Häufig gestellte Fragen
Es ist sinnvoll, die technische Dokumentation in Bereiche und Abschnitte zu gliedern. Dann muss der Anwender sich nicht jede einzelne Seite der Betriebsanleitung durchschauen. Mit Orientierungshilfen wie Inhalts-, Abkürzungs-, Tabellenverzeichnis, Index oder einem Glossar kann der Benutzer sinnvoll durch die technische Dokumentation navigieren.
Der Einsatz eines Redaktionsleitfaden in der technischen Dokumentation ist dann sinnvoll, wenn mehrere Redakteure unterschiedliche Informationsprodukte erstellen. Die Zusammenarbeit von mehreren Redakteuren ist anders als bei einer „Ein-Mann-Redaktion“, da jeder Beteiligte seine eigene Schreibweise und Stil hat. Auch um unterschiedliche Arbeitsweisen und Methoden zu überdenken und zu vereinheitlichen, hilft ein Redaktionsleitfaden in der technischen Dokumentation. Falls neue Werkzeuge zur Dokumentation in die Redaktion Einzug halten ist es sinnvoll, die Arbeitsabläufe durch einen Redaktionsleitfaden zu verbessern.
Die Unterschiede von einer internen und externen technischen Dokumentation im Maschinenbau bestehen in der Herausgabe der Inhalte an Dritte. Die interne technische Dokumentation wie Risikobeurteilung, Konstruktionszeichnungen usw. verbleibt im Unternehmen. Externe technische Dokumentation ist dafür vorgesehen, an Dritte Personen zu gehen. Dazu zählen unter anderem Schaltpläne oder die Betriebsanleitung.
Der Nutzer muss durch die Beschreibung eines Produktes in der Lage sein, das Produkt entsprechend zu identifizieren. Dies geschieht durch verpflichtende Angaben wie zum Beispiel:
- Seriennummer, Modell, Produktkennzeichnungsnummer
- Name zur Identifizierung des Anbieters
- Name sowie Anschrift von Lieferanten
- Abmessungen, Leistung, Energieverbrauch
- Spannungen, Geräuschpegel, Elektromagnetische Verträglichkeit
- Hinweise zum bestimmungsgemäßen Verbrauch
Terminologie in der technischen Dokumentation ist die einheitliche Formulierung von Fachbegriffen. Eine Betriebsanleitung für eine Maschine oder ein Gerät muss auch für Laien verständlich formuliert sein. Dabei sollte man gänzlich auf Synonyme verzichten und stattdessen auf konsistente Wiederholungen setzen. Ein Glossar mit den speziellen Fachausdrücken erleichtert die Einhaltung der erforderlichen Terminologie. Sinnvoll wäre auch die Anlegung einer Terminologiedatenbank. Sie bildet zudem eine gute Voraussetzung für spätere Übersetzungsarbeiten.
Die technische Dokumentation enthält auch Angaben zur Entsorgung einer Maschine. Hat die Maschine ausgedient, ist diese fachgerecht zu entsorgen. Dabei müssen Informationen hinsichtlich Außerbetriebnahme, Demontage, Recycling und Entsorgung dem Benutzer in der Betriebsanleitung zur Verfügung stehen. Da gesetzliche Vorgaben zur Entsorgung von Maschinen(-teilen) sich ändern, ist ein Vermerk in der Betriebsanleitung zu hinterlegen. Der Benutzer muss sich über die geltenden Bestimmungen informieren und sich daran halten.
Von einem Redaktionsleitfaden in der technischen Dokumentation können mehrere Beteiligten profitieren. Das können neben den technischen Redakteuren auch Konstrukteure, Entwickler oder externe Dienstleister sein. Grafiker und Illustratoren, die neben den Redakteuren separat arbeiten, zählen ebenfalls dazu. Aber auch andere Abteilungen wie Marketing, technischer Kundendienst oder die Unternehmensleitung können von einem Redaktionsleitfaden in der technischen Dokumentation profitieren. Neue Mitarbeiter in den Abteilungen profitieren von dem Redaktionsleitfaden als ein Hilfsmittel zur Einarbeitung in die organisatorischen und arbeitstechnischen Prozesse.
Vermeiden Sie in der technischen Dokumentation die Verwendung von Begriffen mit absoluter Bedeutung. Diese Begriffe können den Benutzer irreführen und sind zudem vor Gericht juristisch nicht haltbar. Dazu hier einige Beispiele für Begriffe, die man nicht in der technischen Dokumentation verwenden sollte:
- Narrensicher
- unfallsicher
- betriebssicher
- wartungsfrei
- ungefährlich
Setzen Sie stattdessen auf den Einsatz von Gebots- und Warnhinweisen bzw. informative Hinweise in Ihrer technischen Dokumentation.
