann eine Software die Segmente ermitteln und in einem Translation Memory abspeichern. Das aus dem Alignment erstellte Translation Memory kann man dann für weitere Übersetzungen verwenden, um Übersetzungskosten zu sparen.
  • Was ist mit einer Fachübersetzung nach DIN EN 17100 gemeint?
    Mit einer Fachübersetzung nach DIN EN 17100 ist eine professionelle Übersetzung eines fachlichen Textes gemeint, die unter den qualitativen Anforderungen einer internationalen Norm entstanden sind. Diese Norm enthält Vorschriften für Übersetzungsdienstleister zur Abwicklung einer Übersetzung. Wir bieten allen unseren Kunden eine Fachübersetzung entsprechend den Anforderungen der internationalen Norm DIN EN 17100 an.
  • Was ist in der technischen Übersetzung ein Korrektorat?
    Bei einem Korrektorat in der technischen Übersetzung wird ein Text auf orthografische, grammatikalische und typografische Fehler geprüft. Dazu zählen die Rechtschreibung, Grammatik, regelkonforme Silbentrennung, Interpunktion (Zeichensetzung), Typografie (Anführungszeichen, Apostrophe, Gedanken-/Bindestriche, Einzüge, usw.) und eine einheitliche Schreibweise. Dieser Schritt geschieht erst an der Endfassung eines Textes, zum Beispiel unmittelbar vor dem Druck.
  • Muss das Typenschild einer Maschine in die Amtssprache des Verwenderlandes übersetzt werden?
    Es gibt keine Forderung in der Maschinenrichtlinie, welche die Übersetzung des Typenschildes einer Maschine fordert. Jedoch sind alle für die Sicherheit relevanten Informationen und Warnhinweise in die jeweilige Amtssprache des Verwenderlandes zu übersetzen. Viele Kunden möchten aber trotzdem eine technische Übersetzung des Typenschildes, beispielsweise in die englische Sprache.
  • Kann eine kroatisch übersetzte Betriebsanleitung auch in Serbien verwendet werden?
    Es wäre besser eine technische Übersetzung in Serbisch anzufertigen. Zwar sind die beiden Sprachen eng verwandt und viele Serben verstehen auch Kroatisch, jedoch ist die Amtssprache im Land Serbisch. Serbien ist (aktuell) bei der Europäischen Union als Beitrittskandidat gelistet. Daher gilt die europäische Maschinenrichtlinie (noch) nicht für Serbien. Sobald es jedoch ein Mitglied der EU ist, muss eine Übersetzung in der Amtssprache Serbiens vorliegen. Stand 2019 wäre es theoretisch also möglich auch eine kroatisch übersetzte Betriebsanleitung in Serbien zu verwenden. Aus Haftungsgründen und aus Sicht der Benutzer ist dies aber nicht empfehlenswert.
  • Technische Übersetzung – In welche Sprache sollte eine Betriebsanleitung für den indischen Markt übersetzt werden?
    Eine technische Übersetzung einer Betriebsanleitung für den indischen Markt sollte in englischer Sprache erfolgen. Zum einen eignet sich die Indische Sprache nicht gut für eine technische Übersetzung aufgrund des fehlenden Wortschatzes. Weiterhin gibt es in Indien viele unterschiedliche Sprachen, darunter u.a. Bengalisch, Hindi, Sanskrit, Tamil und Urdu. Englisch ist neben Hindi eine anerkannte Amts- und Unterrichtssprache in Indien. Daher ist es ratsam, die technische Dokumentation auch ins Englische zu übersetzen.
  • Benötigen gebrauchte Altmaschinen aus Deutschland eine übersetzte Betriebsanleitung, wenn diese ins Ausland verkauft werden?
    Falls eine alte deutsche Maschine ins Ausland gehen soll, ist eine Technische Übersetzung für die Betriebsanleitung anzufertigen. Auch für alte Maschinen gilt die Produktsicherheitsrichtlinie. Diese ist im deutschen Recht auch als Produktsicherheitsgesetz bekannt. Die europäische Richtlinie fordert für die Sicherheit von Produkten eine Anleitung in der jeweiligen Amtssprache des Bestimmungslandes. Daher wäre ein Verkauf von einer Altmaschinen nach Frankreich nur mit einer Betriebsanleitung in der französischen Landessprache möglich.
  • Was sind in der Technischen Übersetzung die Besonderheiten von der griechischen Sprache?
    Technische Übersetzung: Griechisch gehört zu den indogermanischen Sprachen und ist mit dem Neugriechischen eine Amtssprache der Europäischen Union. Das Neugriechische verwendet das griechische Alphabet, welches seit 403 vor Christus bis heute fast nahezu unverändert besteht. Die Verschriftlichungen von Lauten und Lautkombinationen sind über die Jahrhunderte hinweg gleich geblieben. Verkaufen Sie Ihre Maschine nach Griechenland, muss Ihre Betriebsanleitung daher auch in die griechische Sprache übersetzt werden. Die Schwierigkeit besteht zudem darin, die Deutlichkeit von deutschen Begriffen ins Griechische zu übertragen. Wir unterstützen Sie gerne und können Ihnen ein Angebot für Ihre Technische Übersetzung unterbreiten. Nutzen Sie einfach unser Kontaktformular oder rufen uns direkt an.
  • Was sind in der technischen Übersetzung die Besonderheiten der rumänischen Sprache?
    In der technischen Übersetzung ist Rumänisch eine romanische Sprache aus dem italischen Zweig des indogermanischen Sprachstamms. Rumänisch ist zudem die Amtssprache Rumäniens und der Republik Moldau. Bis 1862 schrieb man außerdem Rumänisch in kyrillischer Schrift. Heute umfasst das Rumänische Alphabet die Lateinschrift mit fünf Sonderzeichen:  î, ș, ț, ă, â
  • Was macht ein Translation Memory (System) – TM?
    Ein TM (Translation Memory) ist eine Art Wörterbuch, welches verschiedene Dateiformate auf deren Inhalt analysieren kann, also ob bereits Übersetzungen enthalten sind oder ob sich Wörter in der Datei wiederholen. Dadurch kann es Übersetzungskosten einsparen.
  • Was muss beim Übersetzen ins traditionelle Chinesisch in Taiwan oder Hongkong berücksichtigt werden?
    Um Ihnen die richtige Übersetzung zu erstellen, ist es wichtig dass Sie uns mitteilen wo genau die Übersetzung benötigt wird, da sich das Chinesisch in Taiwan von dem in Hongkong unterscheidet.
  • Was ist bei Eigennamen für Übersetzungen ins Chinesische zu beachten?
    Wenn Eigennamen in dem zu übersetzenden Dokument erscheinen, müssen wir wissen ob diese ins Chinesisch oder Englisch übersetzt werden sollen, oder im Deutschen bleiben dürfen. Bei Abkürzungen hilft es die ausgeschriebene Version zu erhalten um besser übersetzen zu können.
  • Falls im Bestimmungsland der Maschine bzw. Anlage mehrere Amtssprachen gelten: Welche Amtssprache sollte man für die Technische Übersetzung wählen?
    Die Technische Übersetzung einer Betriebsanleitung muss in einer der Amtssprachen des jeweiligen Ziellandes vorliegen. Manche Länder wie beispielsweise Belgien oder Finnland haben mehrere Amtssprachen im Einsatz. Hier sollte sich der Hersteller mit den zuständigen Behörden in Verbindung setzen und abklären welche Amtssprache in einer Gegend gelten. Andere Länder mit zwei Amtssprachen wie bspw. Irland oder Malta akzeptieren die ausschließliche Verwendung des Englischen.
  • Technische Übersetzung – Wieviel Zeit ist für die Nacharbeitung von Layout und Text notwendig?
    Eine Technische Übersetzung kann unter Umständen eine große Menge an Nachsetzungsarbeit enthalten. So erhöhen Texte in Bilder den Aufwand für den Übersetzer, der das Layout manuell anpassen muss. Der Aufwand zur Nachbearbeitung ist prinzipell davon abhängig, wie professionell die Ausgangsdatei bearbeitet ist. Da der übersetzte Text abhängig von der Sprache unterschiedlich lang läuft, ist ein Nacharbeiten auch wegen mehrerer Leerschritte und Tabstopps öfters mal nötig. Der übersetzte Text muss der Übersetzer dann manuell in der Datei anpassen, damit das Layout des übersetzen Dokumentes wieder passt. Eine gut vorbereitete Ausgangsdatei (beispielsweise Einrückung durch Tabellen) für die Technische Übersetzung mindert den Aufwand zum Nachbearbeiten und spart Kosten.
  • Übersetzung technisches Englisch – Was gilt es bei einer Übersetzung ins technische Englisch zu beachten?
    Bei der Übersetzung technisches Englisch gilt es zu beachten, dass andere Sprachen unterschiedliche Sprachstrukturen aufweisen. Daher kann es in der Technischen Übersetzung zu verschieden ausgeprägte Dehnungen der Texte kommen. Im Falle der englischen Sprache ist diese im Vergleich zur Deutschen Sprache kompakter, sodass eine Übersetzung ein kleineres Textvolumen aufweist. Soll das Layout einer Übersetzung ins technische Englisch gleich aussehen wie das Originaldokument, müssen entsprechend mehr Freiflächen durch Text- oder Seitenumbrüche eingeplant werden.
  • Technische Übersetzung Russisch – Ist es sinnvoll, das Layout eines Dokumentes vor einer Übersetzung entsprechend zu gestalten?
    Es ist sinnvoll, dass man das Layout einer Technische Übersetzung Russisch an das Original anpasst. Das Ausgangsdokument im Deutschen muss dafür genügend freien Zwischenraum bieten. Dies ist wichtig, da einige Sprachen nach der Übersetzung länger laufen als die Deutsche Sprache. Die Russische Sprache beispielweise läuft um 60 % länger als die Deutsche Sprache.
  • Technische Übersetzung in der Schweiz: Welche Amtssprachen muss man für die Übersetzung einer technischen Dokumentation beachten?
    Je nach Kanton gibt es formale Unterschiede für eine technische Übersetzung in der Schweiz zu beachten. In der Schweiz kommen dabei Deutsch, Französisch und Italienisch als Amtssprachen zum Einsatz. Abhängig wo eine Maschine samt dazugehörige technische Dokumentation zum Einsatz kommen, muss die technische Übersetzung in einer dieser Amtssprachen vorliegen.
  • Was bedeutet es wenn ein Übersetzer „vereidigt“ bzw. „beeidigt“ ist?
    Diese Übersetzer werden in Deutschland durch ein Landgericht öffentlich bestellt und dort beeidigt bzw. ermächtigt. Diese Ermächtigung ermöglicht es ihnen die Richtigkeit und Vollständigkeit der Übertragung in die Zielsprache zu bestätigen. Beglaubigte Übersetzungen werden als Beweisurkunden vor Behörden und Gerichten, beispielsweise bei der Heirat eines Ausländers, benötigt.
  • Muss in der technischen Übersetzung eine übersetzte Konformitätserklärung speziell gekennzeichnet sein?
    Die Konformitätserklärung muss in der Amtssprache des Landes vorliegen, in der die Maschine Verwendung findet. Falls die ursprüngliche Konformitätserklärung in einer anderen Sprache erstellt ist, muss diese übersetzte Version ein Vermerk tragen. Der Vermerk auf der Konformitätserklärung ist mit „Übersetzung der Original-EG-Konformitätserklärung“ zu kennzeichnen.
  • Was muss beachtet werden, wenn eine US-Betriebsanleitung mehrsprachig ausgestellt sein soll?
    In den USA gibt es keine offizielle Amtssprache.  Es gibt mehrere Verkehrsssprachen. US Englisch überwiegt hier natürlich. Spanisch ist aber eine häufige Zweitsprache für US-Betriebsanleitungen. Man sollte darauf achten, dass die Übersetzung nur in mexikanisches Spanisch stattfindet. Zudem sollte die spanische Übersetzung der US-Betriebsanleitungen auch aus der englisch-sprachigen Version stattfinden.
  • Muss in der technischen Übersetzung eine übersetzte Betriebsanleitung speziell gekennzeichnet sein?
    In der technischen Dokumentationmuss innerhalb der EU muss die Betriebsanleitung in die Amtssprache des Ziellandes übersetzt sein. Die Übersetzung muss laut Maschinenrichtlinie einen Verweis enthalten, wenn es nicht die originale Betriebsanleitung ist. Dies kann man beispielsweise durch den Zusatz „Übersetzung der Originalbetriebsanleitung“ erreichen.
  • Was ist in der technischen Übersetzung der Unterschied zwischen einem Lektorat und einem Korrektorat?
    Der Unterschied zwischen einem Lektorat und einem Korrektorat in der technischen Übersetzung besteht im Inhalt des Textes. Das Lektorat handelt von der stilistischen und sprachlichen Begutachtung und Überarbeitung des Textes. Ein Lektor hat die Fähigkeit, den Gesamtüberblick über einen Text zu behalten und zudem Inhalte dem Nutzer verständlich zu übermitteln. Ein Korrektor hingegen kennt die grammatikalischen, orthografischen und typografischen Regeln einer Sprache und hat ein Auge für alle möglichen Fehler.
  • Was ist in der technischen Übersetzung der Unterschied zwischen einer Normzeile und dem Wortpreis?
    Eine Normzeile in der technischen Übersetzung enthält 55 Anschläge einschließlich Leerzeichen. Normzeilen nutzen einige Dienstleistern in der Übersetzungsbranche, um den Umfang von technischen Übersetzungen einzuschätzen und abzurechnen. Wir nutzen die Wortanzahl, da sie uns und den Übersetzern eine genauere Angabe über den Umfang der Übersetzung gibt.
  • Welche Dateiformate kann ich Ihnen für eine technische Übersetzung schicken?
    Alle quelloffenen Dateiformate können Sie uns für eine technische Übersetzung schicken. Wir verarbeiten die gängigen Office Formate (wie Word, Excel oder Power Point) genauso wie die meisten anderen Dateiformate (z.B. IDMLs oder XMLs). Wir analysieren die Daten für die technische Übersetzung und nachdem die Daten verarbeitet sind, machen wir Ihnen ein Angebot auf Basis dieser Analyse. Sollten dabei Probleme auftreten, wenden wir uns an Sie und schauen nach einer Problemlösung.
  • Was sind in der technischen Übersetzung “Matches” bei einem Translation Memory System?
    In der technischen Übersetzung vergleicht ein Translation Memory System den Inhalt des aktuellen Segments im Ausgangsdokument mit Segmenten in derselben Sprache im Translation Memory. Das Programm sucht Segmente, die über eine ausreichende Menge gemeinsamen Inhaltes mit dem Dokument verfügen. Der Grad des “Matches” (Entsprechung oder Übereinstimmung, im Sinne von Deckungsgleichheit) zwischen dem Segment des Ausgangsdokuments und einem Translation Memory-Segment wird als Prozentzahl ausgedrückt. Deckt sich zum Beispiel der Inhalt eines Translation Memory-Segments exakt mit dem Dokumentsegment, handelt es sich um einen 100 %-Match. Bei einem 100 %-Match muss zudem der gesamte Inhalt (alle Zeichen und Zeichenformatierungen) des Segments im Ausgangsdokument mit dem Inhalt des Translation Memory-Segments exakt identisch sein. Wenn ein Dokumentsegment und ein Translation Memory-Segment exakt übereinstimmen und den gleichen Dokumentkontext verfügen, handelt es sich um einen Kontext-Match. Ein Match mit einer Übereinstimmung unterhalb von 100 % wird als Fuzzy-Match bezeichnet. Ein Fuzzy-Match kann jeden Wert zwischen 99 % und 1 % aufweisen.
  • Was ist bei einem Translation Memory-System in der technischen Übersetzung ein Kontext-Match?
    Ein Kontext-Match in der technischen Übersetzung bei einem Translation Memory-System liegt bei einem 100%-Match zwischen dem Translation Memory-System und dem zu übersetzenden Dokument vor und beide Segmente müssen den gleichen Dokumentenkontext aufweisen. Ein Dokumentsegment und ein Translation Memory-Segment verfügen über den gleichen Kontext, wenn ihre jeweils vorausgehenden Segmente identisch sind. Das Kontext-Matching ist möglich, weil im Translation Memory-System Kontextinformationen abgespeichert sind.
  • Welche Unterschiede gibt es bei der technischen Übersetzung zwischen den Sprachen Kroatisch, Serbisch und Bosnisch?
    In der technischen Übersetzung gibt es zwischen den Sprachen Kroatisch, Serbisch und Bosnisch gewisse Unterschiede. Das Kroatische schreibt man nur in lateinischer Schrift. Im Serbischen sind die kyrillische und die lateinische Schrift parallel im Gebrauch, wobei in manchen Gebieten die kyrillische, in anderen die lateinische bevorzugt ist. In ganz Serbien und Bosnien werden aber in der Schule beide Alphabete unterrichtet. Jeder Serbe und Bosnier liest beide Schriften gleich fließend. Ebenso verwenden viele Sprecher aktiv beide Schriften abwechselnd. Das Bosnische schreibt man heutzutage fast ausschließlich in lateinisch. Das kroatische, bosnische und serbische Alphabet haben 30 Buchstaben.
  • Soll für die technische Übersetzung Serbisch in kyrillische oder lateinische Schrift übersetzt werden?
    Im Alltag und in den Medien findet in Serbien auch die lateinische Form der serbischen Sprache oft Anwendung. Nach der im November 2006 in Kraft getretenen Verfassung schreibt man die Sprache in Serbien jedoch offiziell in kyrillischer Schrift. Daher sollten im Bereich der technischen Übersetzung die Betriebsanleitungen in kyrillischer Schrift übersetzt sein.
  • Wie ist der Ablauf eines Standardprozesses für Übersetzungsanfragen?
    Sofern keine spezifischen Anforderungen für einen Prozess vorgesehen sind erfolgen mindestens folgende Schritte:
    • Vorprüfung, Auftragsumfangsprüfung
    • Einrichtung der angeforderten Arbeitsumgebung
    • Übersetzung/Klärung inhaltlicher Fragen
    • Berücksichtigung von zusätzlichen Informationen/Terminologie
    • Revision (Vier-Augen-Prinzip)
    • Endkontrolle
    • Lieferung
  • Was steckt hinter dem Begriff „Muttersprachler“?
    In Zeiten der Globalisierung, wachsen Kinder oft auch in Familien auf, in denen ihre Eltern unterschiedliche Sprachen sprechen, die vielleicht nicht einmal der Sprache des Landes entsprechen, in dem die Familie wohnt. In der ISO 17100 wird daher nicht direkt auf die Muttersprache abgestellt, sondern es werden angemessene Kenntnisse sowohl in der Ausgangs- als auch in der Zielsprache gefordert. Diese Anforderungen werden zumeist von denjenigen Übersetzern am besten erfüllt, bei denen die Erstsprache auch die Muttersprache ist und die zusätzlich die wichtigen Erfahrungen im Sachgebiet in der jeweiligen Sprache erlangt haben. Die Muttersprache, also eigentlich die Erstsprache, ist ein wichtiges Kriterium für die Auswahl von Übersetzern, muss jedoch differenziert betrachtet und durch weitere Qualifikationskriterien ergänzt werden.
  • Was sind die Unterschiede zwischen lateinamerikanischem Spanisch und “normalem” Spanisch?
    Fun Fact: Spanisch gibt es eigentlich gar nicht.
    Während klare Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten von Spanisch bestehen, muss man zuerst festhalten, dass die Spanischsprachigen sich untereinander gut verstehen – ob sie nun aus Cádiz, Cusco, Salamanca oder Santo Domingo kommen. Es gibt aber dennoch einige Unterschiede zwischen dem in Spanien gesprochenen Spanisch und dem Spanisch, das man in Lateinamerika spricht. In Lateinamerika ist es normal, sie als „castellano“ zu bezeichnen (kastilisch, gemäss der Region Kastilien), im Gegensatz zu Spanisch. Das ist auch in Teilen Spaniens der Fall, wo die regionalen Sprachen wie Galizisch und Katalonisch als offizielle Sprachen ebenfalls „Spanisch“ genannt werden könnten. Die grosse Mehrheit der spanischen Wörter ist universell, doch Einige sind es nicht. Beispiele dafür sind „teléfono móvil“ /“ celular“ sowie „ordenador“ / „computadora“, wobei das zweite Wort der beiden Paare in Lateinamerika gebraucht wird. Es gibt auch viele Wörter, die in den verschiedenen Dialekten anders aussehen. So zum Beispiel heisst ein Kugelschreiber in Spanien „boligrafo“, in Chile „lápiz pasta“, in Argentinien “lapicera“ und so weiter.
  • Technische Dokumentation

  • Wie sind Warnhinweise in technischen Dokumentationen hervorzuheben?
    Die IEC/IEEE 82079-1 fordert für Warnhinweise in technische Dokumentationen eine entsprechende Gestaltung, damit diese entsprechend auffallen. Durch eine Kopfzeile kann das einleitende Signalwort in einer anderen Schriftgröße oder Schriftart hervorgehoben werden. Sind Warnhinweise zwischen Handlungsschritten eingebettet, sollte die Formatierung des Warnhinweises nicht die Nutzer von den Handlungsschritten ablenken.
  • Mit welchen Kosten muss ich bei der Erstellung einer technischen Dokumentation rechnen?
    Die technische Dokumentation ist Teil des Produktes, daher gilt es die Kosten für die Erstellung in die Produktentwicklung mit einzurechnen. Umso komplexer ein Produkt, desto umfangreicher ist natürlich auch die technische Dokumentation. Gewisse Mindestinhalte müssen in jeder Dokumentation vorhanden sein. Daher umfasst ein Dokument erfahrungsgemäß schnell mal mindestens 40 Seiten Umfang in einer Sprache. Alleine für die Neuerstellung einer A4-Seite können mehrere Stunden Arbeit vergehen. Auch besuchen technische Redakteure regelmäßig Schulungen und Weiterbildungen, um auf einem aktuellen Wissenstand zu bleiben. Schnell kommen dort einige Kosten zusammen. Der Alltag ist jedoch, dass die Kosten für die Technische Dokumentation viel zu niedrig angesetzt sind. Unerfahrene Unternehmen rechnen mit Kosten unter 1.000 Euro für die Erstellung der Dokumentation. Dies ist natürlich komplett unrealistisch, wenn man bedenkt wie viel Zeit die Erstellung einer Anleitung benötigt. Wenn wir nun die Kosten für einen Technischen Redakteur betrachten und wieviel Zeit in einer technischen Dokumentation steckt, landen wir schnell in einem Kostenbereich von 6.000 – 10.000 Euro. Weitere Nebenkosten wie Softwarelizenzen, Anschaffung von Normen oder ähnlichem sind dabei noch nicht mal berücksichtigt.
  • Welche Vorgehensweise ist für eine Zielgruppenanalyse zu empfehlen?
    Die Frage wer die technische Dokumentation liest, ist eine essentielle Frage. Jedoch spielt diese Frage schon vor dem Erstellungsprozess einer Betriebsanleitung eine Rolle. Schon in der Produktentwicklung gilt es zu überlegen, wer das Produkt nutzt. Innerhalb der Risikobeurteilung gilt es sich über die Benutzer des Produktes Gedanken zu machen und eine Zielgruppenanalyse zu erstellen. Folgende Vorgehensweise ist bei einer Zielgruppenanalyse empfehlenswert:
    1. Hypothesen aufstellen, in welcher man aufschreibt wer an der Maschine / dem Produkt was macht. Es empfiehlt sich, diese Hypothesen in Form einer Matrix darzustellen.
    2. Mit Befragungen der potentiellen Zielgruppen überprüfen, ob die Hypothesen zutreffen (Fragebögen an Kunden/Servicetechniker herausgeben)
    3. Die Zielgruppe beschreiben und Sonderfälle festhalten
    4. Rückschlüsse für die Risikobeurteilung und die Betriebsanleitung ziehen (Welche Ausbildung haben die Zielgruppen, welche Erfahrungen mit dem Produkt, die Häufigkeit der Nutzung, das Nutzungsumfeld der Anleitung)
  • Was sollte unternommen werden, wenn Fehler in der Anleitung nach dem Inverkehrbringen des Produktes erkannt werden?
    Falls Fehler in der technischen Dokumentation nach dem Inverkehrbringen des Produktes herauskommen, geht es hierbei um einen Fall der Produktbeobachtung. Der Hersteller muss beobachten, was mit seinem Produkt am Markt geschieht. Dies betrifft auch die Anleitung. Der Hersteller ist daher verpflichtet, auf den Fehler in der Anleitung auf eine Weise zu reagieren. Abhängig davon welche Folgen durch diesen Fehler entstehen können, muss der Hersteller entsprechend handeln. Beispielsweise kann der Hersteller in moderaten Fällen durch ein Warnschreiben seine Kunden informieren und eine neue Anleitung zur Verfügung stellen. In schwerwiegenden Fällen genügt eine Produktwarnung möglicherweise nicht und der Hersteller muss sogar einen Produktrückruf einleiten.
