Technische Redaktion in Zeiten von KI und Industrie 4.0

Technische Redaktion in Zeiten von KI und Industrie 4.0

Der neue Terminator ist ja gerade in den Kinos angelaufen. Dort haben in der Zukunft die Maschinen die Macht übernommen und bekämpfen die Reste der Menschheit. Gesteuert werden die Maschinen von der Künstlichen Intelligenz (KI) Skynet. Die Geschichte dürfte den meisten bekannt sein.

Ganz so düster sieht die Zukunft natürlich nicht aus. Doch KI und Industrie 4.0 werden zukünftig eine immer größere Rolle spielen. Wie sieht es dann eigentlich mit dem Beruf des Technischen Redakteurs aus?

Hat der Technische Redakteur ausgedient?

Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0 bedeuten, dass bestimmte Abläufe automatisiert werden. Maschinen können miteinander kommunizieren und Arbeitsschritte können somit optimal aufeinander abgestimmt werden. Damit fallen natürlich manche Tätigkeiten weg, während andererseits völlig neue entstehen.
Natürlich werden auch viele Produkte und Maschinen entwickelt werden, die quasi selbsterklärend sind. Doch auch die Bausteine hierfür müssen erst einmal geschrieben werden und das ist nun mal Aufgabe des Technischen Redakteurs.

Der Beruf des Technischen Redakteurs wird sich verändern 

Die Tätigkeiten des Technischen Redakteurs werden sich im Zuge von Industrie 4.0 und KI ebenso verändern – aussterben wird der Beruf aber nicht.
Denn es wird auch weiterhin Handbücher, Bedienungsanleitungen und technische Dokumentation geben. Nur vielleicht anders als wir es bisher gewohnt sind.
Denn bei Industrie 4.0 werden – voraussichtlich – lediglich Standardprozesse automatisiert und optimiert. Für komplexere Aufgaben werden immer noch Menschen benötigt, die den Maschinen sagen, was sie zu tun haben, selbst in Zeiten von KI. Selbst Standardprozesse laufen nicht immer reibungslos ab. Und da muss wieder der Mensch aktiv werden, um mit Wissen und Erfahrung an die Fehlerbehebung zu gehen.

Dieses Wissen findet sich wiederum in Handbüchern und Betriebsanleitungen, die von technischen Redakteuren erstellt werden – auch in Zeiten von KI.

Technische Redakteure sind außerdem für sogenannten Wissenstransfer zuständig. Sie sind eine Schnittstelle zwischen den Entwicklern und den Menschen, die deren Produkte auch nutzen. Denn würde uns ein Entwickler versuchen zu erklären, wie seine neueste technische Errungenschaft funktioniert, würden in den meisten Fällen nur Gesichter mit Fragezeichen darin zurückbleiben. Heute wie morgen ist ein Technischer Redakteur dafür zuständig, das sogenannte „Fachchinesisch“ in eine Sprache zu übersetzen, die jeder versteht.

Weiterbildung wird immer wichtiger

Mit Industrie 4.0 tun sich auch weitere Einsatzmöglichkeiten für Technische Redakteure auf. Denn Weiterbildung wird einen immer höheren Stellenwert gewinnen und schließlich muss ja jemand auch diese Schulungsunterlagen erstellen (siehe auch Artikel technischer Redakteur und E-Learning).

Ein weiteres Stichwort ist Agilität. Durch KI und Industrie 4.0 kommen Änderungen immer schneller. So ändern sich beispielsweise Handbücher und Betriebsanleitungen innerhalb von kürzester Zeit und müssen entsprechend angepasst werden – somit das Tagesgeschäft eines Technischen Redakteurs.

Zuletzt…

Eine lückenlose technische Dokumentation ist EU-weit und in den meisten Ländern der Welt gesetzlich vorgeschrieben. In der EU ist das vor allem auch hinsichtlich der CE-Kennzeichnung relevant. Daran wird sich in absehbarer Zukunft nicht allzu viel ändern. Diese Dokumentation übernehmen in der Regel ebenso Technische Redakteure, da sie mit allen Normen, Regelungen und Gesetzmäßigkeiten bestens vertraut sind. Gleiches gilt beispielsweise für die Terminologie, die Standardisierung und die Modularisierung. Technische Redakteure werden im Zuge von KI und Industrie 4.0 also mit Sicherheit nicht arbeitslos werden, nur werden sich in manchen Fällen ihre Einsatzgebiete ändern.

Im nächsten Artikel widmen wir uns dann der Risikobeurteilung im Maschinen- und Anlagenbau.