Die Betriebsanleitung muss laut der Maschinenrichtlinie in der Amtssprache des Empfängerlandes verfasst sein. Verkauft man die Maschine ins europäische Ausland, muss die Betriebsanleitung entsprechend in der Amtssprache dieses Landes verfügbar sein.
Videos sind in Marketing und Vertrieb bereits ein beliebtes Mittel, um Kaufentscheidungen zu beeinflussen. In der technischen Dokumentation können Videos zudem als spontanes Kommunikationsmittel eingesetzt werden. Eine Maschine oder ein Fertigungsprozess kann mit einer Kamera aufgenommen und von der technischen Redaktion bearbeitet sein. Es ist damit zu rechnen, dass sich in den kommenden Jahren vermehrt audiovisuelle Inhalte in den Arbeitsalltag integrieren.
Die FDA (Food and Drug Administration) regelt die gesetzlichen Vorschriften für Medizinische Produkte im US Maschinenbau. Diese umfassen die Regelungen von Produkten mit Strahlenschutzanforderungen wie z.B. Röntgengeräte, Ultraschallgeräte oder Laser für die meisten Anwendungsbereiche.
Erst durch die Ausstellung einer Betriebserlaubnis durch einen zugelassenen Inspektor darf eine Maschine im amerikanischen Markt in Betrieb gehen. Die Prüfung eines ordnungsgemäßen Maschinen- beziehungsweise Anlagenaufbaus übernehmen in den USA unabhängige NRTL (Nationally Recognized Testing Laboratories) Labore.
In Amerika sind die Regelungen für Warnschilder an einer Maschine anders geregelt als in Europa. Die ANSI Z535 regelt, welche Angaben ein Warnschild an einer Maschine, welches vor einer Verletzung warnt, enthalten muss. Auf dem Schild müssen dazu neben einem Gefahrenzeichen auch Text im SAFE-Prinzip und die Warnstufe stehen. Wenn das Warnschild nur vor möglichen Sachschaden warnt, muss man das Gefahrenzeichen weglassen. Die Piktogramme, die im ISO Standard eine verpflichtende Angabe sind, sind in der ANSI Z535 optional.
Die für US-Betriebsanleitungen bekannte ANSI Z535 Normenreihe ist in mehrere Teile aufgegliedert. Die aktuell 6 Teile umfassende Reihe enthält:
- ANSI Z535 .1 Safety Colors: Beschreibt die Farben von Sicherheitszeichen.
- ANSI Z535.2 Environmental and Facility Safety Signs: Definiert Anforderungen an das Format von Sicherheitszeichen in Einrichtungen, Gebäuden und Umwelt.
- ANSI Z535.3 Criteria for Safety Symbols: Kriterien für die Entwicklung und Verwendung von Sicherheitssymbolen.
- ANSI Z535.4 Product Safety Signs and Labels: Spezifikationen für Design, Anwendung, Verwendung und Platzierung von Sicherheitsschildern und Etiketten an Produkten.
- ANSI Z535.5 Safety Tags and Barricade Tapes (for Temporary Hazards): Anforderungen für Sicherheitsbänder und Aufsteller bei kurzzeitigen Gefahren.
- ANSI Z535.6 Product Safety Information in Product Manuals, Instructions, and Other Collateral Materials: Aktualisierte Anforderungen an Sicherheitsinformationen in US Betriebsanleitungen, US-Montageanweisungen und anderem Sicherheitsmaterial
Der ANSI Z535.1 Standard beschreibt die technischen Definitionen, Farbstandards und Farbtoleranzen für die einheitliche Sicherheitsfarbe von Sicherheitszeichen in US-Betriebsanleitungen. Die Farben dafür stehen für Unfallverhütungsschilder, -etiketten und –anhänger.