  • Wann ist es sinnvoll eine Betriebsanleitung zu überarbeiten?
    Der Hersteller einer Maschine oder Anlage hat darauf zu achten, dass seine technische Dokumentation dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Wenn durch neue Entwicklungen verbesserte Methoden zur Sicherheit des Produktes bekannt sind, müssen diese Aktualisierungen in die Betriebsanleitung mit einfließen.
  • Ist für Ersatzteile einer Maschine eine Einbauanleitung notwendig?
    Für Ersatzteile einer Maschine ist keine zusätzlich oder neue technische Dokumentation notwendig. Es genügt, wenn die vorhandene Betriebsanleitung der Maschine für den sachgerechten und sicheren Einbau von Ersatzteilen ausreicht. Manche Hersteller entscheiden sich jedoch dazu zusätzliche (nicht geforderte) Einbauinformationen mitzugeben. Damit wollen Sie sichergehen, dass der Kunde die Ersatzteile korrekt in die Maschine einbauen kann.
  • Was behandelt die Norm ISO 3864?
    Die Norm ISO 3864 behandelt innerhalb der technischen Dokumentation die Gestaltung von Sicherheitszeichen. Die Norm hat den Titel „Graphische Symbole – Sicherheitsfarben und Sicherheitszeichen“ und legt dabei Gestaltungsgrundlagen für Sicherheitszeichen und Markierungen fest.
  • Muss die Ingangsetzung einer Maschine beschrieben werden?
    Einer Erläuterung der Ingangsetzung bzw. Das Starten einer Maschine muss in der technischen Dokumentation vorkommen. Die Maschinenrichtlinie fordert, dass eine Ingangsetzung der Maschine nur durch das absichtliche Betätigen einer vorgesehenen Befehlseinrichtung (z.B. Hauptschalter) erfolgen darf. Daher ist es auch nur sinnvoll, die Vorgehensweise für die Ingangsetzung der Maschine in der technischen Dokumentation zu erläutern.
  • Wird in Anleitungen zu viel gewarnt?
    Bei vielen Unternehmen, die eine technische Dokumentation für Ihre Produkte erstellen, zeigt sich, dass die Anleitung zu viele Warnhinweise enthält. Grund ist die Angst vor Haftungsrisiken bei den produzierenden Firmen. Das wiederholte aufführen des gleichen Warnhinweises oder die Klassifikation eines Warnhinweises in eine höhere Gefahrenkategorie sind nur ein paar Fälle. Um auf Nummer sicher zu gehen, wählt das Unternehmen beispielsweise für einen Warnhinweis der Stufe „Vorsicht“ lieber die Warnstufe „Gefahr“. Auch das warnen vor offensichtlichen Gefahren, beispielsweise dass ein Messer scharf ist, findet häufig statt. Das Überfrachten einer Anleitung mit zu vielen Warnhinweisen macht diese unverständlich und der Leser neigt dazu, die Warnungen zu überfliegen oder gänzlich zu ignorieren.
  • Müssen Informationen auf einem Typenschild aktualisiert werden?
    Die Informationen in der technischen Dokumentation und an der Maschine müssen wichtige Hinweise zum Gebrauch des Produktes liefern. Auf dem Typenschild sind unter Umständen Angaben zu Betriebsmitteln zu finden, die Aufschluss über Menge und Klassifizierung des Betriebsmittels geben. Sollten im Falle von Reparaturen Ergänzungen oder ein Austausch dieser Betriebsmittel nötig sein und die Spezifikationen der Betriebsmittel haben sich geändert, so gilt es die geänderten Sachinformationen auf dem Typenschild zu aktualisieren. Dies ist wichtig, damit die Informationen den aktuellen Stand wiedergeben. Hierfür kann man die Ergänzung beispielsweise handschriftlich auf einem Aufkleber eintragen. Der Stift sollte dazu aber die Dauer der Lesbarkeit der handschriftlichen Ergänzung sicherstellen.
  • Benötigt eine persönliche Schutzausrüstung (PSA) eine technische Dokumentation?
    Durch die PSA-Verordnung 2016/425 besteht eine Pflicht zur Bereitstellung einer technischen Dokumentation für eine persönliche Schutzausrüstung. Der Hersteller muss laut der Verordnung für folgende „technische Unterlagen“ sorgen:
    • eine vollständige Beschreibung der bestimmungsgemäßen Verwendung der PSA
    • die Beurteilung von Gefährdungen, vor welchen die PSA schützen soll
    • eine Liste mit Fundstellen der harmonisierten Normen für die PSA, welche bei Entwurf und Herstellung der PSA zum Einsatz kam
    • Untersuchungsbefunde hinsichtlich der Überprüfung der Konformität
    • Berichte welche Prüfmittel und Verfahren zur Ermittlung der jeweiligen Schutzklasse zum Einsatz gekommen sind
  • Benötigt der vorhersehbare Fehlgebrauch einer Maschine ein eigenes Kapitel in der Betriebsanleitung?
    Eine Forderung für ein eigenes Kapitel zum vorhersehbaren Fehlgebrauch in der Technischen Dokumentation existiert nicht. Der Inhalt dazu muss in der Betriebsanleitung vorkommen, die Wahl der Darstellung ist einem aber selbst überlassen. Häufig bietet sich das Kapitel „Produktbeschreibung“ an, in der neben der bestimmungsgemäßen Verwendung auch der vorhersehbare Fehlbrauch beschrieben ist. Ein eigenes Unterkapitel bietet sich jedoch für die schnelle Suche nach diesem Inhalt an.
  • Warum sollte man die Änderungen der Betriebsanleitungen dokumentieren?
    Der Gesetzgeber fordert, dass der Hersteller die technische Dokumentation zu seinen Produkten ab dem Zeitpunkt des Verkaufs mindestens 10 Jahre vorhalten muss. Der Verkauf jedes Produktes setzt diesen Zeitpunkt wieder zurück. Falls im Zuge der Produktbeobachtungspflicht die Dokumentation anzupassen ist, muss später nachvollziehbar sein, wann welche Änderungen vorgenommen wurden. Falls die Marktaufsicht die Anleitung des Standes „a“ von 2011 haben möchte, welches dem fehlerhaften Produkt beilag, muss der Hersteller diesen Stand vorlegen können. Neuere Versionen der Anleitung sind dann irrelevant. Kann das Dokument nicht vorgelegt werden, führt dies zu Strafen und Maßnahmen seitens der Marktaufsicht. Gerade für Hersteller von Serienprodukten ist daher die Nachverfolgbarkeit von den einzelnen Ständen von großer Bedeutung und die Pflege der einzelnen Versionen ohne Redaktionssystem oder ähnlicher Software eine Herausforderung.
  • Wie kann man den Nutzer sinnvoll durch die Betriebsanleitung navigieren?
    Es ist sinnvoll, die technische Dokumentation in Bereiche und Abschnitte zu gliedern. Dann muss der Anwender sich nicht jede einzelne Seite der Betriebsanleitung durchschauen. Mit Orientierungshilfen wie Inhalts-, Abkürzungs-, Tabellenverzeichnis, Index oder einem Glossar kann der Benutzer sinnvoll durch die technische Dokumentation navigieren.
  • Womit befasst sich die Norm DIN EN ISO 13857?
    Die Norm DIN EN ISO 13857 ist eine sicherheitsspezifische Norm. Sie gibt Sicherheitsabstände vor, welche für die Absicherung von Gefährdungsbereichen (z. B. Roboter, Stanzen, Pressen usw.) in öffentlichen und gewerblichen Bereichen einzuhalten sind. Die Norm enthält dazu Informationen über Abstände, die den freien Zugang durch die oberen und unteren Gliedmaßen verhindern sollen.
  • Wer zählt zu den Zielgruppen in der technischen Dokumentation?
    Die Zielgruppen in der technischen Dokumentation sind vorwiegend die Anwender technischer Produkte. Aber auch die Servicetechniker oder Support-Mitarbeiter zählen zu der Zielgruppe der technischen Dokumentation. Die Inhalte der technischen Dokumentation müssen an die jeweiligen Zielgruppen und Ihre Bedürfnisse angepasst sein.
  • Wie teilt man eine Betriebsanleitung in mehrere Dokumente auf?
    Falls mehrere Dokumente die „Betriebsanleitung“ in einer Technischen Dokumentation ausmachen, muss der Zusammenhang der einzelnen Dokumente klar erkennbar sein. Dies kann man mithilfe von entsprechenden Verweisen und Verzeichnissen in allen Dokumenten sicherstellen. Dadurch ist ersichtlich, welches Dokument welchen Zweck erfüllen soll und welche Inhalte darin vorkommen. Die Inhalte in den Dokumenten sind „zielgruppengerecht“ aufzuteilen. Ein Montagehandbuch beschäftigt sich nur mit den Inhalten der Montage, das Wartungshandbuch nur mit den Inhalten zur Wartung und Instandhaltung. Vorhandene Inhalte, die übergreifend in mehreren Dokumenten anwendbar sind, sollte man aber nicht doppelt aufführen. Besser und sinnvoller ist es hierbei auf die jeweiligen anderen Teile der Anleitung zu verweisen.
  • Müssen schriftliche Betriebsanweisungen direkt am Arbeitsplatz zugänglich sein?
    Eine Betriebsanweisung muss an geeigneter Stelle an der Arbeitsstätte zugänglich sein. Dies ist eine Forderung aus der Betriebssicherheitsverordnung. Wenn es die betrieblichen Tätigkeiten erfordern, wie beispielsweise im Umgang mit Gefahrstoffen, muss die Betriebsanweisung in unmittelbarer Nähe in gedruckter Form vorliegen. Eine Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes hilft zudem zu bewerten, in welcher Form den Beschäftigten die Betriebsanweisungen zugänglich zu machen ist.
  • Sollte in der Betriebsanleitung für Geräte in explosionsfähigen Atmosphären Angaben zu Zündgefahren hinterlegt sein?
    Es empfiehlt sich über Zündgefahren für Geräte in explosionsfähigen Atmosphären entsprechende Informationen in der technischen Dokumentation bereitzustellen. Es bietet sich an Information zu Zündgefahren und mögliche Maßnahmen für die entsprechende Zielgruppe (Anwender, Reinigungs- oder Wartungspersonal) anzugeben. Beispielsweise welche Maßnahmen, der Anwender vor Benutzen des Gerätes in explosionsgefährdeten Bereichen zu treffen hat. Oder welche Schutzeinrichtungen bzw. Funktionen zum Explosionsschutz vor Benutzung zu prüfen sind. Zur Darstellung hierfür bietet sich eine Tabelle mit den Angaben Zündrisiko, technische Maßnahmen, Verhaltensregeln und Zielgruppe an.
  • Welche Orientierungshilfen können auf einer Seite abgebildet sein?
    Um eine technische Dokumentation übersichtlich zu gestalten, können Orientierungshilfen auf den Seiten die Aufmerksamkeit des Lesers entsprechend steuern. Die geläufigste Orientierungshilfe ist die Seitenzahl. Aber auch Zwischenüberschriften, Marginalien, Stichwörter oder Register helfen dem Benutzer bei der schnellen Navigation durch das Dokument. Einige dieser Orientierungshilfen finden sich in den Kopf- und Fußzeilen des Dokumentes. In der Kopfzeile können z. B. die Kapitelüberschriften stehen. Die Seitenzahlen stehen üblicherweise in der Fußzeile. Andere Orientierungshilfen wiederum sind im seitlichen Bereich zu finden und grenzen sich vom eigentlichen Satzspiegel ab, um beim Blättern schnell aufzufallen. So können Marginalienspalten den Inhalt von wichtigen Absätzen hervorheben. Am Ende eines Kapitels kann auch eine Zusammenfassung für den Leser hilfreich sein. Zwischenüberschriften lockern den Text ebenfalls auf. Die Untergliederung dieser sollte jedoch maximal bis zur 3. Stufe reichen, um die Übersichtlichkeit zu wahren.
  • Wie können textliche Informationen gut wahrgenommen werden?
    Das typografische Gestalten einer technischen Dokumentation ist ein funktionaler Prozess. Gut gestaltete Texte helfen dem Benutzer zeitsparend und energiesparend benötigte Informationen zu finden. Um dem Leser einer Dokumentation den textlichen Inhalt gut zu präsentieren, gibt es einige Punkte die es zu beachten gilt:
    • Achten Sie darauf, dass zwischen Schriftfarbe und Hintergrundfarbe der Helligkeitsunterschied, bzw. der Kontrast ausreichend groß ist.
    • Gliedern Sie Inhalte zudem hieratisch durch entsprechende Abgrenzungen wie weißer Raum oder Trennlinien
    • Verwenden Sie für die Wahrnehmung von Informationen nur bekannte Konventionen wie Verzeichnisse, Marginalien oder hierarchisch abgestufte Überschriften, um dem Leser den Umgang mit dem Text zu erleichtern
    • Nutzen Sie gezielt Auszeichnungen wie beispielsweise Größe, Schriftstärke oder Farbe, um den Benutzer auf wichtige Inhalt hinzuweisen
  • Wie warnt man in der Betriebsanleitung richtig?
    Um in einer Betriebsanleitung richtig zu warnen, sollte zuerst die Zielgruppe genauesten bekannt sein. Wer liest die Betriebsanleitung und nutzt das Produkt?  Diese Nutzer gilt es richtig anzuleiten und zu informieren. Zudem sollte man in der Betriebsanleitung erst dann warnen, wenn konstruktiv die Fehler nicht behebbar sind und durch Schutzmaßnahmen die Benutzer nicht aus dem Gefahrenbereich ausgeschlossen werden.
  • Was ist wenn eine Betriebsanleitung sehr viele Warnhinweise enthält?
    Viele Warnhinweise in einer Betriebsanleitung können die Anleitung sehr unübersichtlich machen. Wenn viele Sicherheitshinweise hintereinander angeordnet sind, lösen diese in der psychologischen Wahrnehmung des Benutzers die falsche Reaktion aus. Viele Sicherheitshinweise führen dann dazu, dass der Benutzer diese schnell überfliegt und nicht beachtet.
  • Wann sollte die Technische Redaktion im Konstruktionsprozess eingebunden werden?
    Die technische Dokumentation muss vor dem Inverkehrbringen des Produktes abgeschlossen sein. Daher ist es sinnvoll die Technische Redaktion frühzeitig im Konstruktionsprozess mit einzubinden. Spätestens dann wenn das Lastenheft für das Produkt vorliegt. Aus den Anforderungen an das Produkt im Lastenheft kann der technische Redakteur viele Informationen gewinnen und mit der groben Gliederung der technischen Dokumentation beginnen.
  • Wie schafft man Strukturen in einer Anleitung?
    Um die technische Dokumentation sinnvoll zur strukturieren, bietet sich die Norm DIN EN 82079-1 an. Diese sorgt mit ihren klaren Konzepten für eine gute Struktur und ist zudem eine echte Hilfestellung beim Erstellen einer Anleitung. Dabei enthält die Norm Prinzipien zur Verständlichkeit einer Anleitung und fordert mit dem Minimalismus-Prinzip, die Anleitungen nicht künstlich aufzublähen. Die Anleitung soll die Aufmerksamkeit des Benutzers auf wichtige Einzelheiten hin steuern. Auch sollen Warnhinweise nicht überbetont dargestellt sein. Warnhinweise sollen den Leser nicht vom Lesen der Anleitung abhalten.
  • Warum ist es nicht sinnvoll eine Anleitung mit Warnhinweise zu überfrachten?
    Das Überfrachten der technischen Dokumentation mit Warnhinweisen – auch Warning Pollution genannt – gilt es zu vermeiden. Durch die Aneinanderreihung vieler (häufig gleicher) Sicherheitshinweise verschlechtert man die Lesbarkeit einer Anleitung. Nur wo es handlungsbezogen relevant ist, gilt es vor Gefahren zu warnen. Wiederholungen von Warnhinweisen sind ebenfalls zu vermeiden, wenn diese nicht für eine Handlung relevant sind. Eine Überfrachtung der Anleitung mit Warnhinweisen kann zudem aus rechtlicher Sicht zu einer fehlerhaften Anleitung führen.
  • Wieso erstellt man ein Konzept für eine Anleitung?
    Die technische Dokumentation nach einem Konzept auszurichten ist nur ein logischer Schritt. Ohne Konzept fehlt eine klare didaktische Ausrichtung und der Ersteller der Dokumentation schreibt an seiner Zielgruppe vorbei. Die Texte sind dann unverständlich, haben keine Struktur und enthalten zu wenige oder zu viele Informationen. Auch auf der inhaltlichen Ebenen sind Anleitungen ohne Konzept schnell überfrachtet. Der Ersteller packt die ganze Dokumentation voll mit Warnhinweisen und versucht eine gewisse Struktur zu suggerieren. Ein durchdachtes Konzept hilft hingegen die technische Dokumentation einheitlich aufzugliedern und sinnvoll zu strukturieren.
  • Welche Informationen sollten vor dem Erstellen einer technischen Dokumentation bekannt sein?
    Bevor man eine technische Dokumentation erstellen kann, geht es zuerst darum einige grundlegende Informationen zu beschaffen.
    • Welche Vorgaben hat der Kunde an die Maschine bzw. das Produkt und hat er auch Anforderungen an die Technische Dokumentation?
    Über die Maschine bzw. das Produkt sollten grundlegende Dinge wie
    • Positionen und Einbauweise von Komponenten und Bauteilen oder der zeitliche Ablauf von Arbeitsschritten
    bekannt sein. Informationen sind in Unterlagen wie Lasten- und Pflichtenhefte, Design-Spezifikationen oder Besprechungsprotokolle zu finden und helfen eine technische Dokumentation zu erstellen.
  • Welche Hilfsmittel sind ratsam, um eine technische Dokumentation zu erstellen?
    Der redaktionelle Prozess um eine technische Dokumentation zu erstellen, kann sehr kompliziert sein. Normen und Richtlinien schreiben vor, welche Inhalte die technische Dokumentation beinhalten muss. Daher ist es ratsam auf entsprechende Hilfsmittel zurückzugreifen, wenn man eine Technische Dokumentation erstellt. So kann man beispielsweise eine Terminologieliste verwenden, welche einheitliche Formulierungen von Fachbegriffen enthält. Auch die sprachlichen Regelungen, Layoutvorgaben und die Informationsverteilung in der Dokumentation mittels einem Redaktionsleitfaden festzulegen ist sinnvoll. Auch der Einsatz entsprechender Software wie eines Redaktionssystems ist ein nützliches Hilfsmittel in der technischen Dokumentation.
  • Wofür ein Glossar in einer technischen Dokumentation?
    In der technischen Dokumentation verwendet man ein Glossar, um Begriffe und Definitionen zu sammeln und darzustellen. Ähnlich einem Wörterbuch können diese Begriffe in der Betriebsanleitung entsprechend gesucht und nachgeschlagen werden.
  • Kann die Betriebsanleitung nachgeliefert werden?
    Die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG besagt, dass eine Maschine bzw. Anlage nicht ohne Betriebsanleitung in Verkehr gebracht darf. Eine Nachreichung der Betriebsanleitung ist somit ausgeschlossen.
  • Was ist bei der Ausfuhr von Produkten außerhalb der EU zu beachten?
    Der Versand von Produkte in Drittländer, also Länder außerhalb der Europäischen Union, unterliegt aus zollrechtlicher Hinsicht einigen Feinheiten. Die Erstellung einer Ausfuhranmeldung ab einem Sendungswert von 1.000 Euro gehört dazu. Dabei zählt der statistische Wert des Produktes und nicht der Rechnungsbetrag. Diese Ausfuhranmeldung muss seit Juli 2009 im Rahmen des elektronischen Verfahrens ATLAS-Ausfuhr abgegeben werden.
  • Sollte das Bestimmungsland der Maschine bzw. Anlage in der Betriebsanleitung angegeben werden?
    Das Bestimmungsland für eine Maschine bzw. Anlage ist vor dem Erstellen einer technischen Dokumentation relevant. Eine Maschine ist meistens den Bestimmungen des Ziellandes entsprechend konstruiert und darauf ausgelegt. Für andere Länder ist die Maschine möglicherweise nicht ausgelegt, weil die Maschine diese Anforderungen (beispielsweise ein anderes Stromnetz) nicht erfüllt. Deswegen ist es sinnvoll, das Bestimmungsland bereits im Vorfeld vertraglich (bspw. Kaufvertrag) festzulegen. Eine zusätzliche Nennung des Bestimmungslandes in der Betriebsanleitung ist daher auch nicht notwendig. Sollte die Maschine anschließend durch den Käufer oder andere Dritte Parteien in ein anderes Land gehen, können andere Bestimmungen gelten. Der (eigentliche) Hersteller kann sich auf die vertragliche Festlegungen des ursprünglichen Bestimmungsland berufen und hat keine Verpflichtungen hinsichtlich einer Nachrüstung.
  • Welche Merkmale gehören zum erstmaligen Inverkehrbringen eines Produktes?
    Der Zeitpunkt des erstmaligen Inverkehrbringen ist auch dieser Zeitpunkt an dem die technische Dokumentation für das Produkt vorliegen muss. Folgende Merkmale sind beim erstmaligen Inverkehrbringen von Bedeutung:
    • Ein neues Produkt am Markt,
    • welches erstmalig entgeltlich oder unentgeltlich bereitgestellt wird,
    • im europäischen Binnenmarkt,
    • im Rahmen einer Geschäftstätigkeit.
  • Was muss in der Anleitung zur Entsorgung bzw. den Umgang von Betriebsmitteln wie Ölen und Fetten beschrieben sein?
    Der Umgang mit Betriebsmitteln wie Ölen und Fetten und deren Entsorgung müssen in der technischen Dokumentation beschrieben sein. Durch Rückstände von Ölen und Fetten bestehen Restgefahren. Für den Benutzer der Maschine muss daher nachvollziehbar sein, wie Rückstände von Betriebsmitteln zu entfernen sind. Die Handhabung der Betriebsmittel ist meist in den mitgelieferten Datenblättern der Hersteller zu entnehmen. Die Abfallentsorgung ist lokal durch den Gesetzgeber vorgeschrieben und von Region und Land verschieden. Bei unproblematischen Produkten genügt hier meist ein Verweis, dass der Benutzer des Produktes mit dem örtlichen Entsorgungsunternehmen in Kontakt treten und die Entsorgung veranlassen muss.
  • Die Maschine eines anderen Herstellers wird wesentlich verändert und soll weiterverkauft werden. Kann die Betriebsanleitung des ehemaligen Herstellers übernommen werden?
    Die Übernahme der technischen Dokumentation einschließlich der Betriebsanleitung ist ohne Absprache mit dem ehemaligen Hersteller nicht möglich. Das geistige Eigentum bzw. die Urheberrechte der erstellten Unterlagen verbleiben beim Ersteller. Durch die Veränderungen an der Maschine müssen Sie auch die Unterlagen anpassen. Daher ist auch die Genehmigung des Herstellers erforderlich, wenn Sie dessen Dokumentation verändern wollen. Eine Veränderung ohne Rücksprache verstößt gegen geltendes Recht, weil Sie dann ein urheberrechtlich geschütztes Werk verändern.
  • Mit welchen Informationen muss der Benutzer hinsichtlich der Entsorgung einer Maschine versorgt werden?
    Die technische Dokumentation enthält auch Angaben zur Entsorgung einer Maschine. Hat die Maschine ausgedient, ist diese fachgerecht zu entsorgen. Dabei müssen Informationen hinsichtlich Außerbetriebnahme, Demontage, Recycling und Entsorgung dem Benutzer in der Betriebsanleitung zur Verfügung stehen. Da gesetzliche Vorgaben zur Entsorgung von Maschinen(-teilen) sich ändern, ist ein Vermerk in der Betriebsanleitung zu hinterlegen. Der Benutzer muss sich über die geltenden Bestimmungen informieren und sich daran halten.
  • Wie beschreibt man ein Produkt?
    Der Nutzer muss durch die Beschreibung eines Produktes in der Lage sein, das Produkt entsprechend zu identifizieren. Dies geschieht durch verpflichtende Angaben wie zum Beispiel:
    • Seriennummer, Modell, Produktkennzeichnungsnummer
    • Name zur Identifizierung des Anbieters
    • Name sowie Anschrift von Lieferanten
    • Abmessungen, Leistung, Energieverbrauch
    • Spannungen, Geräuschpegel, Elektromagnetische Verträglichkeit
    • Hinweise zum bestimmungsgemäßen Verbrauch
  • In welcher Sprache muss meine Betriebsanleitung verfasst sein?