- Die Farbe Rot steht unter anderem für Brandschutzausrüstung, Gefahrenschilder und Behälter mit brennbaren Flüssigkeiten
- Orange bezeichnet Zeichen und Ausrüstung, die gefährliche Maschinen oder Geräte bezeichnen
- Die Farbe Gelb steht für physische Gefahren, einschließlich solcher, die das Fallen und Stolpern betreffen und mit Vorsicht gekennzeichnet sind
- Grün bezeichnet dafür Sicherheitsinformationen und Erste-Hilfe-Ausrüstung
- Blau steht für Informationen, die nicht unmittelbar sicherheitsrelevant sind, zum Beispiel Eigentums- oder Sicherheitsrichtlinien
- Die Anwendungsfälle für die Farben Schwarz, Grau, Lila, Weiß und Kombinationen von Schwarz, Weiß und/oder Gelb kann der Endbenutzer selbst definieren
Das Format von Sicherheitszeichen in US-Betriebsanleitungen ist durch den ANSI Z535.2 Standart festgelegt. Zum einen wird in dem Standard festgelegt, wann welches Signalwort zu verwenden ist. Abhängig von der Schwere eines Personenschadens muss man die Signalwörter DANGER (Gefahr), WARNING (Warnung) oder CAUTION (Vorsicht) verwenden. Bei einem möglichen Sachschaden durch Fehlbenutzung muss man in der US-Betriebsanleitung mit dem Signalwort NOTICE (Hinweis) warnen. Für zusätzliche Informationen, welche Sicherheitsbezogen sind, ist noch das Signalwort Safety Instructions vorhanden. Beispielsweise kann man damit einen längeren Anleitungstext, wie das System sicher heruntergefahren werden kann, erläutern.
Weiterhin legt die ANSI Z535.2 Norm Anforderungen an die Gestaltung, Anwendung und Verwendung von Sicherheitszeichen in Einrichtungen, Gebäuden und Umwelt fest. Beispielsweise gehören die Kennzeichnung und der Standort von Erste-Hilfe-Ausrüstung, Feuerlöschern und anderer möglicher Sicherheitsausrüstung zu der Norm dazu.
Die ANSI Z535.3 definiert die allgemeinen Kriterien für die Entwicklung, Bewertung und Verwendung von Sicherheitssymbolen in US-Betriebsanleitungen. Für die Entwicklung von effektiven Symbolen ist Konsistenz im Design eine entscheidende Rolle. Diese Konsistenz soll eine Vertrautheit mit den Bildern schaffen. Das macht es leichter Unterschiede zu erkennen, wie zum Beispiel wann das Hinzufügen eines Schutzhelms oder anderer Merkmale sinnvoll ist, die für die potenziell gefährliche Situation wichtig sind. Die Anhänge der ANSI Z535.3 enthalten zudem Anleitungen zur besseren Auswahl eines Symbols beim Gestalten der Warnhinweise in US-Betriebsanleitungen.
Spezifikationen für Design, Anwendung, Verwendung und Platzierung von Sicherheitsschildern und Etiketten an Produkten oder in US-Betriebsanleitungen macht die ANSI Z535.4. Es gibt Erläuterungen dazu, wie Signalwörter, Sicherheitsfarben und die Verwendung von Symbolen zu einer einheitlichen Kennzeichnung von Gefahren verschmelzen. Das einheitliche Design trägt dazu bei, Unterschiede in der Sicherheitsidentifikation zu reduzieren, Reaktionszeiten zu reduzieren und das Bewusstsein für Gefahren zu erhöhen. Verfeinert sind die Definitionen für „Unfall“, „Schaden“ und „Vorfall“, um eine Trennung zwischen Körperverletzung und anderen sicherheitsrelevanten Problemen (z. B. Sachschäden) klarer abzugrenzen
Die ANSI Z535.5 behandelt Sicherheitsaufsteller und Sicherheitsbänder. Diese kommen hierzu zum Einsatz bis eine erkannte Gefahr beseitigt oder ein gefährlicher Vorgang abgeschlossen ist. Branchen (typischerweise Herstellung und Bau), die ein Gebiet kennzeichnen müssen, das von einer vorübergehenden Gefahr betroffen ist, benutzten diesen Standard.