    Die Betriebsanleitung muss laut der Maschinenrichtlinie in der Amtssprache des Empfängerlandes verfasst sein. Verkauft man die Maschine ins europäische Ausland, muss die Betriebsanleitung entsprechend in der Amtssprache dieses Landes verfügbar sein.
  • Warum gibt es in Betriebsanleitungen eine Zielgruppenanalyse?
    Aus haftungsrechtlicher Sicht müssen Betriebsanleitungen verständlich geschrieben sein. Um die Anleitung verständlich schreiben zu können, sollte man dann auch den Personenkreis kennen, der das Produkt schlussendlich nutzt. Daher gibt es in Betriebsanleitungen also auch die Analyse der Zielgruppe des Produktes.
  • Müssen Gefahren durch Kühlschmierstoffe in der Anleitung beschrieben werden?
    Wie der Benutzer mit gefährlichen Stoffen im Betrieb umzugehen hat, muss über die technische Dokumentation beschrieben sein. Die in Kühlschmierstoffe enthaltenen Stoffe, sind gesundheitlich nicht unbedenklich. Bei Hautkontakt können diese allergische Reaktionen oder gar Verätzungen  verursachen. Auch  durch das Einatmen von aus Kühlschmierstoffen entstandenen Aerosolen besteht diese Gefahr für den Benutzer. Diese Stoffe können unter anderem Krebs verursachen. Daher ist es wichtig, dass die Benutzer über die möglichen Gefahren im Umgang mit Kühlschmierstoffen informiert sind. Durch richtiges anleiten mittels der technischen Dokumentation ist ein sicherer Umgang mit diesen Stoffen dann auch möglich.
  • Was versteht man unter Nominalisierung in einer Betriebsanleitung?
    Nominalisierung in der technischen Dokumentation ist, wenn die Texte der Anleitungen mehr Substantive als Verben enthält. Ein Beispiel für solch einen Nominalisierung ist folgender Satz:
    • Durch Drücken der Taste „Start“, kann die Maschine gestartet werden
    Der Einsatz von mehr Substantiven macht den Satz nicht mehr verständlich. Zur besseren Verständlichkeit ist es besser, eine Variante mit mehr Verben zu wählen. Eine bessere Formulierung könnte sein:
    • Drücken Sie die Taste „Start“, um die Maschine zu starten.
    Durch den gezielten Einsatz von Verben wirkt das Geschriebene nicht zu formal oder zu umgangssprachlich und ist trotzdem verständlich.
  • Warum ist eine aktive Ansprache in den Anweisungen einer Betriebsanleitung besser als eine passive Ansprache?
    Eine aktive Ansprache in einer Betriebsanleitung klingt ansprechender als eine Passiv formulierte. Formaler Stil und unpersönlicher Satzbau wecken nicht das Interesse der Leser. Passiv eignet sich nur für Beschreibungen und Erklärungen, in denen die Benutzer nicht wichtig, bzw. erforderlich sind. Der Benutzer ist direkt anzusprechen. Hierzu eignen sich Personalpronomen wie „Sie“ und „Ihr“. Achten Sie dabei, dass die Pronomen groß geschrieben sind. Mit dem Leser in Kontakt zu treten und eine aktive Schreibweise zu verwenden, ist immer die bessere Lösung.
  • Wie erhöht man die Satzverständlichkeit in einer Anleitung?
    Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Verständlichkeit der Sätze einer technischen Dokumentation zu erhöhen. Zum einen gilt es, die Bildung von Schachtelsätzen zu vermeiden. Eine gute technische Redaktion spaltet unverständliche Bandwurmsätze in kleine Informationshappen auf. Eine verständliche Satzlänge beträgt durchschnittlich 15 Wörter. Hier ist aber der Rhythmus entscheidend. Wechseln sie längere und kürzere Sätze ab. Verzichten Sie zudem auf Weichmacher in Ihrem Text. Der Text sollte nicht abstrakt gehalten sein, sondern konkret den Sachverhalt vorgeben. „Sollte“ ist ein gutes Beispiel für einen Weichmacher.
    In das Innere der Maschine sollte keine Feuchtigkeit geraten.
    Stattdessen ist folgende Formulierung verständlicher in einer Anleitung:
    Es darf keine Feuchtigkeit in das Innere der Maschine gelangen.
    Durch das Weglassen des Weichmachers „sollte“ ist in diesem Beispiel konkret und verständlich ersichtlich, dass keine Feuchtigkeit in die Maschine gelangen darf.
  • Macht es Sinn die Betriebsanleitung einer Anlage in mehrere Dokumente aufzuteilen?
    Die Aufteilung der technischen Dokumentation und auch der Betriebsanleitung in einzelne Dokumente ist durchaus sinnvoll und auch häufig gängige Praxis. Falls verschiedene Inhalte für unterschiedliche Zielgruppe vorgesehen sind, ist es übersichtlicher diese jeweiligen Inhalte in getrennten Dokumenten aufzuführen. Die Aufteilung verdeutlicht, dass die Dokumententeile für unterschiedliche Benutzer mit bestimmte Qualifikationen bestimmt sind. Ebenfalls bleibt eine komplexe und umfangreiche Dokumentation durch eine Aufteilung übersichtlich. Beispielsweise könnte der Teil des Einrichtens der Maschine ein eigenständiges Dokument sein und ist trotzdem ein Bestandteil der gesamten Betriebsanleitung. Der Ersteller der Dokumentation muss dabei darauf achten, dass der Zusammenhang der Einzeldokumente klar erkennbar ist.
  • Was ist bei der Angabe von technischen Daten in der Betriebsanleitung zu beachten?
    In der Betriebsanleitung müssen Angaben über Leistung und Verbrauch der Maschine wie Fassungsvermögen, Masse des Produktes, Nennleistung, etc. angegeben werden. Diese sollten dann übersichtlich dargestellt werden und sollten korrekt sein, um keine Probleme mit der Produkthaftung zu bekommen.
  • Warum bedarf es einer Kennzeichnungspflicht von Gebrauchsanleitungen?
    Der Zeitpunkt des Inverkehrbringens eines Produktes spielt in der Produkthaftung eine große Rolle. Deswegen muss eine Gebrauchsanleitung mittels einer Gültigkeitsidentifikation gekennzeichnet sein. Ein Ausgabedatum, Revisionsindex oder sonstiger Code, der nachweist, wann die Gebrauchsanleitung ausgestellt ist.
  • Warum ist es sinnvoll eine Terminologie in der technischen Dokumentation zu pflegen?
    Eine gute und verständliche technische Dokumentation verringert Risiken, reduziert den Supportaufwand und erhöht die Kundenzufriedenheit. Zudem vermeidet eine klare und verständliche interne Sprache Fehler und beschleunigt Prozesse. Außerdem erhöht eine einheitliche Terminologie für Fachbegriffe (wie z. B. NiO, Schütz, usw.) die Verständlichkeit für den Nutzer der technischen Dokumentation.
  • Ist es sinnvoll für Anleitungen zu Medizinprodukte die DIN EN 82079-1 zu verwenden?
    Im Gegensatz zur technischen Dokumentation einer Maschine benötigen Medizinprodukte eine Gebrauchsanweisung. Dies fordert die Medizinprodukteverordnung für Medizinprodukte. Die Verordnung macht genaue Angaben zu den Inhalten der Gebrauchsanweisung. Daneben stellen die IEC 62366-1, der IEC 60601-1, der DIN EN 1041, der Invitro Diagnostik Verordnung oder der Verordnung 207/2012 für elektronische Gebrauchsanweisungen weitere Anforderungen an die Gebrauchsanweisung. Zwar kann die DIN EN 82079-1 als Leitfaden dienen, jedoch sollte man die Norm nicht alleine zum Erstellen der Gebrauchsanleitung verwenden.
  • Welche Fehler treten üblicherweise bei der Erstellung von Gebrauchsanleitungen für Medizinprodukte auf?
    Die Fehler, die beim Erstellen einer Gebrauchsanleitung für Medizinprodukte auftreten, unterscheiden sich nicht merklich von einer technischen Dokumentation im Maschinenbau. Auch bei Medizinprodukte treten die üblichen Fehler auf, die bei der Erstellung einer Betriebsanleitung vorkommen. Zu den häufigsten Fehlern bei der Erstellung von Anleitungen gehört, dass:
    • wichtige Teile oder Kapitel in der Gebrauchsanleitung fehlen,
    • der inhaltliche Teil der Anleitung falsch ist,
    • die Texte der Anleitung unverständlich sind, zu passiv oder abstrakt formuliert sind,
    • keine Bilder oder Grafiken in der Anleitung vorhanden sind,
    • Sicherheits- und Warnhinweise nur unzureichend beschrieben sind,
    • die Anleitung nicht oder nicht mehr mit dem Produkt übereinstimmt,
    • mehrere Produkten in einer Anleitung zusammengefasst werden,
    • keine konsistente Terminologie verwendet wird,
    • keine Struktur in der Anleitung vorhanden ist (Inhaltsverzeichnis oder ähnliche Dinge, die dem Leser die Navigation durch das Dokument erleichtert),
    • die Schriftgröße zu klein gewählt ist oder eine ungeeignete Schriftart zum Einsatz kommt,
    • die Übersetzungen schlecht oder falsch sind,
    • überflüssige Informationen wie Dankeswünsche enthalten sind, die das Dokument aufblähen.
  • Welche Bedeutung haben Überschriften in einer Betriebsanleitung?
    Der Benutzer blickt zuerst in das Inhaltsverzeichnis einer technischen Dokumentation. Darin möchte er schnell seine gesuchte Information finden. Die richtigen Überschriften der einzelnen Kapitel sind daher wichtig, um dem Nutzer eine einfache Art der Navigation durch das Dokument zu ermöglichen. Sind die Überschriften sinnvoll gewählt, kann der Benutzer sich leicht durch die Struktur und Inhalt der Anleitung durcharbeiten. Innerhalb des Textes kann der Autor seinen Text mit kleinen Zwischenüberschriften auflockern und diesen so einfacher und schneller lesbar machen.
  • Sollte eine technische Dokumentation mehr aus kurzen oder langen Sätzen bestehen?
    Um eine verständliche technische Dokumentation zu schreiben, ist der Stil beim Erstellen des Textes ein wichtiges Kriterium. Ist die Satzkonstruktion beispielsweise sehr kompliziert, verstehen die Leser die Inhalte der Dokumentation nicht. Viele Nebensätze erschweren das Lesen des Inhaltes und können für den Leser verwirrend sein. Kürzere und prägnante Sätze mit weniger als 20 Wörtern sind besser für die technische Dokumentation. Zu viele kurze Sätze wiederum könnten auf den Leser aufdringlich wirken. Es kommt also auf die wichtige Abwechslung von langen und kurzen Sätzen an.
  • Welche Arten von Abbildungen existieren in Anleitungen?
    Eine technische Dokumentation beinhaltet unterschiedliche Abbildungen wie Fotografien von Bauteilen oder von Maschinen, aber auch 3D-Abbildungen oder Schemazeichnungen. Schnittansichten und Explosionsdarstellungen eignen sich für die Darstellung von komplexen Sachverhalten. Schemazeichnungen oder auch Strichzeichnungen bieten sich an, da diese Informationen einfacher darstellen können als reale Fotos. Eine Illustration lässt sich zudem leicht verändern, um bestimmte Details im Bild hervorzuheben.
  • Welche Vorteile bietet Word als Programm zur Erstellung einer Betriebsanleitung?
    Möchte man eine technische Dokumentation erstellen, stellt sich die Frage mit welcher Software man diese erstellen soll. Ein offensichtlicher Vorteil für Word als Programm zur Erstellung einer Betriebsanleitung ist die Bekanntheit und die große Verbreitung dieses Programmes. Es ist gut möglich, dass die Software bereits im Unternehmen zum Einsatz kommt und man diese nicht mehr anschaffen muss. Die Handhabung von Word ist einfach und das benötigte Wissen für den Umgang mit dem Programm ist schnell vermittelt. Die Funktionen von Word erlauben es zudem eine optisch ansprechende und benutzerfreundliche Betriebsanleitung zu erstellen. Muss man nicht häufig und viele Anleitungen erstellen, kann Word eine günstige und ausreichende Software-Lösung sein, um die technische Dokumentation zu erstellen.
  • Welche Nachteile bietet Word als Programm zur Erstellung einer Betriebsanleitung?
    Da Microsoft Word nicht speziell für das Schreiben einer technischen Dokumentation entwickelt ist, bietet diese Software auch entsprechende Nachteile. Word hat im Gegensatz zu einem Redaktionssystem keine Funktion für die Archivierung und das Einfrieren von einzelnen Druckständen. Jeder Druckstand von einer Betriebsanleitung muss aufgrund der Produkthaftung für 10 Jahre vorgehalten werden. Eine mit Word erstellte Betriebsanleitung kann im Nachhinein nur schwer geändert werden. Änderungen an einer Stelle in der Anleitung haben Auswirkungen auf die Formatierung anderer Stellen, weswegen zusätzliche Arbeit für den Redakteur entsteht. Durch Speichern von überarbeiteten Dokumenten in Word wird entweder der alte Stand überschrieben oder die Übersichtlichkeit geht verloren, weil für jeden Stand eine neue Datei abgelegt werden muss. Auch ist Word nicht für viele Bilder ausgelegt. Die Dateigröße eines Word Dokumentes kann bei vielen Abbildungen schnell ansteigen. Das führt unter Umständen dazu, dass Word öfters mal abstürzt und für Frustration beim Dokumentenersteller sorgt. Auch ist Word nicht als Programm für eine technische Dokumentation sinnvoll, wenn die Produktpalette des Herstellers groß ist aber sich die Produkte sehr ähneln. Sind viele Teile in einer der Anleitung auch in den anderen Anleitungen verwendbar, lohnt sich der Einsatz von Word als Erstellungsprogramm nicht mehr. In diesem Fall ist ein Redaktionssystem sinnvoller, da diese extra dafür ausgelegt sind Texte als Bausteine wieder zu verwenden.
  • Welche Vorteile bietet ein Redaktionssystem zum Erstellen einer Betriebsanleitung?
    Ein Redaktionssystem in der technischen Dokumentation bietet den Redakteuren mehrere Vorteile beim Erstellen einer Betriebsanleitung.
    • Das Nachvollziehen von einzelnen Ständen der Betriebsanleitung ist mit einem Redaktionssystem einfach möglich. Jeder Bearbeitungsstand ist im Nachhinein einsehbar. Dadurch ist einfach nachvollziehbar, was in der letzten Version geändert worden ist.
    • Übersichtlichkeit und Verwaltung von Inhalten ist mit einem Redaktionssystem einfacher als mit einem herkömmlichen Textprogramm.
    • Die Wiederverwendbarkeit erstellter Inhalte in anderen Anleitungen ist ein großer Vorteil eines Redaktionssystems. Ein einmal erstellter Textbaustein kann dann in mehreren Anleitungen zum Einsatz kommen. Dadurch sinken die Übersetzungskosten, da der Baustein nur ein einziges Mal übersetzt werden muss. Die Übersetzung kommt dann in allen anderen Anleitungen vor, in denen der Baustein verlinkt ist.
    • Sind Informationen innerhalb der Anleitung auszutauschen, erleichtert ein Redaktionssystem diesen Prozess. Es ist einfach ein Kapitel, Absatz oder Satz auszutauschen, zu verschieben oder zu verändern. Markierungen und Verweise in den nachfolgenden Absätzen bzw. Seiten aktualisieren sich zudem automatisch.
  • Welche Nachteile bietet ein Redaktionssystem zum Erstellen einer Betriebsanleitung?
    Der Einsatz eines Redaktionssystem in der Technischen Dokumentation ist kostspielig und die Einführung eines solchen Systems benötigt viel Zeit. Die Lizenzkosten für die Anschaffung eines Redaktionssystem unterschieden sich zudem von Anbieter zu Anbieter der Systeme. Häufig sind zusätzliche Funktionen über Plugins hinzubuchbar. Die Einarbeitung der Mitarbeiter in das neue Programm ist ebenfalls als ein Nachteil wertbar. Das Personal muss erst das erforderliche Wissen und Know-How im Umgang mit dem Redaktionssystem erlernen. Die Arbeitsweise der Technischen Redakteure muss sich an die neuen Strukturen und Arbeitsprozesse des Systems erst anpassen. Die bisherigen Dokumente müssen zudem in die neue Redaktionssoftware eingearbeitet werden.
  • Wann ist der Einsatz eines Redaktionsleitfaden in der Technischen Dokumentation sinnvoll?
    Der Einsatz eines Redaktionsleitfaden in der technischen Dokumentation ist dann sinnvoll, wenn mehrere Redakteure unterschiedliche Informationsprodukte erstellen. Die Zusammenarbeit von mehreren Redakteuren ist anders als bei einer „Ein-Mann-Redaktion“, da jeder Beteiligte seine eigene Schreibweise und Stil hat. Auch um unterschiedliche Arbeitsweisen und Methoden zu überdenken und zu vereinheitlichen, hilft ein Redaktionsleitfaden in der technischen Dokumentation. Falls neue Werkzeuge zur Dokumentation in die Redaktion Einzug halten ist es sinnvoll, die Arbeitsabläufe durch einen Redaktionsleitfaden zu verbessern.
  • Für welche Beteiligten in der technischen Dokumentation ist ein Redaktionsleitfaden sinnvoll?
    Von einem Redaktionsleitfaden in der technischen Dokumentation können mehrere Beteiligten profitieren. Das können neben den technischen Redakteuren auch Konstrukteure, Entwickler oder externe Dienstleister sein. Grafiker und Illustratoren, die neben den Redakteuren separat arbeiten, zählen ebenfalls dazu. Aber auch andere Abteilungen wie Marketing, technischer Kundendienst oder die Unternehmensleitung können von einem Redaktionsleitfaden in der technischen Dokumentation profitieren. Neue Mitarbeiter in den Abteilungen profitieren von dem Redaktionsleitfaden als ein Hilfsmittel zur Einarbeitung in die organisatorischen und arbeitstechnischen Prozesse.
  • Wie oft muss ein Betreiber seine Maschine prüfen?
    Die technische Dokumentation hilft dem Betreiber einer Maschine bei der regelmäßigen Prüfung einer Maschine auf Defekte oder Mängel. Wie oft eine Prüfung stattfinden muss und welche Punkte zu prüfen sind, steht in der Betriebsanleitung der Maschine. Angaben über die Art und Häufigkeit, das eingesetzte Material, Werkzeuge sowie detaillierte Beschreibungen zu den Tätigkeiten sind dort aufgeführt. Die technische Dokumentation gibt zudem auch Auskunft darüber, über welche Qualifikation das eingesetzte Personal für diese Tätigkeiten verfügen muss.
  • Kann die Marktüberwachung die technische Dokumentation einer Maschine einsehen?
    Es ist gut möglich, dass die Marktüberwachung die technische Dokumentation für eine Maschine zur Einsicht einfordert. Kommt ein Mensch bei der Benutzung einer Maschine zu Schaden und meldet dies den Behörden, schaltet sich die Marktaufsicht ein. Die zuständige Marktaufsichtsbehörde untersucht dann die Betriebsanleitung nach gravierenden Mängeln. Findet die Marktüberwachung heraus, dass die technische Dokumentation unzureichend ist, kann die Behörde mit dem unmittelbaren Rückruf aller sich am Markt befindlichen Geräten drohen, bis die Mängel in den Dokumenten behoben sind. Der Hersteller bekommt möglicherweise noch die Auflage allen Kunden, die das Produkt bereits gekauft haben, eine neue Dokumentation zu schicken. Weiterhin kann die Marktaufsicht vom Hersteller verlangen eine entsprechende Warnung vor Gebrauch des Produktes auf seiner Internetseite zu veröffentlichen.
  • Was muss in Bezug auf die Wartung einer Maschine in der Betriebsanleitung dokumentiert werden?
    Welche Angaben bezüglich der Wartung einer Maschine in der technischen Dokumentation stehen müssen, dazu macht die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG keine genauen Angaben. Die Betriebsanleitung sollte Angaben dazu enthalten, welche Routinemaßnahmen der Kunde selbst gefahrlos durchführen kann. Wenn umfangreiche Kenntnisse eine Voraussetzung zur Wartung sind, kann der Hersteller auf seinen Service zur Wartung der Maschine verweisen. Der Hersteller sollte aber keine Informationen in der technischen Dokumentation ohne sachliche Rechtfertigung vorenthalten. Falls Informationen ausschließlich aus ökonomische Gründen nicht in der Anleitung stehen, dann könnte diese Verhaltensweise als wettbewerbsrechtlich bedenklich gelten.
  • Welche Bedeutung haben die unterschiedlichen Farben von Sicherheitszeichen in der technischen Dokumentation?
    Die Farbgestaltung von Sicherheitszeichen in der technischen Dokumentation unterteilen die jeweiligen Zeichen in Ihre Bedeutung. Blaue Kennzeichen repräsentieren Gebotszeichen, während rote Zeichen für Verbotsschilder stehen. Dann gibt es noch gelbe Warnschilder, die vor einer potenziellen Gefahrenquelle warnen. Ein bekanntes Beispiel in der technischen Dokumentation ist beispielsweise das gelbe Warnschild mit einem schwarzen Blitz, der vor gefährlichen elektrischen Spannungen warnt.
  • Welche Angaben enthält die DIN EN ISO 13849 in Bezug auf die technische Dokumentation?
    Für die technische Dokumentation enthält die DIN EN ISO 13849 direkte Angaben über die Erstellung von Benutzerinformationen. Die Norm ist daher auf die Sicherheit von Maschinen und den sicherheitsbezogenen Teilen von Steuerungen einer Maschine ausgelegt. Die Norm weist zudem auch auf die wichtige Relevanz der Anforderungen aus der Sicherheitsgrundnorm DIN EN ISO 12100 hin. Für die technische Dokumentation sind dazu unter anderem folgende wichtige Punkte aufgeführt, die man beachten sollte:
    • Information zur Erklärung der Einsatzmöglichkeiten
    • Mittel zur leichten und sicheren Fehlersuche
    • Instandhaltung sowie Checklisten für die Instandhaltung
    • Auswirkungen von Abweichungen von der bestimmten Leistung für die Sicherheitsfunktion
    • Begreifliche Schilderung der Schutzeinrichtungen
    • Informationen zu Betriebsarten, Anzeigen und Alarmsignale
  • Was versteht man unter dem Fehlgebrauch einer Maschine in der technischen Dokumentation?
    Die technische Dokumentation einer Maschine weist neben der bestimmungsgemäßen Verwendung auch auf eine Anwendung hin, die nicht beabsichtigt ist. Der Fehlgebrauch der Maschine ergibt sich meistens aus dem menschlichen Verhalten. Ist mit einem Missbrauch des Produktes zu rechnen, so muss dazu die technische Dokumentation auf diesen vorhersehbaren Fehlgebrauch hinweisen. Die völlige Zweckentfremdung der Maschine soll dabei keine Betrachtung finden, nur die vernünftigerweise vorhersehbaren Fehlanwendungn gilt es zu betrachten.
  • Was umfasst die Verordnung 2016/425 für persönliche Schutzausrüstung in Hinsicht auf die technische Dokumentation?
    In Hinsicht auf die technische Dokumentation regelt die Verordnung 2016/425 die Angaben für die persönliche Schutzausrüstung. Eine vollständige Beschreibung der Schutzausrüstung sowie ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung muss laut der Verordnung in den technischen Unterlagen des Produktes stehen. Weiterhin gehört eine Beurteilung von Risiken zu den Unterlagen der technischen Dokumentation. Darin ist festgehalten, vor welchen Gefährdungen die persönliche Schutzausrüstung schützen soll. Berichte über durchgeführte Prüfungen zur Ermittlung der Schutzklasse müssen ebenfalls in den Unterlagen vorhanden sein. Die Fundstellen der harmonisierten Normen, die bei Entwurf und Herstellung der Schutzausrüstung Anwendung fanden, sind auch ein Teil der Unterlagen.
  • Soll man in der Betriebsanleitung die Einnahme von leistungssteigernde Medikamente, Drogen oder Alkohol verbieten, wenn an der Maschine gearbeitet wird?
    Ja, es ist durchaus sinnvoll in der Betriebsanleitung die Einnahme von leistungssteigernden Drogen, Medikamente oder Alkohol zu verbieten. Vor allem im amerikanischen Markt nehmen viele Arbeitnehmer am Arbeitsplatz Mittel zur Leistungssteigerung ein. Alkohol spielt zudem bei einer großen Prozentzahl der Arbeitsunfälle eine Rolle. Alkoholkranke sind dabei häufiger in Unfälle verwickelt als gesunde Personen. Deshalb sollten auch im Umgang mit Maschinen eindeutige Regeln und Konsequenzen zum Umgang mit diesen Substanzen bekannt sein.
  • Was muss die technische Dokumentation einer Maschine bezüglich verwendeten Materialien wie beispielsweise Metalle, Kunststoffe, Textilien oder Lacke enthalten?
    Die technische Dokumentation muss vor schädlichen Materialien warnen, wenn die verwendeten Materialien einer Maschine oder deren Werkstoffe vor, während oder nach der Bearbeitung für den Benutzer gesundheitsschädlich sind. Ebenso muss die technische Dokumentation Angaben enthalten, welche Materialien wie beispielsweise Metalle, Kunststoffe, Textilien oder Lacke für die Maschine in Betracht kommen. Soweit noch Risiken für den Benutzer verbleiben, müssen geeignete Schutzmaßnahmen den Benutzer vor diesen Gefährdungen schützen. Falls erforderlich sind zudem entsprechende Warnhinweise an der Maschine anzubringen und in die technischen Dokumentation abzudrucken.
  • Welche Faktoren sind bei einer Terminologie in der technischen Dokumentation wichtig?
    Bei einer Dokumentation ist der Fachwortschatz oder auch Terminologie genannt für die Verständlichkeit und Eindeutigkeit der Anleitung sehr wichtig. Die Dokumentation muss über eine einheitliche Benennung von Fachausdrücken verfügen. Die wichtigsten Faktoren bei der Terminologie sind das Festlegen auf eine vorrangige Benennung von einem Fachausdruck. Das ist die Basis für Wiederverwendung, Konsistenz und Verständlichkeit der Dokumentation. Festgelegt Fachausdrücke sind in einer Datenbank abzulegen und allen Beteiligten für die Dokumentation zugänglich zu machen. Dann gilt es Dubletten innerhalb des Dokumentes zu erkennen, das sind ähnliche Benennungen für die gleiche Sache und diese mit der korrekten Benennung auszutauschen. Auch „verbotene“ Synonyme kann man zudem mit in die Datenbank aufnehmen, damit die Benutzer auch die falschen Bezeichnungen für einen Fachausdruck kennen. Die frühzeitige Festlegung der Terminologie ist zudem eine wichtige Voraussetzung für die Übersetzbarkeit der Fachausdrücke.
  • Was erhalten Sie, wenn Sie Ihre technische Dokumentation mittels unserem Dokucheck überprüfen lassen?
    Wir überprüfen Ihre technische Dokumentation im Rahmen unseres Dokuchecks auf die Richtigkeit von Normen und Richtlinien. Sie erhalten in einem ausführlichen Bericht Informationen darüber, was wir in Ihrer technischen Dokumentation an Unstimmigkeiten gefunden haben. Weiterhin fügen wir im Laufe des Dokuchecks Kommentare an kritischen Stellen in Ihren Dokumenten wie der Betriebsanleitung hinzu. Dadurch ist ein direktes Bearbeiten der technischen Dokumentation anhand der Kommentare möglich.
  • Nach welchen Merkmalen klassifizieren sich die Zielgruppen in der technischen Dokumentation?
    Die Zielgruppen einer technischen Dokumentation haben gewisse Merkmale. Aus diesen Merkmalen kann man den Informationsbedarf, das Anwenderverhalten und die sprachlichen und gestalterischen Anforderungen an die technische Dokumentation ableiten. Typische Merkmale der Zielgruppen sind unter anderem sozio-demographische Merkmale wie Geschlecht, Alter oder Bildungsniveau. Des weiteren gibt es noch verhaltensorientierte Merkmale wie die der Erstkäufer oder der Intensivnutzer. Zudem spielen auch die psychologischen Merkmale (Motivation, Meinung, Wünsche) der Zielgruppe in der technischen Dokumentation eine Rolle.
  • Was sind die Unterschiede zwischen interner und externer technischer Dokumentation im Maschinenbau?
    Die Unterschiede von einer internen und externen technischen Dokumentation im Maschinenbau bestehen in der Herausgabe der Inhalte an Dritte. Die interne technische Dokumentation wie Risikobeurteilung, Konstruktionszeichnungen usw. verbleibt im Unternehmen. Externe technische Dokumentation ist dafür vorgesehen, an Dritte Personen zu gehen. Dazu zählen unter anderem Schaltpläne oder die Betriebsanleitung.
  • Welche Begriffe sollte man in der technischen Dokumentation vermeiden?
    Vermeiden Sie in der technischen Dokumentation die Verwendung von Begriffen mit absoluter Bedeutung. Diese Begriffe können den Benutzer irreführen und sind zudem vor Gericht juristisch nicht haltbar. Dazu hier einige Beispiele für Begriffe, die man nicht in der technischen Dokumentation verwenden sollte:
    • Narrensicher
    • unfallsicher
    • betriebssicher
    • wartungsfrei
    • ungefährlich
    Setzen Sie stattdessen auf den Einsatz von Gebots- und Warnhinweisen bzw. informative Hinweise in Ihrer technischen Dokumentation.
  • Was versteht man in der technischen Dokumentation unter einer Explosionsdarstellung?
    Eine Explosionsdarstellung in der technischen Dokumentation dient dazu, die Einzelteile eines Gerätes oder einer Baugruppe darzustellen. Eine Explosionsdarstellung kommt in Betriebsanleitungen, Wartungshandbüchern und Ersatzteilkatalogen vor, um einen komplexen Gegenstand in seine Einzelteile zu zerlegen. In der technischen Dokumentation ist es dank umfangreicher Software-Tools einfach eine Explosionsdarstellung zu erstellen.
  • Kann eine Betriebsanleitung für eine Maschine in Deutschland auch nur in englischer oder anderer Sprache vorliegen?
    Nein, dies ist rechtlich nicht möglich. Die Maschinenrichtlinie fordert, dass die Betriebsanleitung in der Amtssprache des Landes verfasst ist, in der das Produkt in Verkehr gebracht wird. Zudem muss die Betriebsanleitung im Original vorliegen oder als Übersetzung gemeinsam mit dem Original. Beide müssen entsprechend gekennzeichnet sein. Weiterhin fordert auch das Produktsicherheitsgesetz nach §3 Absatz 4 folgendes: „Sind bei der Verwendung, Ergänzung oder Instandhaltung eines Produkts bestimmte Regeln zu beachten, um den Schutz von Sicherheit und Gesundheit zu gewährleisten, ist bei der Bereitstellung auf dem Markt hierfür eine Gebrauchsanleitung in deutscher Sprache mitzuliefern, sofern in den Rechtsverordnungen nach § 8 keine anderen Regelungen vorgesehen sind.“ Eine Betriebsanleitung für eine Maschine darf im deutschen Markt also nicht nur in englischer Sprache vorliegen.
  • Was muss in der Betriebsanleitung zu den Anforderungen an das Personal, welches die Maschine bedient, stehen?
    Eine Maschine dürfen nur entsprechend eingewiesene, geschulte und autorisierte Personen bedienen. Wenn Personen mit unzureichender Qualifikation die Maschine bedienen, bestehen akute Gefahren für Mensch und Maschine. In der Betriebsanleitung für eine Maschine müssen deswegen genauere Angaben zu den Anforderungen an das Bedienpersonal stehen.
  • Muss in der Betriebsanleitung eine Beschreibung der Arbeitsbereiche an einer Maschine vorhanden sein?
    Es ist sinnvoll in der Betriebsanleitung jeden Arbeitsbereich an einer Maschine zu beschreiben. Dazu zählen speziell alle Bedienplätzen, die das Personal an der Maschine besetzen kann. Auch sollten in der Betriebsanleitung die Bedienungseinrichtungen wie Terminals oder Bildschirme beschrieben sein, die ein Benutzer der Maschine betätigen kann.
  • Was ist der Inhalt der bestimmungsgemäßen Verwendung in der technischen Dokumentation?
    Der Inhalt der bestimmungsgemäßen Verwendung in der technischen Dokumentation enthält mehrere Angaben. Zum einem sind Angaben über den vorgesehenen Verwendungszweck des Produktes anzugeben. Weiterhin müssen Angaben über die Grenzen der Verwendung mit in den Inhalt der technischen Dokumentation. Dazu gehören zum Beispiel Belastbarkeit, max. Drehzahl rotierender Teile, usw. Ferner müssen Angaben über Einschränkungen der Verwendung, die aus Bezeichnung, Konstruktion und Funktion des Produktes nicht ersichtlich sind, enthalten sein. Dazu zählt unter anderem auch ein Verbot, das Produkt zu verändern, um andere Verwendungszwecke mit dem Produkt zu eröffnen. Vor einer vernünftigerweise vorhersehbaren Fehlanwendung muss man ebenfalls in der technischen Dokumentation warnen, wenn diese gefährlich ist. Ein Hinweis ist ebenfalls anzugeben auf die Verpflichtung, die Angaben zu Betrieb, Wartung und Instandhaltung in der Betriebsanleitung zu beachten.
  • Wie formuliert man die bestimmungsgemäße Verwendung in der technischen Dokumentation am besten?
    Der Abschnitt der bestimmungsgemäßen Verwendung in der technischen Dokumentation sollte klare, eindeutige Aussagen enthalten. Im Maschinenbau sind die Produkte oft für nur eine sehr genau definierte Anwendung gedacht. Vermeiden Sie daher Formulierungen wie „sollte nicht“ oder „nicht zu empfehlen“ in der technischen Dokumentation. Derartige Aussagen lassen zudem großen Interpretationsspielraum zu. Die Grenzen der Anwendung sollten durch die bestimmungsgemäße Verwendung in der technischen Dokumentation so genau wie möglich festgelegt werden.
  • Ein Kunde eines Herstellers verzichtet auf eine Betriebsanleitung zu einer Maschine. Ist der Hersteller dann von seiner Pflicht zur Herausgabe einer Betriebsanleitung befreit?
    Nein, selbst wenn der Kunde eines Herstellers in Kenntnis möglicher Folgen ausdrücklich auf die Beifügung einer Betriebsanleitung verzichtet. Dies hat keine Bedeutung für das Inverkehrbringungsrecht. Dies gilt zudem in gleicher Weise für das Produkthaftungsrecht. Auch hier können die Sorgfaltspflichten nicht durch vertragliche Gestaltung aufgehoben werden.
  • Welche Angaben sind in der Betriebsanleitung zum Thema Lärm wichtig?
    Hersteller müssen in der Betriebsanleitung laut Maschinenrichtlinie Angaben zu den Geräuschemissionen ihrer Produkte machen. Dabei misst man die am Arbeitsplatz entstehenden Lärmpegel. Die Messung setzt sich aus verschiedenen Anteilen zusammen, die auf den unterschiedliche Tätigkeiten bzw. Einwirkungen an der Maschine zurückzuführen sind. Aus den dabei für die einzelnen Tätigkeiten gegebenen Lärmbelastungen und deren Höhe erstellt man dann die Angaben in der Betriebsanleitung. Zum einem den Emissionsschalldruckpegel sofern dieser über 70 dB(A) am Arbeitsplatz liegt. Zweitens die Angabe des Schallleistungspegel wenn dieser am Arbeitsplatz über 80 dB(A) beträgt. Überdies muss ab einem Wert von 130 dB am Arbeitsplatz noch der Spitzenschalldruckpegel angegeben werden.
  • Was sind die Vorteile von Abbildungen in Betriebsanleitungen?
    Komplexe Maschinen sind so detailreich, dass Beschreibungen in Textform in der Betriebsanleitung sehr umfangreich und schwer verständlich ausfallen. Mithilfe von Abbildungen in Betriebsanleitungen reduziert sich der Informationsgehalt auf das Wesentliche. Abbildungen betonen überdies wichtige Inhalte und unterstützen den geschriebenen Text. Ein Bild vermittelt Informationen sprachneutral und ist international verständlich. Die Kosten für eine Übersetzung werden durch eine Abbildung ohne Text eingespart.
  • Worauf ist in der Betriebsanleitung zu achten bei der Angabe von Instandhaltungs- oder Reinigungsarbeiten?
    In der Betriebsanleitung werden Angaben über die Art und Häufigkeit von Instandhaltungs- und Reinigungsarbeiten, Material und Werkzeuge gemacht. Außerdem auch genügend detaillierte Beschreibungen zu den Tätigkeiten für die Instandhaltung und Reinigung des Produktes. Genauso zu beachten ist auch die Qualifikation des eingesetzten Personales. Informationen für geschultes und nicht geschultes Personal ist separat bereitzustellen. Die lokale Gesetzgebung und der lokale Arbeitsschutz wirken sich auch auf die jeweiligen Angaben aus.
  • Sollte eine Betriebsanleitung für ein Land in mehreren Sprachen vorliegen?
    Das kann durchaus sinnvoll sein. Mehrere Länder haben mehr als eine Amtssprache. Die Vereinigten Staaten benutzen zwar vorwiegend Englische Dokumente, haben aber keine einheitlich festgelegte Amtssprache. Bundesstaaten mit einem hohen lateinamerikanischen Bevölkerungsanteil verwenden zunehmend auch Spanisch als Amtssprache. Abhängig von der Branche kann auch eine andere Sprache zwingend vorgeschrieben werden. In New York müssen für die Baubranche die Betriebsanleitungen zwingend auf Spanisch ausgestellt sein, da überwiegend spanisch sprechende Personen im Baugewerbe tätig sind.
  • Welche klimatischen Besonderheiten müssen bei der Konstruktion von Maschinen für den amerikanischen Markt berücksichtigt werden?
    Die USA umfassen mehrere Klimazonen von arktisch bis zu subtropisch. In den verschiedenen Teilen der USA herrschen daher starke Klimaunterschiede. Deshalb sind extrem heiße und kalte Temperaturen bei der Konstruktion zu berücksichtigen. So könnte beispielsweise durch Hitzeeinwirkung das Plastik von Elektroteilen schmelzen, die in Containern im Hafen von Texas lagern.
  • Was wird unter “Stand der Technik” verstanden?
    Der sogenannte „Stand der Technik“ ist einer der wichtigsten Technikklauseln für Maschinensicherheit, Produktsicherheit und Arbeitssicherheit. Der Begriff ist ein unbestimmter Rechtsbegriff, der in verschiedenen Rechtsgebieten Verwendung findet und auf die Entwicklung von Wissenschaft und Technik Bezug nimmt. Der Stand der Technik umfasst das, was technisch möglich ist. Möglich bedeutet nicht nur technisch machbar, sondern bezieht auch die Aspekte der Wirtschaftlichkeit und realistisch möglichen Umsetzbarkeit ein. Der Stand der Technik verändert sich zudem ständig und ist kein statisches Gebilde. Produkte werden an den Stand der Technik angepasst und Lösungen für Schutz und Sicherheit ständig weiterentwickelt. Das gilt ebenso für Maschinen, Anlagen, ihre Steuerungen und deren Betriebsanleitungen.
  • Wie hilft ein Redaktionssystem beim Nachvollziehen der Entwicklungsstände meiner Betriebsanleitung?
    Ein Redaktionssystem erleichtert das Nachvollziehen von einzelnen Entwicklungsstände beim Erstellen einer Betriebsanleitung. Das Redaktionssystem erlaubt mit der eingebauten Versionierung die Änderungen in den einzelnen Ständen der Betriebsanleitung nachzuvollziehen. Dadurch kann man immer sehen, was sich in der letzten Version geändert hat. Jede Änderung an der Betriebsanleitung innerhalb des Redaktionssystems muss man zudem freigegeben, was die Kontrolle von Änderungen erleichtert.
  • Wann ist der Einsatz eines Redaktionssystems in der technischen Dokumentation sinnvoll?
    Der Einsatz eines Redaktionssystems in der technischen Dokumentation kann dann sinnvoll sein, wenn viele Betriebsanleitungen mit gleichen Inhalten zu erstellen sind. Das Erstellen, Verwalten, Publizieren und Übersetzen von Inhalten, die in der technischen Dokumentation häufig vorkommen, ist mit einem Redaktionssystem einfacher. Ebenso wenn die erstellten Dokumente häufig zu überarbeiten sind aufgrund Versionsänderungen, lohnt sich der Einsatz eines Redaktionssystems. Die integrierte Versionkontrolle erlaubt es, dass man Änderungen in den Bausteinen leicht nachvollziehen kann.
  • Worauf sollte man bei der Erstellung eines Redaktionsleitfaden in der technischen Dokumentation achten?
    Ein Redaktionsleitfaden in der technischen Dokumentation ist kein Regelwerk. Er dient mehr dazu, die Anwender zu schulen. Deswegen sollten Inhalte gut und übersichtlich strukturiert sein. Beispiele verdeutlichen die Inhalte noch besser. Für einen Redaktionsleitfaden gilt: Je länger und dichter der Leitfaden, desto mehr muss er als Nachschlagewerk funktionieren. Der Redaktionsleitfaden enthält eine Vielzahl an Vorgaben, die für die Erstellung von der technischen Dokumentation innerhalb einer Redaktion verbindlich sind. Zudem benötigt die Erstellung eines Redaktionsleitfaden eine Menge Zeit. Der Zeitaufwand rechnet sich durch die verbesserte Konsistenz und Qualität der aus dem Leitfaden erstellten Dokumente.
  • Wofür benötigt man ein Redaktionssystem in der technischen Dokumentation?
    Redaktionssysteme dienen zur Verwaltung der technischen Dokumentation und den Metadaten wie Datenstruktur und Layout des Inhaltes. Das Spektrum an Funktionen umfasst unter anderem das Erstellen, Verwalten, Publizieren und Übersetzen von Inhalten. Zudem ist durch die modulare Arbeitsweise mit dem Redaktionssystem eine Versionskontrolle für die erstellten Dokumente vorhanden. Hierdurch kann man Änderungen in der technischen Dokumentation leicht nachvollziehen.
  • Was bedeutet Single Source Publishing in der technischen Dokumentation?
    Single Source Publishing steht für einen XML-Standard, auf dem moderne Redaktionssysteme in der technischen Dokumentation basieren, die den Vorteil bieten, dass Inhalt und Layout voneinander getrennt verwaltet werden können. Der Content muss mann dann nicht unnötig mehrfach verwalten und kann diesen medienunabhängig nutzen. Diese Prozesse werden von spezieller Software unterstützt. Dabei geht es um die weitgehende Trennung von Inhalt, Struktur und Layout. Single-Source-Publishing bietet die Möglichkeiten, um die Datenverwaltung sinnvoll zu gestalten.
  • Was ist der Vorteil der Modularisierung bei einem Redaktionssystem in der technischen Dokumentation?
    Dank der Wiederverwendbarkeit der Bausteine lassen sich die Betriebsanleitungen jeder Maschinenvariante nahezu automatisch aus dem System heraus generieren. Änderungen und Korrekturen an den Inhalten der technischen Dokumentation nimmt man nur an einer zentralen Stelle vor. Die Änderungen und Korrekturen passen sich dann in allen betreffenden Dokumenten an.
  • Was ist Terminologie in der technischen Dokumentation?
    Terminologie in der technischen Dokumentation ist die einheitliche Formulierung von Fachbegriffen. Eine Betriebsanleitung für eine Maschine oder ein Gerät muss auch für Laien verständlich formuliert sein. Dabei sollte man gänzlich auf Synonyme verzichten und stattdessen auf konsistente Wiederholungen setzen. Ein Glossar mit den speziellen Fachausdrücken erleichtert die Einhaltung der erforderlichen Terminologie. Sinnvoll wäre auch die Anlegung einer Terminologiedatenbank. Sie bildet zudem eine gute Voraussetzung für spätere Übersetzungsarbeiten.
  • Sind Videos in der technischen Dokumentation ein mögliches Stilmittel?
    Videos sind in Marketing und Vertrieb bereits ein beliebtes Mittel, um Kaufentscheidungen zu beeinflussen. In der technischen Dokumentation können Videos zudem als spontanes Kommunikationsmittel eingesetzt werden. Eine Maschine oder ein Fertigungsprozess kann mit einer Kamera aufgenommen und von der technischen Redaktion bearbeitet sein. Es ist damit zu rechnen, dass sich in den kommenden Jahren vermehrt audiovisuelle Inhalte in den Arbeitsalltag integrieren.
  • Sicherheits- und Warnhinweise

  • Darf man in einen Sicherheitshinweis in einer Betriebsanleitung Füllwörter einbauen?
    Durch die Verwendung von Füllwörter bläht sich ein Sicherheitshinweis in einer Betriebsanleitung nur unnötig auf. Da Füllwörter keine sicherheitsrelevanten Informationen vermitteln, muss man Sie aus den Sicherheitshinweisen weglassen. Dahingegen ein Beispiel mit Füllwörtern: „Legen Sie währen der Fahrt bitte nicht den Rückwärtsgang ein“. Beispiel ohne Füllwörter: „Legen Sie der Fahrt niemals den Rückwärtsgang ein“.
  • Aus welchem Material müssen Warnschilder für Maschinen sein?
    Warnschilder für Maschinen können aus selbstklebenden Folien, Kunststoff, Aluminium oder Stahl bestehen. Die Art des zu verwendenden Materials für Warnschilder an der Maschine hängt zudem von dem Einsatzort der Maschine ab. In der Halle bieten sich Folien oder Kunststoff an. Für die Außenanwendung hingegen sollte man lackiertes Aluminium oder eingebrannter Stahl für die Warnschilder verwenden.
  • Wie müssen Warnschilder auf der Maschine nach dem ISO Standard gekennzeichnet sein?
    Nach dem ISO Standard müssen Warnschilder auf der Maschine ein oder mehrere Piktogramme enthalten, das vor einer Gefahr warnt. Weitere Angaben auf den Warnschildern auf der Maschine wie Warnstufe oder Text sind optional. Außerhalb von Europa können die Regelungen für Warnschilder zudem anders ausgelegt sein.
  • Wie strukturiert man Warnhinweise in der technischen Dokumentation?
    Bei der Strukturierung von Warnhinweisen in der technischen Dokumentation ist es das Ziel, eine maximale Erkennbarkeit zu Erzielen. Der Text und die visuelle Darstellung durch Symbole und Sicherheitszeichen sollten auf das Wesentliche beschränkt sein. Die Stelle in der technischen Dokumentation, an der ein Warnhinweis vorkommt, muss auffällig vom restlichen Inhalt abgegrenzt sein. Der Aufbau der Warnhinweise erfolgt nach dem SAFE-Prinzip. Deswegen fängt man bei der Strukturierung mit dem Signalwort an. Dann erklärt man die Art der Gefährdung. Anschließend erläutert man die möglichen Folgen bei Nichtbeachtung des Warnhinweises. Der Warnhinweis muss zudem deutliche Angaben enthalten, wie die Gefährdungen zu vermeiden sind.
  • Wie kann man Warnhinweise in der technischen Dokumentation am besten kenntlich machen?
    Warnhinweise müssen in der technischen Dokumentation offensichtlich als solche zu erkennen sein. Die Warnhinweise müssen sich gestalterisch von anderen Inhalten klar abheben sowie abgrenzen, um auffällig zu sein. Dies kann zum einem durch die Anwendung von größeren und/oder anderen Schriftgrößen oder Schriftarten erfolgen. Ebenso die Anwendung von Farben oder grafischen Symbolen einschließlich Sicherheitszeichen heben die Warnhinweise vom restlichen Text ab.
  • Welche Symbole und Sicherheitszeichen müssen Warnhinweise in der technischen Dokumentation enthalten?
    Die ISO 7010 schreibt vor, welche Symbole und Sicherheitszeichen in den Warnhinweisen innerhalb der technischen Dokumentation zur Anwendung kommen dürfen. Die Symbole und Sicherheitszeichen dienen dazu die beschriebenen Gefährdungen mehr oder weniger abstrakt visuell darzustellen.
  • Was soll ein guter Warnhinweis in der technischen Dokumentation erreichen?
    Ein guter Warnhinweis in der technischen Dokumentation macht die Sinnhaftigkeit von Vermeidung und Verboten deutlich. Der Warnhinweis lässt Gefahren und Konsequenzen plausibel und nachvollziehbar erscheinen. Weiterhin spricht ein guter Warnhinweis den Leser direkt an. Ein guter Warnhinweis ist nicht länger als erforderlich aber mindestens so lang wie notwendig.
  • Was ist bei Sicherheits- und Warnhinweise in der technischen Dokumentation nach ANSI zu beachten?
    Bei Sicherheits- und Warnhinweise in der technischen Dokumentation nach ANSI muss man die strikte Trennung zwischen Personen- und Sachschäden beachten. Ebenso die Abstufung der Gefährdungsklassen von leichten Verletzungen bei Missachtung der Warnhinweise bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen bei Missachtung.
  • Wie sehen Warnhinweise in amerikanischen Betriebsanleitungen nach ANSI aus?
    Die ANSI-Norm macht klare Vorgaben, wie Warnhinweise in amerikanischen Betriebsanleitung aussehen müssen. Beispielsweise werden die Begriffe DANGER, WARNING, CAUTION und NOTICE als Signalwörter laut ANSI Z535.6 verwendet. Die Signalwörter sind den Farben Rot, Orange, Gelb und Blau zugeordnet.