Die ANSI Z535.6 enthält aktualisierte Anforderungen an Sicherheitsinformationen in US-Betriebsanleitungen, US-Montageanweisungen und anderem dementsprechend relevanten Sicherheitsmaterial. Die Informationen dienen der Förderung zur effizienteren Entwicklung von Sicherheitsmeldungen. Die Normenreihe enthält dahingegen Anforderungen für eine breit ausgelegte Produktpalette. Der ANSI Z535.6 Standard definiert zudem die fünf Arten von Sicherheitshinweisen in US-Betriebsanleitungen:
- Section Safety Message (Abschnittsbezogene Warnhinweise)
- Grouped Safety Message (Zusammengefasste Sicherheitshinweise)
- Embedded Safety Message (Eingebettete Warnhinweise)
- Property Damage Message (Warnhinweise auf Sachschäden)
- Supplemental Directives (Ergänzende Anweisungen)
Eine Technische Übersetzung kann unter Umständen eine große Menge an Nachsetzungsarbeit enthalten. So erhöhen Texte in Bilder den Aufwand für den Übersetzer, der das Layout manuell anpassen muss. Der Aufwand zur Nachbearbeitung ist prinzipell davon abhängig, wie professionell die Ausgangsdatei bearbeitet ist. Da der übersetzte Text abhängig von der Sprache unterschiedlich lang läuft, ist ein Nacharbeiten auch wegen mehrerer Leerschritte und Tabstopps öfters mal nötig. Der übersetzte Text muss der Übersetzer dann manuell in der Datei anpassen, damit das Layout des übersetzen Dokumentes wieder passt. Eine gut vorbereitete Ausgangsdatei (beispielsweise Einrückung durch Tabellen) für die Technische Übersetzung mindert den Aufwand zum Nachbearbeiten und spart Kosten.
Im Alltag und in den Medien findet in Serbien auch die lateinische Form der serbischen Sprache oft Anwendung. Nach der im November 2006 in Kraft getretenen Verfassung schreibt man die Sprache in Serbien jedoch offiziell in kyrillischer Schrift. Daher sollten im Bereich der technischen Übersetzung die Betriebsanleitungen in kyrillischer Schrift übersetzt sein.
Bei der Übersetzung technisches Englisch gilt es zu beachten, dass andere Sprachen unterschiedliche Sprachstrukturen aufweisen. Daher kann es in der Technischen Übersetzung zu verschieden ausgeprägte Dehnungen der Texte kommen. Im Falle der englischen Sprache ist diese im Vergleich zur Deutschen Sprache kompakter, sodass eine Übersetzung ein kleineres Textvolumen aufweist. Soll das Layout einer Übersetzung ins technische Englisch gleich aussehen wie das Originaldokument, müssen entsprechend mehr Freiflächen durch Text- oder Seitenumbrüche eingeplant werden.
Ein TM (Translation Memory) ist eine Art Wörterbuch, welches verschiedene Dateiformate auf deren Inhalt analysieren kann, also ob bereits Übersetzungen enthalten sind oder ob sich Wörter in der Datei wiederholen. Dadurch kann es Übersetzungskosten einsparen.
Es ist sinnvoll, dass man das Layout einer Technische Übersetzung Russisch an das Original anpasst. Das Ausgangsdokument im Deutschen muss dafür genügend freien Zwischenraum bieten. Dies ist wichtig, da einige Sprachen nach der Übersetzung länger laufen als die Deutsche Sprache. Die Russische Sprache beispielweise läuft um 60 % länger als die Deutsche Sprache.
Sofern keine spezifischen Anforderungen für einen Prozess vorgesehen sind erfolgen mindestens folgende Schritte:
- Vorprüfung, Auftragsumfangsprüfung
- Einrichtung der angeforderten Arbeitsumgebung
- Übersetzung/Klärung inhaltlicher Fragen
- Berücksichtigung von zusätzlichen Informationen/Terminologie
- Revision (Vier-Augen-Prinzip)
- Endkontrolle
- Lieferung
Mit einer Fachübersetzung nach DIN EN 17100 ist eine professionelle Übersetzung eines fachlichen Textes gemeint, die unter den qualitativen Anforderungen einer internationalen Norm entstanden sind. Diese Norm enthält Vorschriften für Übersetzungsdienstleister zur Abwicklung einer Übersetzung. Wir bieten allen unseren Kunden eine Fachübersetzung entsprechend den Anforderungen der internationalen Norm DIN EN 17100 an.
In Zeiten der Globalisierung, wachsen Kinder oft auch in Familien auf, in denen ihre Eltern unterschiedliche Sprachen sprechen, die vielleicht nicht einmal der Sprache des Landes entsprechen, in dem die Familie wohnt.
In der ISO 17100 wird daher nicht direkt auf die Muttersprache abgestellt, sondern es werden angemessene Kenntnisse sowohl in der Ausgangs- als auch in der Zielsprache gefordert. Diese Anforderungen werden zumeist von denjenigen Übersetzern am besten erfüllt, bei denen die Erstsprache auch die Muttersprache ist und die zusätzlich die wichtigen Erfahrungen im Sachgebiet in der jeweiligen Sprache erlangt haben.
Die Muttersprache, also eigentlich die Erstsprache, ist ein wichtiges Kriterium für die Auswahl von Übersetzern, muss jedoch differenziert betrachtet und durch weitere Qualifikationskriterien ergänzt werden.
Je nach Kanton gibt es formale Unterschiede für eine technische Übersetzung in der Schweiz zu beachten. In der Schweiz kommen dabei Deutsch, Französisch und Italienisch als Amtssprachen zum Einsatz. Abhängig wo eine Maschine samt dazugehörige technische Dokumentation zum Einsatz kommen, muss die technische Übersetzung in einer dieser Amtssprachen vorliegen.
Um Ihnen die richtige Übersetzung zu erstellen, ist es wichtig dass Sie uns mitteilen wo genau die Übersetzung benötigt wird, da sich das Chinesisch in Taiwan von dem in Hongkong unterscheidet.
Der Betreiber einer Anlage (mehrere Einzelmaschinen) kann auch die Stellung eines Herstellers einnehmen und für die CE-Kennzeichnung zuständig sein, wenn er mehrere Maschinen so anordnet, dass diese zusammenarbeiten und ein gemeinsames Produktionsziel (Herstellung eines Produktes) verfolgen. Dise ist der Fall wenn Maschinen mechanisch und/oder steuerungstechnisch miteinander verbunden sind. In diesem Fall muss der Betreiber die Anlage auf Ihre Risiken mittels einer Risikobeurteilung bewerten. Zudem muss er eine technische Dokumentation für die Anlage erstellen und ein übergeordnetes Konformitätsbewertungsverfahren zur Erlangung der CE-Kennzeichnung für die Anlage durchführen.
Besteht eine Maschinenanlage aus mehreren Maschinen unterschiedlicher Hersteller muss jede Maschine auch mit einem eigenen CE-Kennzeichnung ausgestattet sein. Bei größeren Produkten, Maschinen oder Anlagen darf die CE-Kennzeichnung zudem nicht „irgendwo“ beliebig angebracht sein. Das CE-Zeichen findet man dann gewöhnlich auf dem Typenschild der jeweiligen Maschine. Damit befindet sich zudem die Kennzeichnung auch in unmittelbarer Nähe zu den Kontaktangaben des jeweiligen Herstellers.
Die Instandsetzung bzw. Reparatur einer Maschine mit CE-Kennzeichnung soll das Produkt wieder in seinen Ursprungszustand setzen. Defekte Komponenten ersetzt der Hersteller gegen baugleiche Teile. Das Produkt entspricht bezüglich seiner Gefährdungsbewertung dann dem Zustand als es die CE-Kennzeichnung erhalten hat. Haben sich die grundlegenden Funktionen des Produktes nicht verändert, führt dies nicht zu einem Verlust der CE-Kennzeichnung.
Viele Altmaschinen ohne CE-Kennzeichnung sind immer noch in Benutzung. Ob diese Maschinen weiter betrieben werden dürfen, hängt von deren Sicherheit ab. In der Betriebssicherheitsverordnung gibt es sicherheitstechnische Mindestanforderungen, welches jedes Arbeitsmittel (also auch Maschinen) erfüllen muss. Der Betreiber muss also regelmäßig seine Maschinen auf deren Ist-Situation überprüfen und ob diese noch den Mindestanforderungen entspricht. Hierfür sollte ein erfahrener Sicherheitstechniker die Maschine überprüfen.
Medizinprodukte ohne CE-Kennzeichnung dürfen nicht in Verkehr gebracht werden oder in Betrieb gehen. Mit der CE-Kennzeichnung von Medizinprodukten dokumentiert der Hersteller die lückenlose Konformität mit den gesetzlichen Bestimmungen. Abhängig von der jeweiligen Risikoeinstufung des Medizinproduktes muss man zudem eine Benannte Stelle einschalten, deren Kennnummer der CE-Kennzeichnung beigefügt ist.
Unter Gewinnabschöpfung im Bereich der CE-Kennzeichnung versteht man eine mögliche Rechtsfolge bei Verstößen gegen die Anforderungen aus den CE-Richtlinien. Wenn Hersteller trotz falscher bzw. missbräuchlicher Anbringung der CE-Kennzeichnung am Produkt Gewinn erwirtschaften, müssen diese mit Sanktionen rechnen. Die Regelungen der EU sehen den erwirtschafteten Gewinn auf Grund der Zuwiderhandlung gegen das geltende Recht als unzulässig. Die Marktaufsichtsbehörden der jeweiligen EU-Staaten können daher den kompletten erwirtschaften Gewinn für das Produkt über mehrere Jahre wieder einfordern.