  • Wie wird das Kapitel Sicherheitshinweise in der Betriebsanleitung gegliedert?
    Für die Gliederung des Kapitels Sicherheitshinweise in der Betriebsanleitung bieten sich verschiedene Hierarchien an:
    • Chronologisch (entsprechend der Lebensphasen der Nutzung)
    • Von offensichtlichen Gefährdungen bis hin zu versteckten/unbekannten Gefährdungen
    • Zielgruppenspezifisch (wenn es mehrere Zielgruppen gibt)
  • Wann ist es sinnvoll einen Warnhinweis in der technischen Dokumentation in mehrere aufzuteilen?
    Es ist sinnvoll, einen Warnhinweis in mehrere aufzuteilen, wenn sich durch das Risiko sowohl Personen- wie auch Sachschäden ergeben können. Ein gutes Beispiel für die technische Dokumentation im Maschinenbau ist hier der Transport einer Maschine. Beim Transport besteht die Gefahr, dass eine schwebende Maschine durch Herunterfallen einen Menschen verletzt wie auch die Maschine beschädigt. Übernimmt man beide Gefahren in einen Warnhinweis, übersieht man möglicherweise die zweite Gefahr. Hier ist es sinnvoll, den Warnhinweis in der technischen Dokumentation aufzuteilen und nach Personen- und Sachschäden aufzutrennen.
  • Was ist in der technischen Dokumentation der Unterschied zwischen einem Sicherheitshinweis und einem Warnhinweis?
    In der technischen Dokumentation verwenden Autoren die Begriffe Sicherheitshinweis und Warnhinweis häufig synonym. Dabei haben die Begriffe doch unterschiedliche Bedeutungen. Sicherheitshinweise sollen dem Benutzer den sicherheitsgerechten Umgang mit dem Produkt grundlegend erklären. Ein Sicherheitshinweis ist didaktisch aufbereitet und steht in der Regel ohne Signalwort in der technischen Dokumentation. Sicherheitshinweise stehen zudem vorangestellt in einem eigenen Sicherheitskapitel in der Betriebsanleitung. Ein Warnhinweis soll die Aufmerksamkeit des Benutzers hingegen auf ein konkretes Risiko lenken und zur Gefahrenvermeidung anleiten. Die Hervorhebung des Hinweises durch ein Signalwort ist erforderlich um die Information als Warnhinweis zu kennzeichnen. Die Warnhinweise stehen zu Beginn der Kapitel der Betriebsanleitung oder innerhalb von Handlungssequenzen. Dabei soll der Warnhinweis den Zusammenhang (Lesefluss) nicht unnötig beeinträchtigen.
  • Wie groß müssen die Piktogramme in den Sicherheits- und Warnhinweisen einer Betriebsanleitung abgebildet sein?
    Die Erkennbarkeit von Piktogrammen bzw. Sicherheitszeichen in den Sicherheits– und Warnhinweisen einer Betriebsanleitung hängt von der Größe der Zeichen ab. Welche Größe ein Piktogramm bzw. ein Sicherheitszeichen haben muss, hängt von der Erkennungsweite ab. Dies ist die Weite, aus der das Sicherheitszeichen noch erkennbar ist. Folgende Werte sind bei der Erstellung von Sicherheitszeichen zu beachten: Erkennungsweite (m)    Schriftgröße (mm)      Durchmesser Verbots- und Gebotszeichen (mm)    Warnzeichen Basis (mm) 0,5           2               12,5        25 1               4               25           50 2               8               50          100
  • Was sind die am häufigsten vorkommenden Warnungsfehler in den Warnhinweisen einer technischen Dokumentation?
    Eine nicht oder nicht angemessene erfolgte Warnung hinsichtlich eines vorhandenen Risikos des Produkts fällt in der technischen Dokumentation unter Warnungsfehler. Häufig vorkommende Warnungsfehler sind:
    • das Fehlen von Warnungen
    • unbzureichend beschriebene Warnungen
    • die falsche Platzierung von Warnungen sowohl räumlich als auch zeitlich
       
  • Was muss man in der Betriebsanleitung beachten in Bezug auf die Anbringungsorte von Warnschildern?
    Eine grafische Übersicht in der technischen Dokumentation über die Anbringungsorte von Warnschildern an einer Maschine hilft dem Benutzer der Betriebsanleitung. Da die DIN EN 82079-1 eine solche Übersicht fordert, sollte man dies bei der Erstellung einer Betriebsanleitung beachten. Auch können bei längerer Standzeit einer Maschine die Warnschilder an der Maschine abfallen oder unleserlich werden. Dann hilft eine Übersicht in der Betriebsanleitung, die Standorte für das Wieder- oder Neuanbringen von Warnschildern zu erläutern.
  • Welche Angaben benötigt man in der technischen Dokumentation für den Aufbau von Warnhinweisen?
    Um Warnhinweise in der technischen Dokumentation aufzubauen, muss man alle Gefährdungen und Gefährdungsereignisse aus der Risikobeurteilung extrahieren, sofern die mit Restgefahren verbunden sind. Für den Aufbau eines Warnhinweises benötigt man daher die Angaben über:
    • Art der Gefahr
    • Gefährdung/Gefährdungsereignis
    • Beschreibung der Gefährdung/des Gefährdungsereignisses
    • Risikoeinschätzung
    • Beschreibung der Restgefahr
    • Beschreibung der Schutzmaßnahmen, sofern es welche gibt
  • Kann für eine Maschine, welche in die USA geht, ein kombinierter Warnhinweis mit Personen- und Sachschäden angebracht werden?
    Die Warnhinweise für Maschinen, welche in die USA gehen, unterliegen der amerikanischen ANSI Norm. Diese fordert die strikte Trennung zwischen Personen- und Sachschäden. Personenschäden werden dafür je nach Schwere mit den Signalwörtern DANGER (Gefahr), WARNING (Warnung) und CAUTION (Vorsicht) versehen. Vor möglichen Sachschäden an der Maschine durch Fehlbenutzung warnt hingegen das Signalwort NOTICE (Hinweis).
  • Warum sollte man den Text von Handlungen und Sicherheitshinweisen in einer Betriebsanleitung im Aktiv verfassen?
    Ist die Betriebsanleitung und vor allem die darin enthaltenen Handlungsanweisungen im Passiv formuliert, signalisiert das nicht die gegebene Dringlichkeit. Die Anleitung enthält direkte Anweisungen an den Handelnden welche nie optional sein können. Zudem ist eine aktive Schreibweise auch die verständlichere. Deswegen sollte der Text einer Betriebsanleitung im Aktiv formuliert sein.
  • Was ist bei den Sicherheitszeichen in der Betriebsanleitung allgemein zu beachten?
    Ein Sicherheitszeichen wird in einer Betriebsanleitung mit einem Piktogramm ohne Text oder dazugehörigen Text dargestellt. Im wenigen Fällen, wie bspw. durch Platzmangel, darf das Piktogramm allein stehen. Das kombinierte Sicherheitszeichen mit Text sollte immer bevorzugt zum Einsatz kommen. Diese Darstellung verdeutlicht den Warnhinweis dementsprechend bildlich und erläutert ihn zeitgleich noch textuell. Ein Text ohne Piktogramm darf nie als Sicherheitszeichen ausgegeben werden. Das Bild bzw. Piktogramm muss vor dem Text stehen.
  • Welche Arten von Sicherheitszeichen gibt es in der technischen Dokumentation?
    Die Sicherheitszeichen sind in ihrer Darstellung genormt. Je nach Klassifizierung ergibt sich daher die Form und Farbe für das jeweilige Sicherheitszeichen. Die Sicherheitszeichen werden nach DIN ISO 7010 in Verbots-, Gebots- und Warnzeichen klassifiziert.
    • Verbotszeichen: Untersagt ein gewisses Verhalten
    • Gebotszeichen: Schreibt ein gewisses Verhalten vor
    • Warnzeichen: Warnt vor einer Gefahr
  • In welcher Phase des Entwicklungsprozesses müssen Sicherheitshinweise gestaltet werden?
    Sicherheitshinweise müssen schon vor der Konstruktion entstehen. Für jede Maschine muss eine Risikobeurteilung vorgenommen werden, um die für die Maschine geltenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen zu ermitteln. Die Risikobeurteilung muss alle Restrisiken enthalten, die von einer Maschine während der festgelegten Lebensdauer in all ihren Lebensphasen ausgeht. Die Sicherheitshinweise ist dann unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Risikobeurteilung in ihren jeweiligen Risikoklassen zu konstruieren und zu gestalten.
  • Was ist das SAFE-Prinzip bei der Erstellung von Warnhinweisen?
    Warnhinweise, nach dem SAFE-Prinzip erstellt, sind folgendermaßen aufgebaut:
    • S = Signalwort (Wahl des Signalwortes wie Gefahr, Warnung, Vorsicht oder Hinweis entsprechend von der Gefahrensituation)
    • A = Art und Quelle der Gefahr (Woher kommt die Gefahr / Was ist die Gefahrenquelle?)
    • F = Folgen bei Nichtbeachtung (Was passiert bei Nichtbeachtung des Hinweises)
    • E = Entkommen / Vermeiden (Wie vermeidet bzw. löst man die Gefahrensituation?)
  • Produkthaftung

  • Welche Fehlertypen gibt es bei der Produzentenhaftung?
    Die Fehlertypen in der Produzentenhaftung sind ähnlich wie in der Produkthaftung. Es gibt die Konstruktionsfehler, Fabrikationsfehler, Instruktionsfehler und Fehler in der Produktbeobachtung.
    • Konstruktionsfehler = Falls ein nicht passendes Material durch die Konstruktion geplant wird
    • Fabrikationsfehler = Falsches Material in der Produktion kommt zum Einsatz
    • Instruktionsfehler = Den Benutzer nicht richtig durch die Anleitung informieren
    • Fehler in der Produktbeobachtung = Keine Warnungen der Kunden von später gefundenen Unfallquellen und Fehlbenutzung
  • Ab wann greift die Produzentenhaftung?
    Die Produzentenhaftung greift dann, wenn der Hersteller nachweislich seine Verkehrssicherungspflichten verletzt. Beispielsweise Instruktionsfehler, wenn der Hersteller nicht ausreichend vor gefährlichen Produkteigenschaften warnt. Im Falle einer Anzeige durch den Verbraucher ist der Hersteller in der Pflicht, sich zu entlasten. Die Produzentenhaftung greift zudem auch dort, wo die Regelungen des Produkthaftungsgesetzes nicht ausreichen. Beispielsweise wenn die Haftungssumme die Höchstgrenze von 85 Millionen Euro überschreitet.
  • Zu welchem Zeitpunkt geht die Schuldfrage auch an verantwortliche Mitarbeiter über?
    In der Schuldfrage im Falle einer Produkthaftung steht zuerst die Geschäftsleitung in der Verantwortung. Diese haben Sorge zu tragen, dass Ihre Produkte keine Schäden verursachen und Personen verletzen können. Da die Geschäftsleitung nicht alles machen kann, delegiert Sie viele Aufgaben an die nächsten Stellen weiter. Aufgaben und Zuständigkeiten gehen an andere Personen über und sind für Arbeits- und Überwachungsprozesse zuständig. Sind diese Personen nicht Ihren Pflichten nachgekommen bzw. haben fahrlässig gehandelt, können diese Personen auch in die Verantwortung gezogen werden. Wann nun die Haftungsfrage vom Vorstand zu den nächsten Personen weitergeht, hängt von den Faktoren Zeit und Mittel ab. Mit genügend Zeit und ausreichend Mitteln ist davon auszugehen, dass die übertragenen Aufgaben mit der entsprechenden Sorgfalt durchführbar sind. Kann die Geschäftsleitung nachweisen, dass eine Person ausreichend Zeit und Mittel zur Verfügung hatte, kann die Haftung auf diese Personen übergehen.
  • Kann der Hersteller einer Maschine die Haftung auf die Übersetzung seiner Betriebsanleitung ausschließen?
    Es ist für den Hersteller einer Maschine nicht möglich seine Haftung auf die technische Übersetzung seiner Betriebsanleitung auszuschließen. Der Hersteller muss die Übersetzung seiner Anleitung auf Fehler überprüfen. Tut er das nicht und es verletzten sich Personen aufgrund einer fehlerhaften Anleitung, haftet der Hersteller für den Schaden. Ist die Anleitung mangelhaft, unvollständig oder unleserlich, gilt das Produkt im juristischen Sinne als Sachmangel. Dies gilt auch für eine mangelhafte technische Übersetzung der Betriebsanleitung. Die Verständlichkeit einer jeden Betriebsanleitung für Maschine ist zudem eine elementare Anforderung aus der Maschinenrichtlinie, welche die Hersteller einhalten müssen.
  • Was sind die Besonderheiten des Jury-Systems in einer Gerichtsverhandlung in den USA.
    Die Regelungen der US-Produkthaftung sind nicht einheitlich festgelegt. Das Rechtssystem unterscheidet sich von Bundesstaat zu Bundesstaat. Es gibt Gerichte auf Bundesebene (Federal Courts) aber auch auf den einzelnen Staaten (State Courts). Der Richter nimmt in den Prozessen auch eher die Rolle des Verfahrensleiters ein. Die Feststellung der Schuldfrage erfolgt über die Geschworenen, der sogenannte Jury. In Bezug auf Gerichtsprozesse wegen US Produkthaftung orientieren sich die verhängten Geld- oder Haftstrafen an möglichen vorhandenen ähnlichen Musterfällen. Der Fall Monsanto (Bayer) dient daher vermutlich für weitere Urteilssprüche als Musterfall.
  • Wer haftet herstellerseitig im Maschinenbau für Personenschäden aufgrund einer fehlerhaften Betriebsanleitung?
    Eine fehlerhafte Betriebsanleitung kann für einen Hersteller im Maschinenbau schnell zur Haftungsfalle werden. Im Falle von Personenschäden aufgrund einer fehlerhaften Betriebsanleitung im Maschinenbau haften die zuständigen, leitenden Angestellten und die Geschäftsführung.
  • Was versteht man in der US Produkthaftung unter dem Begriff „pretrial discovery“?
    Bei „pretrial discovery“ geht es um die Offenlegung von Informationen an beiden Seiten eines Prozesses im Falle der US Produkthaftung. Das „pretrial discovery“ (Beweisermittlungsverfahren) dient  dem Ziel zur Offenlegung des entscheidungserheblichen Beweismaterials im Hinblick auf das Gerichtsverfahren.
  • Was besagt in der US Produkthaftung der Ausdruck „Joint and Several Liability“?
    Der Ausdruck „Joint and Several Liability“ steht in der US Produkthaftung für die gesamtschuldnerische Haftung. Jeder Beklagte kann einzeln oder gemeinsam für die gesamte Schadenshöhe in einem Prozess wegen der US-Produkthaftung haftbar sein. Das heißt der Kläger kann 100 % von jedem einzelnen Beklagten einfordern ohne Rücksicht auf deren anteilige Haftung.
  • Auf welche Vorschriften müssen Maschinenhersteller achten, wenn sie ihre Produkte in China vertreiben möchten?
    Die Vorgaben an die technische Dokumentation hinsichtlich der Produkthaftung in China sind eng verbunden mit der Produktqualität. Vor allem Gesundheits- Sicherheits- und Umweltvorschriften nehmen in China einen höheren Stellenwert ein. Maschinenhersteller, welche auch nach China Ihre Produkte exportieren oder sogar dort Werke betreiben, sollte daher sich mit der Produkthaftung in China beschäftigen. Die Kenntnis von den einschlägigen Bestimmungen ist die beste Prävention vor Konsequenzen im chinesischen Straf-, Verwaltungs- und Schadensersatzrecht.
  • Wie wichtig ist eine saubere Darstellung der Produkteigenschaften in der technischen Dokumentation?
    Eine saubere Darstellung von Produkteigenschaften in der Betriebsanleitung ist eine Voraussetzung für eine haftungssichere technische Dokumentation. Das Fehlen oder verfälschen dieser Angaben kann zu Produkthaftungsfällen führen. Ein Beispiel: In Produktprospekten für ein Auto waren für die Rückfahrkamera statische und dynamische Hilfslinien für die Kamera abgebildet. Die Angaben in der Betriebsanleitung besagen zudem, dass der Fahrer auf die Hilfslinien zwingend angewiesen ist. Die Kamera in dem Auto verfügte aber nicht über diese Hilfslinien. Nach Auffassung des Gerichts könne der Käufer aber solche Hilfslinien erwarten.
  • Aus welchen Gründen haftet ein Hersteller für sein Produkt in China?
    Die Produkthaftung in China ist eng verbunden mit der Produktqualität. Der Hersteller haftet für sein Produkt zum einem, wenn das Produkt nicht den zugesicherten Eigenschaften auf der Verpackung oder dem Produkt entspricht. Genauso haftet ein Hersteller für sein Produkt, wenn die Betriebsanleitung zum Zeitpunkt des Verkaufes nicht vorhanden ist. Der Hersteller haftet zudem für sein Produkt, wenn es nicht den in der Produktbeschreibung genannten Qualitätskriterien entspricht. Wenn das Produkt einen dieser Mängel aufweist, sind der Hersteller und der Vertreiber eines Produktes in einer gesamtschuldnerischen Haftung.
  • Was ist der Unterschied zwischen der Produkthaftung in China und Europa?
    Die Gesetzgebung in Bezug auf die Produkthaftung in China ist eher europäisch ausgerichtet. Viele normative Grundlagen in China basieren auf europäischen oder Internationale Normen. Die für die technische Dokumentation relevanten Normen in China sind unter anderem die GB 5296.1-2012 „Instructions for Use of Products of Consumer Interest-Part 1: General Principles“. Weiterhin ist der Standard GB/T 9969-2008 „General Principles for Preparation of Instructions for Use of Industrial Products“ eine relevante Norm. Diese beiden Normen sind stark an die deutsche DIN EN 82079-1 „Erstellen von Gebrauchsanleitungen“ angelehnt. Ebenfalls dient die ISO Guide 37 „Instructions for use of products by consumers“ als Vorbild für die beiden chinesischen Normen.
  • Welche rechtlichen Grundlagen zur technischen Dokumentation herrschen hinsichtlich der Produkthaftung in China?
    Die Vorgaben an die technische Dokumentation hinsichtlich der Produkthaftung sind in China eng verbunden mit der Produktqualität. Die Inhalte sind unter anderem im Produktqualitätsgesetz, Verbraucherschutzgesetz, Vertragsgesetzbuch und dem Haftungsgesetz verteilt. Allgemeine rechtliche Grundlagen sind, dass der Hersteller gesamtschuldnerisch haften kann, wenn die Qualität eines Produktes nicht disen Anforderungen entspricht.
  • Wer ist in der US Produkthaftung im Maschinenbau alles haftbar?
    Im Maschinenbau können aus Sicht der US Produkthaftung alle Hersteller, Importeure, Großhändler, Distributoren und Einzelhändler haftbar sein. Im Grunde genommen ist in der US Produkthaftung eigentlich jeder haftbar, bei dem genug Geld zu holen ist.
  • US Produkthaftung: Welche Auswirkungen haben Präzedenzfälle?
    In der USA finden 90% aller Zivilprozesse auf der Welt statt. Viele der Prozesse finden aufgrund von Produkthaftung statt. Dabei finden immer wieder neue Präzedenzfälle bei Prozessen statt. Diese werden als Maßstäbe herangezogen. Fällt in einem Präzedenzfall die Geld- oder Haftstrafen hoch aus, können diese für nachfolgende ähnliche Fälle herangezogen werden.
  • Wie verhält sich das Prozessrecht im Bezug auf Produkthaftungsfälle in den USA?
    Jeder Bundesstaat in den USA hat sein eigenes Rechtssystem. Bei Produkthaftungsfälle gibt es immer wieder neue Musterfälle an Prozessen. Diese werden zudem als Maßstäbe herangezogen. Fällt in einem Musterfall die Geld- oder Haftstrafe hoch aus, kann diese für nachfolgende, ähnliche Fälle ebenfalls in ähnlicher Höhe herangezogen werden.
  • Wann greift Produkthaftung in der technischen Dokumentation?
    Die Produkthaftung in der technischen Dokumentation greift, wenn aufgrund einer Verletzung der Instruktionspflicht des Herstellers seine Produkte einen Schaden verursachen. Dieser Fall liegt vor, wenn Körper- oder Gesundheitsverletzungen oder eine Sachbeschädigung vorliegen.
  • Wie hoch belaufen sich die Kosten für einen amerikanischen Anwalt im Rechtsstreit wegen US-Produkthaftung?
    Die Anwaltskosten, ob nun wegen eines Rechtsstreites aufgrund der US-Produkthaftung oder eines anderen Rechtsstreites sind in den USA von jeder Partei selbst zu tragen. Die Kosten für einen amerikanischen Anwalt berechnen sich in der Regel über einen Stundennachweis. Der Stundenlohn eines durchschnittlichen US-Anwaltes beläuft sich zwischen 300 – 600 Dollar. Es besteht zwar die Möglichkeit mit dem Anwalt ein Erfolgshonorar anstatt einem Stundenlohn zu vereinbaren. Dies wird in der Praxis aber nicht oft durchgeführt, da der Anwalt nichts erhalten könnte, wenn er den Fall verliert. Ein Auferlegen der Kosten an die unterliegende Partei ist dem amerikanischen Prozesssystem eigentlich fremd. Ausnahmen dazu sind aber durch Urteile im Prozess möglich. Ein Beklagter kann beispielsweise seine Anwaltskosten gegenüber dem Kläger geltend machen, wenn er nachweisen kann, dass die Klage mutwillig eingereicht ist und keine Aussicht auf Erfolg hatte.
  • Welche Anforderungen sind für die Einreichung einer Klage aufgrund von US Produkthaftung notwendig?
    Für die Einreichung einer Klage aufgrund von US Produkthaftung sind anders als in Deutschland nur geringe formale Anforderungen notwendig. Für die wirksame Zustellung der Klage genügt in den USA die einfache Postzustellung. Zur Eröffnung einer Anklage wird nur eine geringe Verwaltungsgebühr fällig. In der Klageschrift müssen nur unterstützende Behauptungen für das Klageziel aufgestellt sein. Die eigentliche Beweisfindung erfolgt erst im Prozess.
  • Was ist eine sogenannte „class action“ im Sinne der US Produkthaftung?
    Eine weitere Besonderheit in der US Produkthaftung ist das amerikanische Recht zur „class action”.  Dies bezeichnet den Fall, dass ein Kläger für eine Gruppe von Betroffenen klagt mit dem Ziel eine Entscheidung für alle zu erhalten. Diese Art der Klage wird eingesetzt, wenn es praktisch unmöglich wäre, alle Kläger einzeln in einer Klage aufzuführen. Es besteht keine Möglichkeit eine Sammelklage willkürlich zu beginnen. Sie bedarf der ausdrücklichen Annahme durch das angerufene Gericht.
  • Ein Schadensfall aufgrund von US-Produkthaftung steht an – Wie verteidigt man sich wirksam?
    Ein Schadensfall aufgrund von US-Produkthaftung kann teuer ausgehen. Mit Hilfe von aussagekräftigen internen Dokumente kann man sich in einem Schadensfall trotzdem wirksam verteidigen. Im folgenden ein Auszug von wirksamen internen Dokumenten, um ein Verfahren schon im Vorfeld zu verhindern:
    • Anforderungen an die Konstruktion, Pflichtenhefte, Kundenanforderungen
    • Risikobeurteilungen, Gefahrenanalyse
    • Entscheidungen über Design und Technik, insbesondere zur Risikominderung
    • Sämtliche Konstruktionspläne einschl. Änderungen; zudem Änderungen datiert mit Begründung
    • Protokolle über Qualitätsprüfungen
    • Kundenbeschwerden, Service-Berichte und deren Erledigung
    • Übergabeprotokoll mit schriftlicher Bestätigung des Kunden, einschließlich über den Erhalt der Anleitung und gegebenenfalls einer entsprechenden Schulung
  • Deckt eine deutsche Produkthaftpflichtversicherung auch die US-Produkthaftung ab?
    Da die Ansprüche aus der US-Produkthaftung sehr hoch ausfallen können, empfiehlt es sich, eine Produkthaftpflichtversicherung abzuschließen. Für Exporteure von Maschinen in die USA empfiehlt sich der Abschluss einer speziellen Produkthaftpflichtversicherung. Der indirekte Export von Produkten in die USA wird bei den meisten deutschen Versicherungspolicen mitgedeckt. Indirekt bedeutet, dass die Erzeugnisse des Versicherungsnehmers ohne sein Wissen im Ausland in Verkehr gehen. Ein inländischer Abnehmer des Produktes exportiert dieses beispielsweise in die USA ohne das Wissen des Herstellers. Der direkte Export von Produkten in die USA durch den Hersteller ist aber nicht Bestandteil vieler Produkthaftpflichtversicherungen. Eine Mitversicherung für den direkten Export ist meist gegen einen Zuschlag zum Prämiensatz möglich.
  • Wann erlischt die Produkthaftung im Maschinenbau?
    Grundsätzlich erlischt erst 10 Jahre nach Inverkehrbringens des Produktes die Produkthaftung im Maschinenbau. Damit der genaue Zeitpunkt des Inverkehrbringens bekannt ist, muss eine lückenlose technische Dokumentation diesen nachweisen. Dies ist beispielweise durch die Vergabe von Seriennummern an die Produkte möglich.
  • Wie hoch können sich Ansprüche aus der Produkthaftung belaufen?
    Im Falle von Personenschäden durch ein fehlerhaftes Produkt sieht das Produkthaftungsgesetz einen Haftungshöchstbetrag von 85 Millionen Euro vor. In anderen Ländern gibt es andere Höchstbeträge.
  • Welche Bereiche der Gebrauchsanleitung betreffen die Produkthaftung?
    Die Produkthaftung legt ein besonderes Augenmerk in der Gebrauchsanleitung auf die Definition des Verwendungszweckes eines Produktes mit möglichen Einschränkungen. Weiterhin sind die Angaben zur Instandhaltung, Wartung oder Reparatur sowie die technischen Daten über Verbrauch, Leistung, usw. zu berücksichtigen.
  • Was muss man in der US Produkthaftung allgemein in Bezug auf Hinweise vor Sachschäden beachten?
    Folgendes sollte man beim Erstellen einer US Betriebsanleitung beachten, um rechtliche Probleme aufgrund von der US Produkthaftung zu vermeiden. Warnt die US Betriebsanleitung nur vor Sachschaden, darf man das Safety Alert Symbol nicht im Hinweis (NOTICE) verwenden. Für Sachschäden ist zudem keine besondere Formatierung des Hinweises erforderlich. In der US Produkthaftung gilt der Hinweis vor Sachschäden nicht als Sicherheitsinformation.
  • Welchen Unterschied gibt es in der US Produkthaftung zwischen dem einfachen Schadensersatz und dem Strafschadensersatz?
    Der einfache Schadensersatz (Compensatory Damages) in der US Produkthaftung dient zum Ausgleich des entstandenen Schades, die beim Kläger entstanden sind. Personenschäden fallen bezüglich der Höhe des Schadensersatzes höher aus. Der Strafschadensersatz (Punitive Damages) ist eine Art Abschreckung bzw. Mahnung, um den Beklagten zur dauerhaften Änderung seines Verhaltens zu bewegen. Ein grob fahrlässiges oder vorsätzliches Fehlverhalten ist Voraussetzung für den Strafschadensersatz. Die Summen beim Strafschadensersatz in Prozessfällen aufgrund der US Produkthaftung fallen deutlich höher aus als beim einfachen Schadensersatz.
  • Nach welchen Kriterien greift in der US Produkthaftung der Strafschadensersatz?
    Die hoch ausfallenden Strafschadensersatzsumme in der US Produkthaftung staffeln sich nach gewissen Kriterien:
    • Der Grad der Verwerflichkeit des Verhaltens der Beklagten.
    • Das Vorliegen und das Ausmaß von Körperschäden.
    • Auffällige finanzielle Schwierigkeiten des Klägers.
    • Das Verhältnis zwischen dem vom Kläger erlittenen wirklichen Schaden und demgegenüber die auferlegten Punitive Damages.
    • Der Unterschied zwischen den Punitive Damages und in ähnlichen Fällen dafür auferlegten Zivilstrafen.
  • Warum schlechte USA Betriebsanleitungen enorme Kosten in einem Produkthaftungsprozess in den USA verursachen?
    Die US Anwälte haben drei Ansatzpunkte, an denen Sie in Prozessen aufgrund Produkthaftungsfällen ansetzen können. Dies sind juristische, technische und sprachliche Ansatzpunkte. Da die wenigsten Anwälte technische versiert sind, nehmen sich die meisten eher den sprachliche Ansatzpunkt. Dieser ist einfacher, billiger und schneller. Eine schlecht formulierte Betriebsanleitung ist für einen Anwalt in den USA das beste Druckmittel für einen schnellen und meist teuren Vergleich.
  • Was ist der stärkste Angriffspunkt für Prozessklagen in der USA Produkthaftung?
    Das stärkste Angriffspunkt für Prozessklagen in der USA Produkthaftung ist eindeutig die Betriebsanleitung. Nicht irgendwelche Konstruktions- oder Herstellungsfehler sind das Problem, sondern die oft hochgradig unverständliche Betriebsanleitung. Eine schlechte bis miserable Übersetzung oder ein falscher Aufbau der Anleitung sorgen zudem für Unverständlichkeit der Anleitung. Vor Gericht nutzen die Anwälte dies aus, um dank der USA Produkthaftung hohe Geldstrafen zu fordern.
  • Warum die Rechtsprechung in den USA aufgrund Produkthaftung so kompliziert ist?
    Es gibt keine einheitliche rechtliche Regelung der Produkthaftung in den USA. In den 50 Bundesstaaten gibt es unterschiedliche Rechtssysteme. Das US-Rechtssystem ist zudem mit 12 Berufungsgerichten auf Bundesebene total verzerrt. In Bezug auf die US Produkthaftung kann eine Betriebsanleitung auch nicht zu 100% richtig sein. Es gibt in den USA nichts, womit man in der Produkthaftung rechtssicher dasteht. Es gibt hierzu sehr viele verschiedenen Vorschriften zu beachten, welche über viele Gesetzeswerke verstreut sind.
  • Warum ist die US-Produkthaftung für deutsche Maschinenbauer und Ihrer technischen Dokumentation ein sprichwörtliches Minenfeld?
    Für deutsche Maschinenbauer ist die US-Produkthaftung sprichwörtlich ein Minenfeld. Das liegt nicht an der Konstruktion der Maschinen sondern mehr an der technischen Dokumentation. Eine EU konforme Betriebsanleitung ist nämlich nicht gleich tauglich im Sinne der US-Produkthaftung. Es gibt auch kein einheitliches Produkthaftungsgesetz wie in Deutschland. Die Zielgruppen in den USA sind gänzlich anders und auch das amerikanische Prozessrecht ist dort abweichender gestaltet als in Europa. Ein verlorener Prozess ist in Amerika eine extrem teure Angelegenheit.
  • Wie sollte ein allgemeiner Aufbau einer Betriebsanleitung für die USA aussehen, damit die Anleitung möglichst haftungssicher ist?
    Um eine Betriebsanleitung für die USA möglichst haftungssicher zu gestalten, muss diese vor allem klar, einfach und umfangreich gestaltet sein. Auf diese Punkte ist mehr Wert zu setzen als für eine deutsche Betriebsanleitung. Für den deutschen Markt setzt man zudem viel Wissen voraus und lässt viele Informationen weg. Fallen wichtige Informationen in einer Betriebsanleitung für die USA weg, ist diese aufgrund dessen nicht länger haftungssicher und führt zu rechtlichen Problemen. Wo in Deutschland für einen Handlungsablauf zehn Schritte ausreichen, um diesen zu erläutern, bedarf es in den USA viele mehr. Dem Leser einer US-Betriebsanleitung muss man exakt vermitteln, wann er etwas wie und mit welchem Werkzeug zu tun hat.
  • Wie muss ein Hersteller von Maschinen, die ebenfalls in die USA exportiert werden, auf das Bekanntwerden von Produktfehler an seiner Maschine reagieren?
    Einem Hersteller von Maschinen fällt ein Produktfehler an seinem Produkt auf. Da er dieses Produkt auch in die USA exportiert, muss der Hersteller bei der zuständigen Behörde eine Meldung abgeben. Hersteller, Importeure, Distributoren und Einzelhändler müssen Produktfehler innerhalb von 24 Stunden nach Bekanntwerden des Fehlers melden. Die Meldung ist bei der amerikanischen Produktsicherheitsbehörde CPSC (Consumer Product Safety Commission) vorzunehmen. Eine Vernachlässigung der Meldepflicht von Produktfehler hat in den USA höhere Auswirkungen als in Deutschland. Hier ein Beispiel: Ein amerikanischer Haushaltsgerätehersteller hatte versäumt rechtzeitig der Behörde Meldung über Produktfehler aus zwei Modellen von Geschirrspülern zu machen. Bei einer bestimmten Anzahl von Geschirrspülmaschinen bestand eine Brandgefahr und das Risiko von ernsthaften Verletzungen. Im Rechtsstreit einigte der Hersteller sich darauf, eine Strafzahlung von 3,5 Millionen US-Dollar zu bezahlen. Schwerer als diese Strafzahlung dürfte der ausgelöste Imageschaden sein, da der Rechtsstreit öffentlich publik war.
  • Welche Arten von Produkthaftungsklagen im Maschinenbau gibt es im amerikanischen Recht?
    Das amerikanische Recht kennt im Wesentlichen drei Arten von Anspruchsgrundlagen für Produkthaftungsklagen, die auch im Maschinenbau anwendbar sind. Zum einem ist ein Grund für Rechtsklagen der Bruch der vertragliche Haftung („Breach of Warranty”). Weiterhin gibt es die fahrlässige Verletzung einer Sorgfaltspflicht („Negligence”) und entspricht in etwa dem BGB § 823 in Deutschland. Als dritte Art ist die Gefährdungshaftung („Strict Liability in Tort”) zu nennen. Hierbei prozessiert man aufgrund von Produktfehlern, die einen Schaden an Mensch oder Eigentum verursacht haben.
  • Ändert sich die Produkthaftung wenn der Abnehmer einer Maschine eine fehlerhafte Betriebsanleitung wissentlich abnimmt?
    Selbst wenn der Abnehmer der Maschine eine fehlerhafte Betriebsanleitung wissentlich gegen einen Preisnachlass zustimmt, schließt dies die Produkthaftung nicht aus. Bei einem Unfall aufgrund einer fehlerhaften Betriebsanleitung, kann man den Hersteller der Maschine bzw. den Ersteller der Betriebsanleitung rechtlich belangen.
  • Kann man Produkthaftung im Maschinenbau ausschließen?
    Ein vertraglicher Ausschluss der Produkthaftung im Maschinenbau oder eine Beschränkung hinsichtlich mittelbarer Schäden, Produktionsausfall, entgangenem Gewinn usw. ist nicht möglich. Das Produkthaftungsgesetz ist dazu eindeutig: „§ 14 Unabdingbarkeit Die Ersatzpflicht des Herstellers nach diesem Gesetz darf im voraus weder ausgeschlossen noch beschränkt werden. Entgegenstehende Vereinbarungen sind nichtig.“ Somit kann man im Maschinenbau die Produkthaftung nach dem Produkthaftungsgesetz weder in Verträgen noch in Allgemeinen Geschäftsbedingungen ausschließen.
  • Welche Beispiele gibt es für Produkthaftungsfälle im Maschinenbau durch Instruktionsfehler?
    Im Maschinenbau entstehen Produkthaftungsfälle meistens aufgrund der Verletzung einer der Verkehrssicherungspflichten. Als ein Beispiel für die Verletzung der Instruktionspflicht ist der Brandschaden an einer Anlage zu nennen. Die fehlende Angabe eines Anzugsdrehmomentes für eine Schraube in einem Technischen Datenblatt führte zu einem Schwingbruch an einer Schraube. Der daraus resultierende Schaden an der Anlage belief sich auf ca. 100.000,00 € plus Ausfallschaden. Die daher entstandenen Kosten hat der Hersteller der Anlage bei dem Schraubenhersteller geltend gemacht.
  • Was passiert bei einem Unfall einer Maschine oder Anlage ohne die Betriebsanleitung oder Gebrauchsanleitung?
    Bei einem Unfall mit oder an einer Maschine oder Anlage ohne ausgelieferte Anleitung haftet der Maschinenhersteller vollständig im Sinne der Produkthaftung. Außerdem können weitere, rechtliche Verfahren wegen unlauterem Wettbewerb oder Verstoß gegen das Produktsicherheitsgesetz folgen. Die Marktaufsicht wird zudem wegen zu unrecht erfolgter CE-Kennzeichnung tätig. Diese kann das Produkt Stillsetzen, den weiteren Verkauf unterbinden, einen Produktrückruf veranlassen und/oder alle anderen Produkte des Herstellers ebenfalls überprüfen.
  • Worum geht es in der Produkthaftung?
    Generell handelt die Produkthaftung um den Ausgleich eventuell entstandener Folgeschäden wie Personen- und/oder Sachschäden aufgrund der Benutzung von Produkten. Im Sinne des Produktsicherheitsgesetzes kann jede hergestellte fertige oder auch unfertige Sache zunächst ein Produkt am Markt sein, wenn Menschen diese in irgendeiner Art und Weise verwenden. Dazu zählen:
    • Gegenstände für den privaten Gebrauch
    • Technische Arbeitsmittel
    • Nahrungsmittel für Menschen und Tiere
    • Stoffe und sonstige Materialien
    Fügt man fertige und/oder unfertige Produkte zu einem neuen zusammen bzw. verändert wesentlich ein bestehendes, erzeugt man im rechtlichen Sinne ein neues Produkt
  • Haften auch die Geschäftsführer im Falle der Produkthaftung?
    Der Hersteller eines Produkts darf seine Kunden nicht schädigen. Die Geschäftsführer eines Unternehmens sind dafür verantwortlich, dass alle notwendigen Maßnahmen ergriffen wurden, um möglichen Schäden durch Ihre Produkte einzudämmen. Der Hersteller eines Produkts unterliegt der sogenannten Verkehrssicherungspflicht. Selbst wenn diese Aufgabe auf leitende Angestellte übertragen und delegiert sind, bleibt die Geschäftsführung in der Verantwortung, dass sie sorgfältig ausgeführt sind. Ebenso müssen die leitenden Angestellten ihrerseits entsprechende Sorgfalt walten lassen. Im Zweifelsfall muss der Geschäftsführer nachweisen, dass der Schaden auch bei Anwendung der gebotenen Sorgfalt eingetreten wäre.
  • Was ist der Unterschied zwischen Produzentenhaftung und Produkthaftung?
    Produzentenhaftung: Im Gegensatz zur Produkthaftung liegt die Beweislast bei der Produzentenhaftung beim Kunden. Dieser muss nachweisen, dass der Hersteller grob fahrlässig gehandelt hat. Ebenso, dass das Produkt einen Fehler in den Bereichen Konstruktion, Fabrikation, Instruktion oder Produktbeobachtung aufweist. Die Produzentenhaftung gewinnt dort an Bedeutung, wo die Haftung nach dem Produkthaftungsgesetz ausgeschlossen bzw. eingeschränkt ist. Produkthaftung: Der Hersteller haftet für die Gefahren die vom eigenen Produkt ausgehen nach § 1 ProdHaftG, ohne dass dazu ein Verschulden des Herstellers notwendig ist. Der Geschädigte muss nur nachweisen, dass zum Zeitpunkt des Schadens ein Fehler mit dem Produkt vorlag. Da nur der Umstand der fehlerhaften Herstellung ausschlaggebend ist, spricht man auch von der sogenannten „Gefährdungshaftung“.
  • Maschinensicherheit (Risikobeurteilung, CE-Kennzeichnung)

  • Was sind die häufigsten Ursachen für Maschinenunfälle?
    Eine Risikobeurteilung soll potentielle Restrisiken, die an einer Maschine auftreten können, ermitteln. Durch die Bewertung der Restrisiken und durch das Treffen entsprechender Risikoschutzmaßnahmen soll die Maschine möglichst sicher bedienbar sein. Trotz einer durchgeführten Risikobeurteilung kommt es in der Praxis aber an Maschinen immer wieder zu Unfällen. Die Ursachen der Unfälle können sehr verschieden sein. Entweder wurde die Maschine nicht sicher genug konstruiert oder die Betriebsanleitung ist nicht verständlich oder überfrachtet mit unnötigen Inhalten. Möglicherweise ist auch die bestimmungsgemäße Verwendung durch die Betriebsanleitung nicht ersichtlich und es kommt zur missbräuchlichen Verwendung der Maschine. Sehr häufig sind die Ursachen für Maschinenunfälle aber auch das vorhersehbare Verhalten des Benutzers. Damit die Arbeit mit der Maschine möglichst einfach ausfällt, umgeht der Benutzer störende Sicherheitseinrichtungen und überbrückt wichtige Schutzmaßnahmen.
  • Ist es sinnvoll eine Risikobeurteilung von einer Person erstellen zu lassen?
    Häufig ist es nicht sinnvoll, eine Risikobeurteilung von einer einzelnen Person erstellen zu lassen. Denn diese Person hat selten den kompletten Einblick in Elektrik, Mechanik, Hydraulik, etc. Häufig sind diese Bereiche einzelnen, verantwortlichen Personen unterstellt. Diese sollten immer Teil des Beurteilungsteams sein, da Sie diese Bereiche verantworten und über Risiken und Lösungen bestens Bescheid wissen. Eine einzelne Person kann die Leitung und Moderation der Risikobeurteilung übernehmen. In der Regel benötigt dieser Informationen von Personen aus den jeweiligen Bereichen und muss diese dazu befragen.
  • Welche Anforderungen gelten für Personen, die eine Risikobeurteilung erstellen?
    Formale Anforderungen an den Ersteller einer Risikobeurteilung gibt es nicht wirklich. Theoretisch darf jeder Mitarbeiter eines Unternehmens die Risikobeurteilung erstellen. Jedoch sollte der zuständige Mitarbeiter trotzdem sorgfältig ausgewählt und für die Aufgabe qualifiziert sein. Der Gesetzgeber fordert die Erstellung einer Risikobeurteilung und diese ist zudem auch elementarer Bestandteil der CE-Kennzeichnung. Schlechte oder fehlerhafte Risikobeurteilungen führen zu unsicheren Produkten und deswegen zu entsprechenden Haftungsrisiken. Im Maschinenbau sollte die verantwortliche Person mindestens die Norm DIN EN ISO 12100 „Sicherheit von Maschinen – Allgemeine Gestaltungsleitsätze – Risikobeurteilung und Risikominderung (ISO 12100:2010)“ kennen.
  • Benötigen Druckgeräte eine Risikobeurteilung?
    Auch für Druckgeräte ist eine Risikobeurteilung erforderlich. Als Inverkehrbringer ist es die Pflicht des Herstellers alle Risiken zu erkennen und soweit möglich zu mindern. Das Produktsicherheitsgesetzt in Deutschland schreibt eine Risikobeurteilung für alle Produkte vor. Der Hersteller muss alle denkbaren Situationen mit dem Produkt (bspw. Bedienung eines Druckgerätes) untersuchen und auf mögliche Gefährdungen bewerten.
  • Welche Möglichkeiten zur Eindämmung einer Gefährdung durch zu hohen Schallemission gibt es?
    Die Risikobeurteilung ergab eine zu hohen Schallemission an einer Maschine. Der Konstrukteur bzw. die Herstellerfirma dieser Maschine hat nun drei Möglichkeiten, um die Maschine sicher zu gestalten. Die erste Wahl sollte immer eine konstruktive Lösung einer Gefährdung sein. Kann die Maschine so gestaltet sein, dass diese weniger Lärm verursacht? Die zweite Möglichkeit ist eine technische Schutzmaßnahme durch Sicherheitseinrichtungen. Beispielsweise könnte mithilfe einer Lärmschutzumzaunung die Schallemission auf einen bestimmten Bereich begrenzt werden, in dem sich keine Personen im Betrieb aufhalten. Falls die ersten beiden Methoden nicht realisierbar sind, ist die letzte Möglichkeit noch den Benutzer vor der Gefahr durch Schallemission zu warnen. Eine Benutzerinformation in der Betriebsanleitung mit dem Gebot eine persönliche Schutzausrüstung zu tragen, ist dann der richtige Weg. Auch entsprechende Piktogramme vor dem Gefahrenbereich können die Dringlichkeit einen Gehörschutz bei den Arbeiten zu tragen erhöhen.
  • Bedarf eine unvollständige Maschine einer Risikobeurteilung?
    Eine Risikobeurteilung ist auch für eine unvollständige Maschine vorgeschrieben. Alle relevanten Risiken, die an einer unvollständigen Maschine auftreten können, muss ein Hersteller einer vollständigen Maschine vor dem Einbau kennen. Darunter zählen unter anderem Risiken wie zum Beispiel bewegliche Teile, Standsicherheit, Strahlung und Abgase.
  • Was ist eine Gefährdungsbeurteilung in der technischen Dokumentation?
    Die Gefährdungsbeurteilung in der technischen Dokumentation ist ein Verfahren zur systematischen Ermittlung und Bewertung von Gefährdungen bei der Arbeit. Gemeint ist dabei jede Art von Gefahr welcher Beschäftigte im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit ausgesetzt sind. Das Ziel der Gefährdungsbeurteilung ist, diese Gefährdungen bereits im Vorfeld ausfindig zu machen und diesen präventiv entgegenzuwirken.
  • Was bedeuten die Begriffe Gefahrenanalyse und Risikoanalyse in der technischen Dokumentation?
    Die Begriffe Gefahrenanalyse und Risikoanalyse kommen in der technischen Dokumentation häufig als synonymer Begriff vor. Gefahrenanalyse ist mit der Risikobeurteilung gleichzusetzen, da beide Begriffe das gleiche Verfahren bezeichnen. Der Begriff Risikoanalyse steht hingegen für einen einzelnen Schritt innerhalb des Prozesses der Gefahrenanalyse bzw. Risikobeurteilung
  • Welche Möglichkeiten bieten sich für die Normenrecherche hinsichtlich einer Risikobeurteilung nach Maschinenrichtlinie an?
    Die Normenrecherche im Internet für eine Risikobeurteilung nach Maschinenrichtlinie gestaltet sich relativ schwierig. Der Beuth Verlag hat sich das exklusive Recht zur Veröffentlichung der Normenabschriften gesichert und verlangt für die Normen ein sattes Entgelt. Eine kostenfreie Möglichkeit, um relevante Normen im Vorfeld zu erörtern, bietet sich an den Bibliotheken der Universitäten und Fachhochschulen an. Dort ist die Software Perinorm zur freien Benutzung möglich, die bei der Suche von Normen und technischen Regeln unterstützt. Eine Immatrikulation ist zudem keine Voraussetzung für den Zugang zu den Bibliotheken und ist für alle Deutschen Staatsangehörigen kostenfrei. Mit dem Perinormsystem ist eine erste Klärung der wichtigsten Normen für eine Risikobeurteilung nach Maschinenrichtlinie möglich. Dies sollte aber nur für Recherchezwecke dienen, eine Vervielfältigung einer Norm ist gebührenpflichtig und die relevanten Normen müssen über den Beuth Verlag bezogen werden.
  • Was fordert im Maschinenbau die Erstellung einer Risikobeurteilung?
    Die Erstellung einer Risikobeurteilung gehört zu den Pflichten eines Maschinenherstellers. Die europäische Maschinenrichtlinie schreibt vor, dass im gesamten europäischen Markt nur sichere Produkte in Verkehr gebracht werden dürfen. Um fehlerhafte Produkte zu vermeiden, wird deswegen die Erstellung einer Risikobeurteilung gefordert. Die Forderung der Maschinenrichtlinie lautet wie folgt: „Der Hersteller einer Maschine oder sein Bevollmächtigter hat dafür zu sorgen, dass eine Risikobeurteilung vorgenommen wird, um die für die Maschine geltenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen zu ermitteln. Die Maschine muss dann unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Risikobeurteilung konstruiert und gebaut werden.“
  • Müssen in der Risikobeurteilung auch Angaben zum Transport einer Maschine gemacht werden?
    Bereits vor der Risikobeurteilung muss sich der Konstrukteur die passenden Möglichkeiten für den Transport einer Maschine überlegen und umsetzen. Um Risiken beim Transport zu minimieren, muss er Angaben zu Gewicht und maximaler Tragkraft definieren. Diese Angaben müssen zudem in den technischen Daten und in der Risikobeurteilung abgebildet sein. Sollte der Transport der Maschine zudem durch nicht ausgebildete Fachkräfte erfolgen, muss man diese Situation mit in die Risikobeurteilung aufnehmen.
  • Welche Lebensphasen einer Maschine muss man in der Risikobeurteilung betrachten?
    Zu den Lebensphasen einer Maschine, die es in einer Risikobeurteilung zu betrachten gilt, gehören sämtliche Phasen. Diese reichen von der Herstellung über die Montage und den Betrieb bis zur Außerbetriebsetzung, Demontage und Entsorgung. Jede dieser Lebensphasen teilt man dazu in einzelne Aufgaben und Situationen auf, bei denen Abläufe geschehen oder der Mensch handelt. In der darauf aufbauenden Risikobeurteilung muss man alle Lebensphasen einer Maschine hinsichtlich auftretender Gefährdungen betrachten.