Alte Normen entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik, weswegen man nur die neusten Versionen in einer Konformitätserklärung aufführen darf. Zitiert man trotzdem die alte Version einer Norm, ist davon auszugehen, dass die Anforderungen aus der neuen Norm nicht eingehalten sind und die Maschine als nicht konform einzustufen ist. Damit wäre die Konformitätserklärung fehlerhaft und die ausgestellte CE-Kennzeichnung durch den Formfehler missbräuchlich angebracht. Dies wiederum bedeutet, dass die Maschine gar nicht in Betrieb gehen oder auf den Markt in Verkehr gehen darf. Für fachkundige Personen ist das zitieren von veralteten Normen der erste Hinweis, dass unzureichend ausgebildetes Personal die Konformitätserklärung erstellt hat. Ebenfalls weißt dies auf mögliche Mängel im gesamten Prozess der CE-Kennzeichnung hin.
Ein Ablaufdatum oder eine Art wiederkehrende Prüfung, wie man bei der Hauptuntersuchung bei PKWs kennt, existiert bei der CE-Kennzeichnung nicht. Ist ein CE-Kennzeichen auf einem Produkt angebracht, so gilt es auch für unbegrenzte Zeit. Die CE-Kennzeichnung kann jedoch ihre Gültigkeit verlieren, wenn beispielsweise bei einem Produkt eine grundsätzliche Veränderung vorliegt. Dann darf dieses Produkt nicht mehr im Handel sein und muss erst erneut das Konformitätsbewertungsverfahren durchlaufen mit anschließender Ausstellung einer neuen CE-Kennzeichnung.
Gerichte haben bereits mehrfach in der Vergangenheit entschieden, dass Werbung mit der CE-Kennzeichnung wettbewerbswidrig ist. Diese Entscheidung beruht darauf, dass das CE-Kennzeichen kein Prüfzertifikat ist sondern eine Selbstauskunft des Herstellers. Die Selbstauskunft bescheinigt die Konformität des Produktes mit den Anforderungen aus verschiedenen EU-Richtlinien. Verbraucher lasse sich durch Werbung von „CE-geprüften“ Produkten irritieren, da diese eine Prüfung durch unabhängige Dritte suggerieren.
Es ist nicht verboten neben der CE-Kennzeichnung auf dem Produkt auch noch andere Arten von Kennzeichen anzubringen. Solange diese anderen Zeichen zur Verbesserung des Verbraucherschutzes beitragen, ist eine solche Kennzeichnung erlaubt. Beispielsweise gibt es das GS-Zeichen als gesetzlich geregeltes Gütesiegel zu Werbezwecken. Eine Verwendung des GS-Zeichens ist freiwillig und das Fehlen solch eines Gütesiegels hat keine rechtlichen Auswirkungen. Das GS-Gütesiegel hat auch im Gegensatz zum CE-Zeichen (Warenverkehrszeichen) keine Bindungswirkung. Die CE-Kennzeichnung ist die einzige Kennzeichnung mit der der Hersteller die Konformität seines Produktes mit den Anforderungen der EU-Richtlinien bescheinigt.
Ein guter Warnhinweis in der technischen Dokumentation macht die Sinnhaftigkeit von Vermeidung und Verboten deutlich. Der Warnhinweis lässt Gefahren und Konsequenzen plausibel und nachvollziehbar erscheinen. Weiterhin spricht ein guter Warnhinweis den Leser direkt an. Ein guter Warnhinweis ist nicht länger als erforderlich aber mindestens so lang wie notwendig.
Die Warnhinweise für Maschinen, welche in die USA gehen, unterliegen der amerikanischen ANSI Norm. Diese fordert die strikte Trennung zwischen Personen- und Sachschäden. Personenschäden werden dafür je nach Schwere mit den Signalwörtern DANGER (Gefahr), WARNING (Warnung) und CAUTION (Vorsicht) versehen. Vor möglichen Sachschäden an der Maschine durch Fehlbenutzung warnt hingegen das Signalwort NOTICE (Hinweis).
Ist die Betriebsanleitung und vor allem die darin enthaltenen Handlungsanweisungen im Passiv formuliert, signalisiert das nicht die gegebene Dringlichkeit. Die Anleitung enthält direkte Anweisungen an den Handelnden welche nie optional sein können. Zudem ist eine aktive Schreibweise auch die verständlichere. Deswegen sollte der Text einer Betriebsanleitung im Aktiv formuliert sein.