  • Welchen Unterschied gibt es zwischen einer Gefährdungsbeurteilung und einer Risikobeurteilung in der technischen Dokumentation?
    Die Verfahren Gefährdungsbeurteilung und Risikobeurteilung in der technischen Dokumentation werden häufig – und fälschlicher Weise – gleichgesetzt oder schlichtweg verwechselt. Sie sind jedoch nicht identisch und bezeichnen unterschiedliche Verfahren zur Identifizierung von Gefährdungen und Risiken. Eine Gefährdungsbeurteilung behandelt auftretende Gefahren in einem Arbeitsbereich eines Betriebes. Die Risikobeurteilung hingegen analysiert Gefahren, die von einer Maschine bzw. einem Gerät ausgehen.
  • Wer führt eine Risikobeurteilung nach DIN EN 12100 durch?
    Wer eine Risikobeurteilung durchführt, steht in der EN ISO 12100. Die Einleitung der Norm besagt, dass diese für Konstrukteure vorgesehen ist. Die EN ISO 12100 legt fest, dass der Konstrukteur die verschiedenen Gefährdungen identifiziert. Als Teil des Beitrages des Konstrukteurs zur Risikominderung gehört auch die Bereitstellung einer angemessenen Benutzerinformation in Form der Risikobeurteilung.
  • Wann sollte mit einer Risikobeurteilung einer Maschine gestartet werden?
    Bereits frühzeitig in der Konstruktion sollte die Risikobeurteilung einer Maschine beginnen. Dabei sollte die Abteilung der technischen Dokumentation sehr eng mit der Konstruktionsabteilung zusammenarbeiten. Die Risikobeurteilung ist ein begleitender Schritt in der Entwicklung einer Maschine. Deswegen sollte die technische Redaktion auch frühzeitig in den Produktentwicklungsprozess eingebunden sein.
  • Muss die Risikobeurteilung an die Kunden der Hersteller geliefert werden?
    Die Risikobeurteilung ist laut Maschinenrichtlinie ein Bestandteil der technischen Unterlagen einer jeden Maschine bzw. Anlage. Diese muss grundsätzlich der Hersteller bereithalten, um Sie einer zuständigen Behörde auch vorlegen zu können. Zum Lieferumfang der technischen Dokumentation gehört die Risikobeurteilung aber nicht. Es ist möglich, die Lieferung vertraglich zu vereinbaren.
  • Warum müssen mittels der Risikobeurteilung Informationen zu Restrisiken bereitgestellt werden?
    Die Bereitstellung der Informationen zu Restrisiken mittels der Risikobeurteilung ist die letzte Methode zur Risikominderung. Sie wird erforderlich, wenn sich ein Risiko auch durch eine inhärent sichere Konstruktionsweise, technische Schutzmaßnahmen und ergänzende technische Sicherheitsvorkehrungen nicht ausschließen oder mindern lässt. Die Information kann durch das Anbringen von Warnschildern realisiert sein, aber auch durch Kennzeichnungen, Warneinrichtungen und Signale. Die Informationen, Kennzeichnungen oder Signale in der Betriebsanleitung und an der Maschine sollen dabei auf alle bestehende Restrisiken hinweisen.
  • Wie ist in der Risikobeurteilung die Definition einer „leichten Verletzung“ und einer „schweren Verletzung“?
    Als eine leichte Verletzung werden solche angesehen, die voraussichtlich gänzlich verheilen werden ohne dauerhafte Erkrankungen und/oder Schäden zu hinterlassen. Dazu zählen z.B. Schrammen, leichte Schnittwunden, Druckstellen, etc. Eine schwere Verletzung liegt dann vor, wenn diese nicht mehr verheilen und üblicherweise irreversible Schäden und/oder Erkrankungen nach sich ziehen, also Verlust von Gliedmaßen, Verlust des Augenlichts, irreversible Quetschungen bis hin zum Tod von Personen.
  • Wofür bedarf es einer Risikobeurteilung?
    Die Risikobeurteilung dient dazu, um mögliche Restrisiken bei der Nutzung des Produktes zu identifizieren. In der Gebrauchsanleitung muss man vor diesen Risiken warnen. Entsprechend können diese Warnungen den Hersteller auch vor möglichen Haftungsansprüchen durch das Produkthaftungsgesetz absichern. Die Durchführung einer Risikobeurteilung können in den einzelnen Phasen der Produktentwicklung unter verschiedenen Gesichtspunkten durchgeführt werden.
  • Was ist die Fehlerzustandsbaumanalyse (FTA) und welche Vor- und Nachteile hat diese Risikobeurteilungsmethode?
    Die Fehlerzustandsbaumanalyse wird landläufig als „Fehlerbaumanalyse“ bezeichnet. Hierdurch ermittelt man Faktoren und Ereignisse, wie Teil- oder Funktionsausfälle, die zu einem unerwünschten Hauptereignis beitragen. Die ursächlichen Faktoren werden dementsprechend einem Ereignis in einer Baumstruktur zugeordnet. Die Zusammenhänge von Ursache und Wirkung infolge eines Ereignisses wird so leicht grafisch erkennbar gemacht. Die Tiefe der Verschachtelungen ist dahingegen in der Fehlerzustandsbaumanalyse nicht begrenzt. Vorteile dieser Methode:
    • Gut geeignet für Analyse von Systemen mit vielen Schnittstellen
    • Übersichtlich durch grafische Darstellung
    Nachteile dieser Methode:
    • Hoher Lernaufwand
    • Übersehen von negativen Auswirkungen von Faktoren zu anderen Ereignissen
  • Was ist die Fehlerzustandart- und effektanalyse (FMEA-Methode) und welche Vor- und Nachteile hat diese Risikobeurteilungsmethode?
    In dieser Risikobeurteilungsmethode wird die Struktur und Funktion eines Produktes entsprechend an Schaltpläne, Skizzen, Prozesspläne, Pflichten- und Lastenhefte analysiert. Dann werden Risiken eingeschätzt und die Schwere bzw. Bedeutung der Risikoeinschätzung anhand einer Skala von 1 bis 10 bewertet. Anschließend versucht man die Risiken zu mindern oder geeignete Maßnahmen zu finden, um den Faktor der Risikoeinschätzung zu verringern. Vorteile dieser Methode:
    • Freie Wahl des Detailierungsgrades
    • Gut geeignet für die Untersuchung von Baugruppen und Bauteilen
    Nachteile dieser Methode:
    • Aufwendig
  • Bedarf es einer Beschreibung des Bedienplatzes einer Maschine in der Risikobeurteilung?
    Ja. Die Beschreibung des Bedienplatzes einer Maschine ist ein Risikobeurteilungsinstrument. Sie dient dazu, die an der Maschine wahrgenommenen Tätigkeiten zu beschreiben und für die Risikobeurteilung zu bewerten.
  • Welche Gefährdungen im Maschinenbau sind an handgeführten Maschinen möglich?
    Gefährdungen im Umgang mit handgeführten Maschinen im Maschinenbau können durch ungenügender Unterrichtung des Bedieners auftreten. Genauso wie, wenn man Arbeiten ohne persönliche Schutzausrüstung vornimmt. Große Unfallgefahr besteht auch beim Verwenden nicht geeigneter Werkzeuge oder wenn man Sicherheits- und Haltevorrichtungen nicht nutzt.
  • Müssen in der Betriebsanleitung Angaben zu den Transportmitteln gemacht werden?
    Um eine Maschine beim Transport sicher zu bewegen, müssen in der Betriebsanleitung auch Angaben zu den Transportmitteln gemacht werden. Es muss in der Betriebsanleitung stehen, welche Last ein Hebezeug und das Transportfahrzeug aufnehmen können muss, um die Maschine sicher anheben und transportien zu können.
  • Welche Schritte umfasst eine Risikobeurteilung?
    Eine Risikobeurteilung umfasst maßgeblich folgende Schritte:
    • Bestimmung der Grenzen der Maschine, d.h. bestimmungsgemäße Verwendung und welche vorhersehbare Fehlanwendung diese Maschine
    • Gefährdungen und die damit verbundene Gefährdungssituation, welche von der Maschine ausgeht
    • Abschätzung der Risiken unter Berücksichtigung der Schwere möglicher Verletzungen oder Gesundheitsschäden und die Wahrscheinlichkeit des Eintretens
    • Bewertung der Risiken, um herauszufinden, ob eine Risikominderung erforderlich ist
    • Die mit den Risiken verbundenen Gefährdungen ausschalten oder durch Schutzmaßnahmen diese Gefährdung vermindern
  • Welche Risikoklassen gibt es?
    Es werden folgende Risikoklassen unterschieden:
    • Eine gefährliche Situation, die mit Sicherheit eine schwere Verletzung oder den Tod nach sich ziehen wird, wenn sie nicht vermieden wird
    • Gefährliche Situation, die eine schwere Verletzung oder den Tod nach sich ziehen könnte, wenn sie nicht vermieden wird
    • Eine gefährliche Situation, die eine leichte bis mittelschwere Verletzung nach sich ziehen könnte, wenn sie nicht vermieden wird
    • Informationen, die keine Personenschäden betreffen, z.B. Hinweise auf Sachschäden
  • Welche Gefahren kommen häufig bei Geräten nach der Niederspannungsrichtlinie vor?
    Geräte, welche unter die Niederspannungsrichtlinie fallen, gehören häufig in die Kategorie Küchengeräte und Haushaltselektronik. Häufige Risikoarten bei diesen Geräten sind elektrischer Schlag oder Verbrennungen. Auch eine Kombination aus den beiden Risikoarten ist möglich. Die Niederspannungsrichtlinie verlangt, dass Produkte nur in Verkehr gehen dürfen, wenn diese die Gesundheit und Sicherheit von Menschen nicht gefährden. Auch andere Produkte dürfen durch das betrachtete Produkt nicht gefährdet sein.
  • Was behandelt die Norm DIN EN 13861?
    Die Norm DIN EN 13861 behandelt die ergonomischen Gesichtspunkte bei der Gestaltung von Maschinen und trägt zur Maschinensicherheit bei. Die Norm hat den Titel: Sicherheit von Maschinen – Leitfaden für die Anwendung von Ergonomie-Normen bei der Gestaltung von Maschinen. Das Ziel der Norm ist es, ergonomische Gefährdungen durch beispielsweise unnötige körperliche oder psychische Belastungen weitreichend zu minimieren. Im Anhang verweist die Norm zudem auf verschiedene Gefährdungen und welche Typ-B-Normen diese Gefährdungen behandelt. Das kann ein ausreichender Bewegungsfreiraum für das Bedienungspersonal an der Maschine sein oder welche Anpassungen am Arbeitsplatz vorzunehmen sind.
  • Darf eine Maschine nach einem ausgelösten Not-Halt ohne Überprüfung der Sicherheit ihren Betrieb wieder aufnehmen?
    Nein, die EG Maschinenrichtlinie 2006/42/EG und die DIN EN ISO 12100 besagen beide, dass eine aufgrund eines ausgelösten Not-Halt stillgesetzte Maschine nicht ohne Überprüfung der Sicherheit wieder ihren Betrieb aufnehmen darf. Der Benutzer muss zuerst prüfen, ob der Grund des Not-Halt beseitigt ist. Erst dann darf über eine Quittier-Funktion an der Maschine mittels eines Schalters der Not-Halt aufgehoben werden. Wenn der Benutzer dies nicht beachtet, drohen Schäden und Unfälle. Bei einem Maschinenverbund bzw. einer Gesamtheit von Maschinen muss sogar jede einzelne (Teil-)Maschine eine eigene Quittier-Funktion beinhalten.
  • Welche Sicherheitstechnischen Aspekte gibt es bei einer Gesamtheit von Maschinen zu beachten?
    Eine Gesamtheit von Maschinen muss in Hinsicht auf die Sicherheit mehre Aspekte erfüllen. Zu einem gilt es eventuelle Risiken, die entsprechend durch das Zusammenwirken der Gesamtheit von Maschinen auftreten können, in einer Risikobeurteilung abzuschätzen. Auch die trennenden Schutzeinrichtungen müssen die Sicherheit der Gesamtheit von Maschinen gewährleisten. Befehlseinrichtungen zum Stillsetzen müssen alle Maschinen stillsetzten, wenn der weitere Betrieb einzelner Maschinen für den Nutzer eine Gefahr darstellen könnte.
  • Warum ist es für die Maschinensicherheit wichtig, den Schwerpunkt einer Maschine zu kennen?
    Der Schwerpunkt einer Maschine trägt zur Standsicherheit des Produktes bei. Vor allem beim Transport einer Maschine kann das Fehlen einer Angabe zum Schwerpunkt zu einem Unfall führen. Ist der Schwerpunkt einer Maschine konstruktionsbedingt mehr auf einer Seite und man hebt die Maschine an der falschen Seite an, kann diese in Folge leicht umkippen.
  • Müssen neben den Angaben zum Lärm für eine Maschine auch Angaben zu Vibrationen machen?
    Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung ist ein Hersteller dazu verpflichtet, die von einer Maschine ausgehenden Gefährdungen durch Vibrationen zu beurteilen. Die Gefährdungsbeurteilung ist von fachkundigen Personen durchzuführen und das Ergebnis ist zu dokumentieren.
  • Was ist unter Emissionsschalldruckpegel zu verstehen?
    Emissionsschalldruckpegel ist eine Maßeinheit für den von einer Maschine am zugehörigen Arbeitsplatz verursachten Schalldruckpegel. Die Rückwirkung durch den Arbeitsraum und Fremdgeräusche sind beim Emissionsschalldruckpegel nicht berücksichtigt. Der Idealfall liegt vor, wenn die Maschine im Freien und in ruhiger Umgebung aufgestellt ist.
  • Welche Verletzungen sind im Maschinenbau bei Arbeiten an elektrischen Teilen von Maschinen und Anlagen möglich?
    Bei Arbeiten an elektrischen Teilen im Maschinenbau sind Stromschläge durch direktes Berühren oder indirekten Kontakt von spannungs- bzw. stromführenden Teilen möglich. Durch Berührungen können schwere Verletzungen wie Verbrennungen, Muskelverkrampfungen, Lähmungen oder Herzrhythmusstörungen entstehen. Die Schwere der Verletzung hängt von der Stromstärke, der Stromart, der Dauer der Einwirkung und dem Stromfluss durch den Körper ab. Es können auch Folgeverletzugen auftreten, wenn man, zum Beispiel,  durch den Schreck von der Leiter fällt.
  • Welche Maßnahmen muss man gegen die Manipulation an trennenden Schutzeinrichtungen ergreifen?
    Um die Manipulation an trennenden Schutzeinrichtungen bereits im Vorfeld einzudämmen, muss man für alle Lebensphasen des Produktes entsprechende Maßnahmen treffen. Mögliche Manipulationsanreize müssen schon in der Konstruktion möglichst gering ausfallen. Weiterhin muss man die Manipulation an trennenden Schutzeinrichtungen durch den verdeckten Einbau von Schaltern oder die Montage eines unlösbaren Betätiger der Schutzeinrichtung erschweren. Es gilt zudem darum die bestehenden Manipulationen zu erkennen und die Betreiber der Maschine für das Thema Manipulation zu sensibilisieren.
  • Welche Gefahren sind durch Kühlschmierstoffe möglich und wie lassen sich diese vermeiden?
    Einige in Kühlschmierstoffe enthaltene Stoffe, sind gesundheitlich nicht unbedenklich. Bei schnelllaufenden Maschinen können sich die Kühlschmierstoffe vernebeln und Aerosole bilden. Diese können bei Hautkontakt allergische Reaktionen verursachen. Ebenso besteht durch das Einatmen der Stoffe eine Gefahr für die Gesundheit. Die eingeatmetetn Aerosole können Krebs verursachen. Jedoch ist es möglich die Risiken durch Kühlschmierstoffe zu minimieren, wenn die Richtlinien, Sicherheits- und Herstellungsvorschriften entsprechend Beachtung finden. Alle Mitarbeiter müssen mit dem sicheren Umgang mit Kühlschmierstoffen vertraut sein. Das erreicht man durch die richtige Instruktion über die technische Dokumentation.
  • Was ist der Unterschied zwischen den Funktionen Not-Halt und Not-Aus im Maschinenbau?
    Der Unterschied zwischen Not-Halt und Not-Aus im Maschinenbau hängt von der Funktion der Vorrichtung ab. Eine Not-Halt-Vorrichtung im Maschinenbau soll eine Maschine oder Anlage sofort anhalten. Die Not-Aus-Vorrichtung trennt die Maschine im Notfall sofort von der elektrischen Versorgung. Die Trennung von der Stromversorgung bedeutet aber nicht, dass die Maschine auch augenblicklich stillsteht. Die Funktion des Not-Aus im Maschinenbau besteht darin, die Maschine spannungsfrei zu setzen. Währenddessen soll die Not-Halt Funktion alle bewegten Maschinenteile sofort stillsetzen.
  • Eine alte Maschine soll erneuert werden. Was muss im Maschinenbau beachtet werden in Bezug auf die Sicherheit?
    Beurteilen Sie, ob es sich bei den Neuerungen um sogenannte „wesentliche Veränderungen“ handelt, welche in der Maschinenrichtlinie definiert sind. Wenn dies nicht der Fall ist, reicht es aus die Arbeitssicherheitsvorschriften (Richtlinie 2009/104/EG) anzuwenden. Sind aber „wesentliche Veränderungen“ zutreffend, muss man die Maschine bezüglich der Sicherheit mit einer neuen Risikobeurteilung prüfen. Die neu entwickelten Schutzmaßnahmen muss man entsprechend dem Stand der Technik nach Richtlinien und Normen überprüfen. Ebenso muss man eine vorhandene CE-Kennzeichnung erneuern.
  • Was beschreibt der Schallleistungspegel?
    Der Schallleistungspegel beschreibt die gesamte wirkliche Schallenergie, die von einer Schallquelle abgeht. Hierdurch misst man wie viel Schall eine Maschine zusammen mit den räumlichen Verhältnissen am Aufstellungsort erzeugt. Der Pegel hängt dabei von der Intensität der abgestrahlten Schallwellen und von der Größe der Maschine ab. Diese akustische Kenngröße ist entscheidend für die Messung der Lärmbelastung an einem Arbeitsplatz.
  • Was versteht man unter Spitzenschalldruckpegel?
    Der Spitzenschalldruckpegel ist der Höchstwert des momentanen Schalldruckpegels und dient daher der Erfassung und Beurteilung potentiell akut gehörgefährdender Schallereignisse (z. B. Knalle, Explosionen).
  • Was ist der Unterschied zwischen Schallemission und Schallimmission?
    Schallemission gibt an, wie viel Lärm Maschinen oder Anlagen erzeugen. Der Schallimmissionswert gibt dagegen an, wie laut es an einem bestimmten Ort ist.
  • Was ist ein Betriebsartenwahlschalter?
    Ein Betriebsartenwahlschalter (BAWS) ist zwingend vorgeschrieben, wenn eine Maschine bzw. Anlage mehrere Betriebsarten und/oder Steuerungsabläufe besitzt.
  • Welche Maßnahmen wählt man zur Risikoreduzierung im Maschinenbau zuerst?
    Die Reihenfolge für Maßnahmen zur Risikoreduzierung im Maschinenbau wird durch die Maschinenrichtlinie verbindlich vorgeschrieben. Der Konstrukteur einer Maschine muss sich an die Drei-Stufen-Methode halten:
    1. Der erste und wichtigste Schritt ist die inhärent sichere Konstruktion. Änderungen in der Konstruktion stellen am ehesten sicher, dass die getroffenen Schutzmaßnahmen dauerhaft wirksam bleiben.
    2. Der zweite Schritt sind technische oder ergänzende Sicherheitsmaßnahmen gegen Risiken, die sich konstruktiv nicht beseitigen ließen. Erst wenn inhärente Schutzmaßnahmen nicht möglich sind, ist dieser Schritt in Betracht zu ziehen.
    3. Wenn eine Risikominderung in den ersten beiden Schritten nicht oder nicht ausreichend möglich war, werden in dem letzten Schritt vor Restrisiken mittels einer Benutzerinformation gewarnt. Zu den Benutzerinformationen zählen beispielsweise:
    • optische und akustische Signale an der Maschine (Leuchten, Sirenen),
    • Sicherheitskennzeichnungen (Warnaufschriften, Piktogramme) auf der Maschine,
    • die Betriebsanleitung.
  • Was für Aspekte müssen bei der Bestimmung von Risikofaktoren im Maschinenbau berücksichtigt werden?
    Bei der Bestimmung von Risikofaktoren im Maschinenbau muss man dafür folgende Aspekte berücksichtigen:
    • Menschliche Faktoren wie Stress, Ermüdung, Ergonomie sowie Wechselwirkungen zwischen Personen und Maschine
    • Tauglichkeit von Schutzmaßnahmen
    • Möglichkeiten zur Ausschaltung oder Umgehung von Schutzmaßnahmen
    • Fähigkeit zur Aufrechterhaltung von Schutzmaßnahmen
    • Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer Gefährdung
  • Wie bestimmt man im Maschinenbau die Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer Gefährdung?
    Um die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Gefährdung im Maschinenbau bestimmen zu können, verwendet man folgende Fragen als Kriterien zur Einschätzung:
    • Für welche Aufgaben muss man den Gefährdungsbereich betreten?
    • Wie erlangt man Zugang zum Gefährdungsbereich?
    • Wie lange muss man sich im Gefährdungsbereich aufhalten?
    • Wie hoch ist die Anzahl an Personen, welche sich im Gefährdungsbereich befinden?
    • Wie oft muss man den Gefährdungsbereich betreten?
    • Liegen Daten über Gesundheitsgefährdungen vor?
    • Liegen ebenfalls Daten aus Risikovergleichen mit ähnlichen Maschinen oder Maschinenteilen vor?
  • Was für Gefährdungen im Maschinenbau sind im thermischen Bereich möglich?
    Geräte, Werkzeuge, Maschinen bzw. Anlagen mit bedingtem Auftreten von kalten oder heißen Oberflächen können zu thermischen Gefährdungen führen. Zum Beispiel zählen Trockeneis, Heißdampf, Fett oder siedendes Wasser zu möglich Gefährdungsquellen. Weiterhin gehören folgende Qeullen zu den thermischen Gefährdungen:
    • heiße Gegenstände oder Stoffe
    • Flammen, Explosionen
    • Strahlung von Wärmequellen
    • heiße oder extrem kalte Arbeitsumgebung
  • Welche elektrischen Gefährdungen können im Maschinenbau auftreten?
    Elektrizität kann die Ursache von Bränden und Explosionen sein. Außerdem können Elektrische Gefährdungen gesundheitliche Schädigungen von Menschen oder Tieren verursachen. Entsprechend folgende elektrische Gefährdungen können im Maschinenbau auftreten:
    • Berühren spannungsführender Teil im Normalzustand bzw. im Fehlerzustand
    • Elektrostatik, Berühren aufgeladenener Teile
    • Annäherung an spannungsführende Teile (Hochspannung)
    • Thermische Strahlung, wegspritzende Teile, geschmolzene Teile
  • Was sind die Mindestanforderungen an einen Betriebsartenwahlschalter?
    Die folgende Mindestanforderungen gelten für den Betriebsartenwahlschalter (BAWS):
    • Jede Schaltstellung darf nur eine Betriebsart ermöglichen
    • Die Betätigung des BAWS darf den Maschinen- bzw. Anlagenbetrieb nicht starten
    Alle anderen Steuerfunktionen müssen dem BAWS untergeordnet sein, einzige Ausnahme ist die Not-Halt bzw. Not-Aus-Funktion
  • Welche Farbe muss ein Not-Aus-Schalter haben?
    Ein Not-Aus-Schalter muss in roter Signalfarbe auf gelbem Grund entsprechend mit/ohne Beschriftung an der Maschine oder Anlage angebracht sein.
  • Wofür dient eine Not-Aus-Vorrichtung?
    Eine Notfallvorrichtung, die in einer Gefahrensituation alle Prozesse bzw. den Betrieb einer Maschine oder Anlage unterbricht. Nach ISO 13850 gelten hierfür die folgenden beiden Punkte.
    • Die Not-Aus-Vorrichtung muss Gefahren für Personen, Schäden an der Maschine oder die laufende Produktion im Entstehen abwenden bzw. eine solche vorhandene Gefahr mindern.
    • Auslösung durch eine einzige menschliche Aktion.
  • Muss die Konformitätserklärung nach Niederspannungsrichtlinie mit an den Kunden geliefert werden?
    Nein, die Niederspannungsrichtlinie verlangt keine Mitlieferung der CE-Konformitätserklärung an den Kunden. Die Konformitätserklärung muss für Behörden bereitliegen. Der Hersteller muss zudem die CE-Konformitätserklärung zehn Jahre lang nach dem Inverkehrbringen des Produktes aufbewahren.
  • Worauf ist bei trennenden Schutzmaßnahmen im Maschinenbau zu achten?
    Trennende Schutzmaßnahmen im Maschinenbau dienen dazu, Personen aus Gefahrenbereiche fernzuhalten. Diese Schutzmaßnahmen müssen entsprechend:
    • widerstandsfähig gebaut sein,
    • nicht einfach umgangen oder unwirksam gemacht werden können,
    • keine zusätzlichen Gefährdungen verursachen,
    • ausreichend Abstand zum Gefahrenbereich haben,
    • Eingriffe zum Werkzeugeinsatz oder –wechsel oder zu Wartungsarbeiten möglichst ohne Entfernen der Schutzeinrichtungen zulassen,
    • die Maschinenbedienung und den Arbeitsprozess nicht mehr als notwendig behindern, um jeden Anreiz zur Umgehung zu mindern.
    Der Zugang muss zudem auf den für die Tätigkeit notwendigen Bereich beschränkt bleiben.
  • Dürfen für die Inbetriebnahme einer Maschine deren Sicherheitseinrichtungen außer Kraft gesetzt werden?
    Es gibt keine Aufstellung welche Sicherheitsfunktionen für die Inbetriebnahme einer Maschine außer Kraft gesetzt werden dürfen. Die Inbetriebnahme ist eine Lebensphase und muss in der Risikobeurteilung betrachten werden. Es kann sein, dass bei der der Inbetriebnahme noch nicht alle Sicherheitsfunktionen implementiert bzw. installiert sind. Dann müssen aber für diese Phase weitere maschinenspezifische Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.
  • Was ist ein “Totmannschalter”?
    An gefährlichen handgeführten Geräten sind oft sogenannte Totmannschalter angebracht. Sobald man den Schalter loslässt, stoppt das Gerät. Um den Betrieb wieder aufzunehmen, ist eine zusätzliche Schalthandlung erforderlich, um den Totmannschalter zu entriegeln. So wird verhindert, dass Geräte wie z.B. Kettensägen versehentlich eingeschaltet werden oder beim Herunterfallen weiterlaufen können. Weiterhin gibt es bei nicht handgeführten Maschinen auch andere Varianten. Bei denen ist der Totmannschalter erst zwischen zwei „Stufen“ entriegelt. Wenn der Nutzer zu wenig oder zu stark drückt, stoppt die Maschine. So wird verhindert, dass die Maschine weiterläuft, wenn der Nutzer einen Anfall oder ähnliches hat und mit der Hand zum Beispiel verkrampft.
  • Welche mechanischen Gefährdungen können im Maschinenbau auftreten?
    Mechanische Gefährdungen im Maschinenbau können von kontrolliert bewegten ungeschützten Teilen, die frei zugänglich sind, ausgehen. Zum Beispiel können dies Oberflächen wie Ecken, Kanten, Spitzen oder Schneiden sein. Ebenso von unkontrolliert bewegten Teilen wie umstürzende, rollende oder herabfallende Teile. Die mechanischen Gefährdungen, die dadurch entstehen, sind:
    • Quetschen
    • Scheren
    • Schneiden, abschneiden
    • Einziehen, fangen
    • Stoßen
    • Durchstechen, einstechen
    • Reiben, abschürfen
    Dementsprechend muss die technische Dokumentation entsprechende Warnhinweise enthalten, um vor mechanischen Gefährdungen im Maschinenbau zu warnen.
  • Ist die Maschinensicherheit in den USA ähnlich geregelt wie in Europa?
    Nein, so haben beispielsweise die EU-Konformitätserklärung bzw. die CE-Zertifizierung in Nordamerika im Gegensatz zu Europa keine Relevanz. Zudem geben in den USA unterschiedliche Normen, Vorschriften und Richtlinien vor, wie das Thema Maschinensicherheit zu gewährleisten ist. Weiterhin sind in den USA insbesondere Produktstandards, Brandschutzvorschriften, elektrische Richtlinien und nationale Gesetze relevant. Die wichtigsten darunter sind:
    • Occupational Safety & Health Administration (OSHA)
    • American National Standards Institute (ANSI)
    • Underwriters Laboratories (UL)
    • National Fire Protection Association (NFPA)
  • Welche Bedeutung hat die CE-Kennzeichnung auf Medizinprodukten?
    Medizinprodukte ohne CE-Kennzeichnung dürfen nicht in Verkehr gebracht werden oder in Betrieb gehen. Mit der CE-Kennzeichnung von Medizinprodukten dokumentiert der Hersteller die lückenlose Konformität mit den gesetzlichen Bestimmungen. Abhängig von der jeweiligen Risikoeinstufung des Medizinproduktes muss man zudem eine Benannte Stelle einschalten, deren Kennnummer der CE-Kennzeichnung beigefügt ist.
  • Wann muss im Prozess der CE-Kennzeichnung die Betriebsanleitung entstehen?
    Im Prozess der CE-Kennzeichnung kommt die Betriebsanleitung als einer der letzten Punkte vor. Vor der Erstellung der Betriebsanleitung gilt es Normen und Richtlinien zu recherchieren. Kennt man die Anforderungen aus Normen und Richtlinien an sein Produkt, kann man sich im Anschluss der Risikobeurteilung zuwenden. Ohne die Risikobeurteilung ist eine Formulierung aller benötigten Sicherheits- und Warnhinweise nicht möglich. Nach der Risikobeurteilung ist die Erstellung der Betriebsanleitung an der Reihe. Vor Ende des Prozesses zur CE-Kennzeichnung erstellt der Hersteller die Konformitätserklärung und legt diese seinem Produkt oder der Betriebsanleitung bei.
  • Kann ein Hersteller auch ohne harmonisierten Normen ein CE-konformes Produkt herstellen?
    Ein Hersteller kann auch ohne Anwendung von harmonisierten Normen ein CE-konformes Produkt herstellen, wenn er die Anforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz der Richtlinie mit eigenen Lösungen besser erfüllt, als es in harmonisierten Normen gefordert wird. So kann er beispielsweise bessere oder zuverlässigere Schutzeinrichtungen verwendet. Harmonisierte Normen stellen die Mindestanforderung der jeweiligen CE-Richtlinie an Produkte dar. Da aber Normen bis zu einer Überarbeitung inhaltlich veralten können, entsprechen diese nicht immer dem Stand der Wissenschaft und Technik. Bis zu einer Überarbeitung vergehen schon mal 6-7 Jahre. Ist die entsprechende Branche dann technisch weiter als der Normenstand, muss sich ein Hersteller nach den Mitbewerbern richten, um wirklich haftungssicher zu sein. Nur so kann er den Stand von Wissenschaft und Technik erreichen.
  • Ist eine harmonisierte Norm in der Produktentwicklung zwingend einzuhalten?
    Produkte, welche die CE-Kennzeichnung tragen, gelten als sichere Produkte. Die Sicherheit des Produktes weißt der Hersteller durch die Einhaltung von harmonisierten Normen nach. Die Einhaltung dieser Normen ist zunächst erst mal nicht zwingend vorgeschrieben. Die Anwendung von Normen ist freiwillig. Jedoch dient die Einhaltung der harmonisierten Norm als Nachweis zur Konformität mit den europäischen Richtlinien. Der Hersteller kann durch die Einhaltung der Normen aufzeigen, dass sein Produkt das Minimum an Sicherheitsanforderungen einhält und als sicher anzusehen ist.
  • Was muss ein Händler beachten, der ein Produkt mit seinem eigenen Typenschild versieht?
    Das Anbringen eines eigenen Typenschildes bzw. das Umlabeln durch den Händler hat Auswirkungen auf die CE-Kennzeichnung. Der Händler gilt dann nämlich aus Sicht des Produktsicherheitsgesetzes als Hersteller des Produktes. Somit muss der Händler auch alle Pflichten eines Herstellers beachten. Beispielsweise muss er für ein CE-pflichtiges Produkt ein Konformitätsbewertungsverfahren durchführen und ein CE-Zeichen anbringen. Zum Prozess des Konformitätsbewertungsverfahrens zählt ebenfalls die Erstellung einer Risikobeurteilung und einer technischen Dokumentation.
  • Führt eine Erhöhung des Sicherheitsniveaus zum Verlust der CE-Kennzeichnung?
    Der Austausch von Bauteilen führt nur zu einem Verlust der CE-Kennzeichnung, wenn sich das Sicherheitsniveau verschlechtert. Durch die Änderung an der Maschine, muss der Hersteller prüfen ob es sich um eine „wesentlichen Veränderung“ handelt. Dies kann beispielsweise durch Leistungserhöhungen, Funktionsänderungen oder durch andere Sicherheitstechnik der Fall sein. Der Hersteller hat zu prüfen, ob sich das Sicherheitsniveau der Maschine geändert hat. Beim Austausch durch gleiche Bauteile mit identischem oder sogar höherem Sicherheitsniveau hat dies keine Auswirkungen auf die CE-Kennzeichnung.
  • Was ist der Unterschied zwischen dem CE-Zeichen und dem GS-Zeichen?
    Der Unterschied zwischen CE-Kennzeichnung und GS-Kennzeichnung ist der, dass das GS-Zeichen als gesetzlich geregeltes Gütesiegel zu Werbezwecken gedacht ist. Eine Verwendung des GS-Zeichens ist freiwillig und das Fehlen der Kennzeichnung hat keine rechtlichen Auswirkungen. Die CE-Kennzeichnung soll dagegen die Konformität des Produktes mit den Anforderungen der EU-Richtlinien bescheinigen. Jedoch darf ein Hersteller nicht mit dem CE-Zeichen werben, da dieses nicht als eine Art Gütesiegel dienen soll. Fällt ein Produkt unter den Geltungsbereich einer EU-Richtlinie, die eine CE-Kennzeichnung fordert, ist der Hersteller verpflichtet das Konformitätsbewertungsverfahren durchzuführen und ein CE-Zeichen an sein Produkt anzubringen.
  • Wann löst eine harmonisierte Norm eine Konformitätsvermutung aus?
    Eine Norm löst im Prozess zur CE-Kennzeichnung erst dann eine Konformitätsvermutung aus, wenn der Titel der Norm im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht ist. Die Konformitätsvermutung kann auch erlöschen, wenn eine neue oder überarbeitet Norm erscheint. Im Amtsblatt der Union steht zudem für die betreffende harmonisierte Norm ein Datum der Beendigung der Annahme der Konformitätsvermutung. Nach Ablauf dieses Datums erlischt für alle neu in Verkehr gebrachte Maschinen unter dieser Norm die Konformitätsvermutung.
  • Wann muss eine Konformitätserklärung angepasst werden?
    Bei Einzelprodukte wie Sondermaschinen muss die Konformitätserklärung nur den Stand der erstmaligen Inverkehrbringung abbilden. Daher muss man die Konformitätserklärung für Einzelprodukte auch nicht im Nachhinein anpassen. Anders sieht es bei Serienprodukten aus, da dort jedes gefertigte Produkt bei Inverkehrbringung eine Konformitätserklärung beigelegt sein muss. Dort muss man dann die Konformitätserklärung ändern, wenn Normen und Richtlinien sich ändern oder auch das Serienprodukt Änderungen beinhaltet. Änderungen in Normen passieren meist jährlich, Richtlinien hingegen brauchen länger bis zu einer Aktualisierung. Im Durchschnitt so 6 bis 7 Jahre. Es bietet sich daher für Serienprodukte an, die Konformitätserklärungen in festen Zeitintervallen auf Änderungen von Normen und Richtlinien zu überprüfen.
  • Welche Dokumente muss der Hersteller für Behörden vorhalten?
    Die im Rahmen der CE-Kennzeichnung dokumentierten Unterlagen muss der Hersteller für Marktaufsichtsbehörden vorhalten. Die relevanten Teile, die zur internen Dokumentation des Herstellers gehören sind:
    • Lasten- und Pflichtenheft
    • Ergebnisse aus der Normenrecherche mit einer Liste der harmonisierten Normen und den zusätzlich zutreffende Normen
    • Grundlegende Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen
    • Risikobeurteilung und welches Verfahren zur Risikobeurteilung angewendet wurde
    • Konstruktionszeichnungen, Schaltpläne und Versuchsberichte
    • Reparatur- und Ersatzteillisten
    • Messprotokolle (nach Niederspannungsrichtlinie oder EMV-Richtlinie)
    • Ergebnisse aus Qualitätskontrollen
    • Originalanleitungen und dazugehörige Übersetzungen der Anleitungen
    • Zuliefererdokumentation
    • Rückmeldungen von Kunden über Störungen, Verbesserungsvorschläge, etc.
  • Wie viele Normen sind auf der Konformitätserklärung anzugeben?
    Auf der Konformitätserklärung für die CE-Kennzeichnung müssen die angewendeten harmonisierten Normen angegeben sein. Es ist zu empfehlen, dass nicht mehr als 5 harmonisierte Normen auf der Konformitätserklärung aufgeführt sind. Zum einen hält das die Konformitätserklärung übersichtlich und zum anderen gibt man anderen Marktteilnehmern nicht zu viele der angewandten harmonisierten Normen preis. Sollte eine Marktaufsichtsbehörde den Nachweis der Konformitätsvermutung verlangen, kann man eine komplette Liste mit Normen aus der internen CE-Dokumentation vorlegen. Dies ist ausreichend, um festzuhalten, dass die Rechtsvorschriften der EU-Richtlinien eingehalten sind.
  • Was versteht man unter Gewinnabschöpfung im Bereich der CE-Kennzeichnung?
    Unter Gewinnabschöpfung im Bereich der CE-Kennzeichnung versteht man eine mögliche Rechtsfolge bei Verstößen gegen die Anforderungen aus den CE-Richtlinien. Wenn Hersteller trotz falscher bzw. missbräuchlicher Anbringung der CE-Kennzeichnung am Produkt Gewinn erwirtschaften, müssen diese mit Sanktionen rechnen. Die Regelungen der EU sehen den erwirtschafteten Gewinn auf Grund der Zuwiderhandlung gegen das geltende Recht als unzulässig. Die Marktaufsichtsbehörden der jeweiligen EU-Staaten können daher den kompletten erwirtschaften Gewinn für das Produkt über mehrere Jahre wieder einfordern.
  • Was passiert wenn man alte Normen in seine Konformitätserklärung zitiert?
    Alte Normen entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik, weswegen man nur die neusten Versionen in einer Konformitätserklärung aufführen darf. Zitiert man trotzdem die alte Version einer Norm, ist davon auszugehen, dass die Anforderungen aus der neuen Norm nicht eingehalten sind und die Maschine als nicht konform einzustufen ist. Damit wäre die Konformitätserklärung fehlerhaft und die ausgestellte CE-Kennzeichnung durch den Formfehler missbräuchlich angebracht. Dies wiederum bedeutet, dass die Maschine gar nicht in Betrieb gehen oder auf den Markt in Verkehr gehen darf. Für fachkundige Personen ist das zitieren von veralteten Normen der erste Hinweis, dass unzureichend ausgebildetes Personal die Konformitätserklärung erstellt hat. Ebenfalls weißt dies auf mögliche Mängel im gesamten Prozess der CE-Kennzeichnung hin.
  • Kann die CE-Kennzeichnung am Produkt ablaufen bzw. erlöschen?
    Ein Ablaufdatum oder eine Art wiederkehrende Prüfung, wie man bei der Hauptuntersuchung bei PKWs kennt, existiert bei der CE-Kennzeichnung nicht. Ist ein CE-Kennzeichen auf einem Produkt angebracht, so gilt es auch für unbegrenzte Zeit. Die CE-Kennzeichnung kann jedoch ihre Gültigkeit verlieren, wenn beispielsweise bei einem Produkt eine grundsätzliche Veränderung vorliegt. Dann darf dieses Produkt nicht mehr im Handel sein und muss erst erneut das Konformitätsbewertungsverfahren durchlaufen mit anschließender Ausstellung einer neuen CE-Kennzeichnung.
  • Warum darf ein Hersteller mit seiner CE-Kennzeichnung nicht Werbung machen?
    Gerichte haben bereits mehrfach in der Vergangenheit entschieden, dass Werbung mit der CE-Kennzeichnung wettbewerbswidrig ist. Diese Entscheidung beruht darauf, dass das CE-Kennzeichen kein Prüfzertifikat ist sondern eine Selbstauskunft des Herstellers. Die Selbstauskunft bescheinigt die Konformität des Produktes mit den Anforderungen aus verschiedenen EU-Richtlinien. Verbraucher lasse sich durch Werbung von „CE-geprüften“ Produkten irritieren, da diese eine Prüfung durch unabhängige Dritte suggerieren.
  • Darf neben der CE-Kennzeichnung auf Produkten auch noch andere Kennzeichen angebracht sein?
    Es ist nicht verboten neben der CE-Kennzeichnung auf dem Produkt auch noch andere Arten von Kennzeichen anzubringen. Solange diese anderen Zeichen zur Verbesserung des Verbraucherschutzes beitragen, ist eine solche Kennzeichnung erlaubt. Beispielsweise gibt es das GS-Zeichen als gesetzlich geregeltes Gütesiegel zu Werbezwecken. Eine Verwendung des GS-Zeichens ist freiwillig und das Fehlen solch eines Gütesiegels hat keine rechtlichen Auswirkungen. Das GS-Gütesiegel hat auch im Gegensatz zum CE-Zeichen (Warenverkehrszeichen) keine Bindungswirkung. Die CE-Kennzeichnung ist die einzige Kennzeichnung mit der der Hersteller die Konformität seines Produktes mit den Anforderungen der EU-Richtlinien bescheinigt.
  • Darf das CE-Zeichen mit einem Aufkleber an das Produkt angebracht werden?
    Die CE-Kennzeichnung muss in jedem Fall laut der Maschinenrichtlinie sichtbar, lesbar und dauerhaft am Produkt angebracht sein. Diese Forderung zeigt, dass es nicht möglich sein darf einen Aufkleber unter normalen Umständen zu entfernen ohne Spuren zu hinterlassen. Es gibt sogar Produktnormen, welche einen Abreibtest mit Wasser und Lösungsbenzin vorschreiben. Die Anbringung eines CE-Zeichens mit einem Aufkleber ist daher nur gestattet, wenn der Aufkleber die Anforderungen der Maschinenrichtlinie erfüllt.
  • Welcher Fehler passiert am häufigsten bei der Anbringung des CE-Zeichens am Produkt?
    Der häufigste Fehler in Verbindung mit der CE-Kennzeichnung am Produkt ist ein falsches Schriftbild der beiden Buchstaben CE. Die Proportionen der beiden Buchstaben sind fest vorgeschrieben und müssen bei Vergrößerung oder Verkleinerung bestehen bleiben. Der mittlere Strich im Buchstabe „E“ ist dabei sehr häufig zu lange gezeichnet und mit dem oberen und unteren Bogen gleichgesetzt. Der mittlere Strich muss aber kürzer sein. Im Anhang der Maschinenrichtlinie ist das genaue Schriftbild der CE-Kennzeichnung mit einem Kästchenmuster versehen, der den Schriftzug CE maßstabsgetreu abbildet.
  • Bedarf eine unvollständige Maschine einer CE-Kennzeichnung, wenn diese in einer explosionsgeschützten Umgebung zum Einsatz kommt?
    Obwohl eine unvollständige Maschine laut Maschinenrichtlinie kein CE-Kennzeichnung erhalten darf, sieht dies anders aus wenn diese in einer explosionsgeschützten (EX-) Umgebung zum Einsatz kommt. In diesem Fall greift die ATEX-Richtlinie, da diese Richtlinie die speziellen Gefährdungen in einer EX-Umgebung besser abgedeckt. Die ATEX-Richtlinie fordert zudem eine CE-Kennzeichnung für jede Art von Geräten, welche in einer EX-Umgebung zum Einsatz kommt. Der Hersteller kann eine Einbauerklärung für die unvollständigen Maschine erstellen, welche sich auf die ATEX-Richtlinie und Maschinenrichtlinie beziehen. Damit deckt der Hersteller sowohl die Anforderungen der unvollständigen Maschine nach der Maschinenrichtlinie ab wie auch die Forderung nach einer CE-Kennzeichnung nach der ATEX-Richtlinie.
  • Gilt die CE-Kennzeichnung auch für Maschinen, die nach Russland exportiert werden?
    Die CE-Kennzeichnung hat in Russland keine Gültigkeit. Dort ist ein anderes Konformitätsverfahren anzuwenden wie die CE-Kennzeichnung im europäischen Raum. Russland ist Mitglied der Eurasischen Zoll- und Wirtschaftsunion (EAWU). Zu den Mitgliedern zählen neben Russland auch Kasachstan, Armenien, Kirgisistan oder Weissrussland. Dort gilt seit dem Jahre 2013 das EAC-Kennzeichen (Eurasian Conformity) welche sich inhaltlich dem europäischen CE-Zeichen ähnelt.
  • Ist es sinnvoll eine natürliche Person in der Konformitätserklärung als bevollmächtige Person anzugeben?
    Die bevollmächtigte Person zum Zusammenstellen der technischen Unterlagen muss in der Konformitätserklärung angegeben sein. Diese muss auf Verlangen einer Behörde alle geforderten technischen Dokumente für eine Maschine zusammenzustellen und herausgeben. Der Aussteller der Konformitätserklärung kann auch eine juristische Person angeben, also zum Beispiel den Namen des Herstellers. Auch kann der Unterzeichner der Konformitätserklärung die bevollmächtigte Person sein zum Zusammenstellen der technischen Unterlagen. Eine andere natürliche Person anzugeben ist eigentlich weniger sinnvoll, da diese Person möglicherweise auch mal das Unternehmen wechselt. Zudem liefert man bei der Angabe von natürlichen Personen den Anwälten im Falle eines Produkthaftungsfalles den Namen eines potenziellen Zeugen.
  • Kann der Betreiber einer Maschinen-Anlage auch gleichzeitig der Hersteller sein?
    Der Betreiber einer Anlage (mehrere Einzelmaschinen) kann auch die Stellung eines Herstellers einnehmen und für die CE-Kennzeichnung zuständig sein, wenn er mehrere Maschinen so anordnet, dass diese zusammenarbeiten und ein gemeinsames Produktionsziel (Herstellung eines Produktes) verfolgen. Dise ist der Fall wenn Maschinen mechanisch und/oder steuerungstechnisch miteinander verbunden sind. In diesem Fall muss der Betreiber die Anlage auf Ihre Risiken mittels einer Risikobeurteilung bewerten. Zudem muss er eine technische Dokumentation für die Anlage erstellen und ein übergeordnetes Konformitätsbewertungsverfahren zur Erlangung der CE-Kennzeichnung für die Anlage durchführen.
  • Genügt eine CE-Kennzeichnung bei einer Maschinenanlage, welche aus vielen Maschinen besteht?
    Besteht eine Maschinenanlage aus mehreren Maschinen unterschiedlicher Hersteller muss jede Maschine auch mit einem eigenen CE-Kennzeichnung ausgestattet sein. Bei größeren Produkten, Maschinen oder Anlagen darf die CE-Kennzeichnung zudem nicht „irgendwo“ beliebig angebracht sein. Das CE-Zeichen findet man dann gewöhnlich auf dem Typenschild der jeweiligen Maschine. Damit befindet sich zudem die Kennzeichnung auch in unmittelbarer Nähe zu den Kontaktangaben des jeweiligen Herstellers.
  • Kann die Reparatur einer Maschine zum Verlust der CE-Kennzeichnung führen?
    Die Instandsetzung bzw. Reparatur einer Maschine mit CE-Kennzeichnung soll das Produkt wieder in seinen Ursprungszustand setzen. Defekte Komponenten ersetzt der Hersteller gegen baugleiche Teile. Das Produkt entspricht bezüglich seiner Gefährdungsbewertung dann dem Zustand als es die CE-Kennzeichnung erhalten hat. Haben sich die grundlegenden Funktionen des Produktes nicht verändert, führt dies nicht zu einem Verlust der CE-Kennzeichnung.
  • Was muss ein Betreiber bei seinen Altmaschinen beachten?
    Viele Altmaschinen ohne CE-Kennzeichnung sind immer noch in Benutzung. Ob diese Maschinen weiter betrieben werden dürfen, hängt von deren Sicherheit ab. In der Betriebssicherheitsverordnung gibt es sicherheitstechnische Mindestanforderungen, welches jedes Arbeitsmittel (also auch Maschinen) erfüllen muss. Der Betreiber muss also regelmäßig seine Maschinen auf deren Ist-Situation überprüfen und ob diese noch den Mindestanforderungen entspricht. Hierfür sollte ein erfahrener Sicherheitstechniker die Maschine überprüfen.
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