Bei Sicherheits- und Warnhinweise in der technischen Dokumentation nach ANSI muss man die strikte Trennung zwischen Personen- und Sachschäden beachten. Ebenso die Abstufung der Gefährdungsklassen von leichten Verletzungen bei Missachtung der Warnhinweise bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen bei Missachtung.
Durch die Verwendung von Füllwörter bläht sich ein Sicherheitshinweis in einer Betriebsanleitung nur unnötig auf. Da Füllwörter keine sicherheitsrelevanten Informationen vermitteln, muss man Sie aus den Sicherheitshinweisen weglassen.
Dahingegen ein Beispiel mit Füllwörtern: „Legen Sie währen der Fahrt bitte nicht den Rückwärtsgang ein“.
Beispiel ohne Füllwörter: „Legen Sie der Fahrt niemals den Rückwärtsgang ein“.
Ein Sicherheitszeichen wird in einer Betriebsanleitung mit einem Piktogramm ohne Text oder dazugehörigen Text dargestellt. Im wenigen Fällen, wie bspw. durch Platzmangel, darf das Piktogramm allein stehen. Das kombinierte Sicherheitszeichen mit Text sollte immer bevorzugt zum Einsatz kommen. Diese Darstellung verdeutlicht den Warnhinweis dementsprechend bildlich und erläutert ihn zeitgleich noch textuell. Ein Text ohne Piktogramm darf nie als Sicherheitszeichen ausgegeben werden. Das Bild bzw. Piktogramm muss vor dem Text stehen.
Warnschilder für Maschinen können aus selbstklebenden Folien, Kunststoff, Aluminium oder Stahl bestehen. Die Art des zu verwendenden Materials für Warnschilder an der Maschine hängt zudem von dem Einsatzort der Maschine ab. In der Halle bieten sich Folien oder Kunststoff an. Für die Außenanwendung hingegen sollte man lackiertes Aluminium oder eingebrannter Stahl für die Warnschilder verwenden.
Die Sicherheitszeichen sind in ihrer Darstellung genormt. Je nach Klassifizierung ergibt sich daher die Form und Farbe für das jeweilige Sicherheitszeichen.
Die Sicherheitszeichen werden nach DIN ISO 7010 in Verbots-, Gebots- und Warnzeichen klassifiziert.
- Verbotszeichen: Untersagt ein gewisses Verhalten
- Gebotszeichen: Schreibt ein gewisses Verhalten vor
- Warnzeichen: Warnt vor einer Gefahr
Nach dem ISO Standard müssen Warnschilder auf der Maschine ein oder mehrere Piktogramme enthalten, das vor einer Gefahr warnt. Weitere Angaben auf den Warnschildern auf der Maschine wie Warnstufe oder Text sind optional. Außerhalb von Europa können die Regelungen für Warnschilder zudem anders ausgelegt sein.
Die ANSI-Norm macht klare Vorgaben, wie Warnhinweise in amerikanischen Betriebsanleitung aussehen müssen. Beispielsweise werden die Begriffe DANGER, WARNING, CAUTION und NOTICE als Signalwörter laut ANSI Z535.6 verwendet. Die Signalwörter sind den Farben Rot, Orange, Gelb und Blau zugeordnet.
Jeder Bundesstaat in den USA hat sein eigenes Rechtssystem. Bei Produkthaftungsfälle gibt es immer wieder neue Musterfälle an Prozessen. Diese werden zudem als Maßstäbe herangezogen. Fällt in einem Musterfall die Geld- oder Haftstrafe hoch aus, kann diese für nachfolgende, ähnliche Fälle ebenfalls in ähnlicher Höhe herangezogen werden.
Einem Hersteller von Maschinen fällt ein Produktfehler an seinem Produkt auf. Da er dieses Produkt auch in die USA exportiert, muss der Hersteller bei der zuständigen Behörde eine Meldung abgeben. Hersteller, Importeure, Distributoren und Einzelhändler müssen Produktfehler innerhalb von 24 Stunden nach Bekanntwerden des Fehlers melden. Die Meldung ist bei der amerikanischen Produktsicherheitsbehörde CPSC (Consumer Product Safety Commission) vorzunehmen.
Eine Vernachlässigung der Meldepflicht von Produktfehler hat in den USA höhere Auswirkungen als in Deutschland. Hier ein Beispiel: Ein amerikanischer Haushaltsgerätehersteller hatte versäumt rechtzeitig der Behörde Meldung über Produktfehler aus zwei Modellen von Geschirrspülern zu machen. Bei einer bestimmten Anzahl von Geschirrspülmaschinen bestand eine Brandgefahr und das Risiko von ernsthaften Verletzungen. Im Rechtsstreit einigte der Hersteller sich darauf, eine Strafzahlung von 3,5 Millionen US-Dollar zu bezahlen. Schwerer als diese Strafzahlung dürfte der ausgelöste Imageschaden sein, da der Rechtsstreit öffentlich publik war.
Das amerikanische Recht kennt im Wesentlichen drei Arten von Anspruchsgrundlagen für Produkthaftungsklagen, die auch im Maschinenbau anwendbar sind. Zum einem ist ein Grund für Rechtsklagen der Bruch der vertragliche Haftung („Breach of Warranty”). Weiterhin gibt es die fahrlässige Verletzung einer Sorgfaltspflicht („Negligence”) und entspricht in etwa dem BGB § 823 in Deutschland. Als dritte Art ist die Gefährdungshaftung („Strict Liability in Tort”) zu nennen. Hierbei prozessiert man aufgrund von Produktfehlern, die einen Schaden an Mensch oder Eigentum verursacht haben.
Selbst wenn der Abnehmer der Maschine eine fehlerhafte Betriebsanleitung wissentlich gegen einen Preisnachlass zustimmt, schließt dies die Produkthaftung nicht aus. Bei einem Unfall aufgrund einer fehlerhaften Betriebsanleitung, kann man den Hersteller der Maschine bzw. den Ersteller der Betriebsanleitung rechtlich belangen.
Ein vertraglicher Ausschluss der Produkthaftung im Maschinenbau oder eine Beschränkung hinsichtlich mittelbarer Schäden, Produktionsausfall, entgangenem Gewinn usw. ist nicht möglich. Das Produkthaftungsgesetz ist dazu eindeutig:
„§ 14 Unabdingbarkeit
Die Ersatzpflicht des Herstellers nach diesem Gesetz darf im voraus weder ausgeschlossen noch beschränkt werden. Entgegenstehende Vereinbarungen sind nichtig.“
Somit kann man im Maschinenbau die Produkthaftung nach dem Produkthaftungsgesetz weder in Verträgen noch in Allgemeinen Geschäftsbedingungen ausschließen.
Im Maschinenbau entstehen Produkthaftungsfälle meistens aufgrund der Verletzung einer der Verkehrssicherungspflichten. Als ein Beispiel für die Verletzung der Instruktionspflicht ist der Brandschaden an einer Anlage zu nennen. Die fehlende Angabe eines Anzugsdrehmomentes für eine Schraube in einem Technischen Datenblatt führte zu einem Schwingbruch an einer Schraube. Der daraus resultierende Schaden an der Anlage belief sich auf ca. 100.000,00 € plus Ausfallschaden. Die daher entstandenen Kosten hat der Hersteller der Anlage bei dem Schraubenhersteller geltend gemacht.
Die Produkthaftung in der technischen Dokumentation greift, wenn aufgrund einer Verletzung der Instruktionspflicht des Herstellers seine Produkte einen Schaden verursachen. Dieser Fall liegt vor, wenn Körper- oder Gesundheitsverletzungen oder eine Sachbeschädigung vorliegen.
Grundsätzlich erlischt erst 10 Jahre nach Inverkehrbringens des Produktes die Produkthaftung im Maschinenbau. Damit der genaue Zeitpunkt des Inverkehrbringens bekannt ist, muss eine lückenlose technische Dokumentation diesen nachweisen. Dies ist beispielweise durch die Vergabe von Seriennummern an die Produkte möglich.
Im Falle von Personenschäden durch ein fehlerhaftes Produkt sieht das Produkthaftungsgesetz einen Haftungshöchstbetrag von 85 Millionen Euro vor. In anderen Ländern gibt es andere Höchstbeträge.
Bei einem Unfall mit oder an einer Maschine oder Anlage ohne ausgelieferte Anleitung haftet der Maschinenhersteller vollständig im Sinne der Produkthaftung. Außerdem können weitere, rechtliche Verfahren wegen unlauterem Wettbewerb oder Verstoß gegen das Produktsicherheitsgesetz folgen.
Die Marktaufsicht wird zudem wegen zu unrecht erfolgter CE-Kennzeichnung tätig. Diese kann das Produkt Stillsetzen, den weiteren Verkauf unterbinden, einen Produktrückruf veranlassen und/oder alle anderen Produkte des Herstellers ebenfalls überprüfen.